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Instinkt

Instinkt

Titel: Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Schauspieler, die nichts lieber taten, als ihre Umgebung zum Narren zu halten.
    MacLeod schenkte ihr ein teilnahmsvolles Lächeln. »Tut mir leid, dass du dir das ansehen musstest, Tina. Ich hoffe, es reißt keine alten Wunden auf.«
    Sie vermutete, er meinte die Geschichte vom letzten Jahr, als sie entführt und angeschossen worden war. Aber wenn, dann lag er völlig falsch, denn die Wunden waren noch längst nicht verheilt, aber das ging nur sie etwas an und sonst niemanden. »Für Sie tut es mir auch leid, Sir, dass Sie den Film sehen mussten, und keine Sorge, er hat nichts wieder aufgerissen.«
    »Gut«, erwiderte er knapp und wandte sich dann an DC Grier, der eifrig auf die beiden zukam. Er sah immer noch blass aus, und Tina gewann den Respekt für ihn zurück. Zumindest hier versuchte er nicht den Macho rauszukehren und so zu tun, als würde ihm das nichts ausmachen.
    »Es gibt noch einen Film, mit etwa dem gleichen Inhalt«, sagte er. »Über den Mord an Diane Woodward.« Diane war das dritte und mit siebenunddreißig das älteste Opfer gewesen, als sie vor zehn Monaten unter ähnlichen Umständen ums Leben kam. »Sind dort irgendwelche Hinweise auf den Täter zu erkennen?«, fragte MacLeod.
    Grier schüttelte den Kopf. »Das gleiche mit der Hand aufgenommene Material wie bei Menzies. Allerdings haben wir zusätzlich Aufnahmen von den Opfern, während sie noch lebten, ich meine, ehe er bei ihnen eindrang und sie umbrachte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich glaube, als er die Alarmanlagen einbaute, hat er versteckte Kameras in ihren Wohnungen installiert, denn wir haben Filme aus ihrem täglichen Leben. Er hat sie eindeutig bearbeitet, denn sie zeigen hauptsächlich intime Momente. Wie sie sich umziehen, nackt durch die Wohnung gehen, einmal sogar Geschlechtsverkehr haben. Solche Dinge eben. Ich nehme an, dadurch hat er sich noch mehr aufgegeilt. Er konnte ihnen nachstellen, ohne Gefahr zu laufen, erwischt zu werden.«
    »Und es gibt Aufnahmen von allen Opfern?«
    »Von dreien haben wir bisher was gefunden.«
    MacLeod strich sich mit der Hand über die Stirn. »Gütiger Gott.«
    »Besteht irgendeine Möglichkeit, dass man ihm das heimlich auf sein Notebook gespielt hat?«, fragte Tina.
    Grier sah sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank, und sofort fiel ihr wieder ein, warum sie ihn nicht mochte.
    »Unmöglich. Erstens ist viel zu viel drauf, und die Zeiten, an denen die Filme jeweils auf die Festplatte kamen, decken sich mit denen der Morde. Das Zeug ist nicht auf einmal aufgespielt worden, sondern über einen langen Zeitraum. Es ist authentisch, und es gehört zu diesem Computer.«
    »Waren die Dateien gut versteckt?«
    »In einem Ordner innerhalb eines Ordners innerhalb eines Ordners unter ›Dokumente‹, ziemlich gut verborgen, mit nichtssagenden Namen versehen. Wir hatten viel Arbeit damit, sie aufzuspüren.«
    »Aber sie waren nicht wirklich gut versteckt, stimmt’s? Ich meine, sie waren nicht passwortgeschützt oder wie bei manchen Pädophilennetzwerken verschlüsselt, damit wir gar nicht erst auf ihre Festplatten zugreifen können.«
    Grier wirkte in die Defensive getrieben. »Wollen Sie behaupten, sie seien leicht zu finden gewesen, Ma’am?«
    »Ich denke nicht, dass Tina das behaupten wollte«, mischte sich MacLeod eilig ein.
    »Nein, wollte ich auch nicht. Ich checke nur die Fakten, Dan. Okay?«
    »Tut mir leid«, antwortete er. »Ich wollte nicht respektlos sein, ich habe mich nur die letzten zwölf Stunden damit abgemüht, seine Scheiße zu durchwühlen, bis ich endlich etwas gefunden habe.«
    »Wir haben alle gerade ein paar traumatische Erfahrungen gemacht«, sagte MacLeod. »Konzentrieren wir uns deshalb auf das Wesentliche. Und das ist, die Beweismittel zu sichern. Dan, Sie ziehen alle relevanten Dateien auf einen USB-Stick und schicken das Notebook dann ins Labor, die sollen es auf DNS-Spuren von Kent untersuchen. Natürlich auch auf Fingerabdrücke und alles andere. Ich will nicht, dass er anfängt zu behaupten, das Ding gehöre nicht ihm.«
    Grier sah überrascht auf. »Das kann er doch nicht machen?«
    »Bislang streitet er alles ab. Wir müssen unsere Indizien so zu einer Anklage zusammenschmieden, dass es keine Rolle mehr spielt, was für ein toller Schauspieler er ist, weil der Jury keine andere Wahl bleibt, als ihn zu verurteilen.«
    Als Grier mit dem Notebook abgezogen war, wandte er sich an Tina.
    »Also los jetzt. Sind Sie bereit, den Drecksack

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