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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nickte wortlos. Er tastete nach der Türklinke, konnte sie jedoch aufgrund einer seltsamen Verschwommenheit seiner Sicht nicht finden. Lucy öffnete die Tür für ihn.
    »Adam – Sie weinen ja!« rief sie erschüttert. Er versuchte zu sprechen, aber nur ein unverständlicher Laut drang aus seiner Kehle. Er berührte die Tränen, die über seine Wangen rannen. »Ein ungewöhnliches Gefühl«, würgte er. »Und gar nicht angenehm.«
    »O Adam!« hauchte Lucy. »Gehen Sie.«
     
    »Das geschieht dir recht«, sagte Schwester Louella, als Adam ihr berichtet hatte, daß Lucy ihn nie wieder zu sehen wünschte. »Dieser heidnischen Frau nachzustellen!« Sie blickte ihn rügend an, Sie trug ein zeltähnliches Kleidungsstück mit einem überdimensionalen Blütenmuster in grellen, unmöglichen Farben.
    »Ich verstehe nicht, warum du fremde Frauen anhimmeln mußt, als ob das, was du zu Haus hast, nicht gut genug für dich wär’!«
    Adam blickte sie überrascht an. »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Als ob es nicht klar genug wär’. Ich bin eine Frau, und nicht weniger als diese Lucy!«
    »Ja, ich weiß, daß Sie eine Frau sind …«
    »Muß ich dir vielleicht auch noch die Nase draufstoßen? Na ja, vielleicht muß ich es wirklich. In gewisser Hinsicht bist du ja noch unschuldig.« Louella holte tief Luft. »Ich hab’ nachgedacht, Adam. Es ist nicht richtig, daß wir, du und ich, auf diese unchristliche Weise zusammenleben – ich meine, ohne verheiratet zu sein.«
    »Verheiratet?«
    »Du weißt doch, was verheiratet ist, Adam!«
    »Eine legale Verbindung, wie Sie sie mit Mr. Knefter eingegangen waren. Ja, ich entsinne mich …«
    »Stöbere nicht in meinem Kopf herum, Adam!« kreischte die Frau.
    »Das tue ich nie, Schwester Louella.«
    »Das will ich auch hoffen, und wechsle das Thema nicht.«
    »Auf welches Thema nehmen Sie Bezug?«
    »Daß wir heiraten!«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Nun, aus Schicklichkeit einerseits …«
    »Wollen Sie damit sagen, daß es noch einen anderen Grund gibt?«
    »Großer Gott, wie soll ich es dir beibringen? Du erinnerst dich doch, was du über – über dieses Chinagirl gesagt hast? Daß du ihr – ganz nah sein willst? Im Bett mit ihr liegen?«
    »Natürlich erinnere ich mich … Dieses Verlangen habe ich noch.«
    »Na ja, sie ist schließlich nicht die einzige Frau in der Stadt.«
    »Das stimmt. Sie meinen also, ich könnte vielleicht eine andere Frau finden, die dieselben Gefühle in mir erweckt und sie auch erwidert?«
    »Ich sage, wir sollten heiraten, Adam, du und ich.«
    »Heißt das, daß Sie ein Verlangen spüren, Ihren Körper mit meinem in Berührung zu bringen?«
    »Großer Gott, ich bin ja schließlich eine gesunde Frau – und selbst wenn du nicht gerade besonders aufregend bist …« Sie unterbrach sich hastig. Adam nickte bedächtig.
    »Ich verstehe jetzt, was Lucy meinte. Ich begehrte sie, aber sie mich nicht. Sie begehren mich, doch ich Sie nicht.«
    »Adam – du …« Louella war schwer betroffen. Aber sie bemühte sich sichtlich um Fassung und um sogar einen etwas spöttischen Ausdruck.
    »Und weshalb nicht, wenn ich fragen darf? Es gibt viele Männer, die von mir und meinem Aussehen begeistert sind. Wer bist du denn überhaupt, daß du dir einbildest, so wählerisch sein zu können?«
    »Ich halte mich durchaus nicht für etwas Besseres«, erklärte ihr Adam. »Sie stoßen mich lediglich physisch ab.«
    Louella kreischte auf. »Wie kannst du es wagen, so mit einer anständigen Frau zu sprechen! Ich hab’ mir extra meine Haare für dich richten lassen und ein neues Kleid gekauft – und das ist der Dank! Du undankbares Scheusal, sieh bloß zu, daß du mir fern bleibst.«
    »Oh es steht Ihnen frei, zu gehen«, sagte Adam höflich. »Ich bin sehr müde und möchte mich jetzt ausruhen.«
    »Oh – oh! Du beleidigst mich und dann setzt du mich auch noch auf die Straße, nach allem, was ich für dich getan hab’ …«
    »Schwester Louella, ich finde Ihre Stimme im Augenblick besonders irritierend, möglicherweise aufgrund all der heute in mir aufgewühlten Gefühle. Etwas in mir drängt mich zur Gewalttätigkeit gegen Sie. Sie müssen mit dieser Vokalisierung aufhören oder sofort gehen!«
    Erschrocken tat die Frau einen Schritt zurück. »Ich gehe«, flüsterte sie, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Aber ich brauch’ Geld. Ich kann schließlich nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren, nach allem, was …«
    »Nehmen Sie, was Sie wollen.«
    »Wir haben

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