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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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fünfzehntausend Dollar in der Kasse. Ich würde sagen, ich hab’ meinen Teil verdient. Ich will – ich verlang’ die Hälfte, Adam.«
    »Nehmen Sie alles«, sagte Adam gleichgültig. »Ich habe keinen Bedarf mehr dafür. Ich wollte das Geld nur verdienen, um Lucys Zuneigung zu erwerben. Es gelang mir nicht, deshalb benötige ich auch das Geld nicht mehr.«
    »Du – du willst wahrhaftig alles mir geben?«
    »Ich sagte es doch, Schwester Louella.«
    »Oh, Adam – ich – ich weiß nicht mehr, was ich denken soll! Du bist – so gut, auf deine Weise. Und gleichzeitig kannst du so grausam sein!«
    »Es lag nie in meiner Absicht, grausam zu sein. Aber – ja, ich verstehe es jetzt. Ich verursachte Ihnen Kummer, genau wie Lucy mir Kummer zufügte.«
    »O Adam, großer Gott, schau mich nicht so an, sonst heul’ ich wie ein Schloßhund. Du – du mochtest sie wirklich, nicht wahr?«
    »Ja, ich begehrte sie sehr. Dieses Gefühl war nicht unangenehm, solange ich mich der Illusion hingab, sie würde doch einmal mein werden. Nun, da ich mir der Unmöglichkeit der Erfüllung dieses Wunsches klar bin, schmerzt es mich mehr, als jegliches körperliche Leid es vermochte.«
    »Armer Adam. Das ist alles so völlig neu für dich, nicht wahr? Du warst nie zuvor verliebt. O ja, es tut weh Adam. Aber du wirst darüber hinwegkommen. Eines Tages wirst du darüber lachen können.«
    »Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich, aber wenn Sie es sagen. Wie lange wird der Schmerz anhalten?«
    Louellas Lachen klang zittrig. »Das weiß ich nicht, aber wenn du dich für irgend etwas anderes interessierst, verblaßt Lucys Bild viel schneller, Adam«, sie schluckte. »Was hast du gemeint, wie du gesagt hast, ich sei abstoßend?«
    »Ist das Wort falsch? Ich wählte es als Antonym für anziehend.«
    »Dann – dann meinst du nicht, daß ich dich krank mach’, wenn du mich bloß anschaust?«
    »Nein«, erwiderte Adam überlegend. »Aber ich möchte Ihren unbekleideten Körper nicht sehen müssen.«
    »Ich hab’ dir nie angeboten, mich dir nackig zu zeigen, Adam. Fang nicht wieder an, schmutzige Wörter in den Mund zu nehmen.«
    »Dann habe ich Sie vermutlich mißverstanden. Ich fände jedenfalls Ihre Enthüllung vor mir widerlich, da allein die Tatsache auf eine körperliche Intimität hinwiese …«
    »Widerlich! Abstoßend!« krächzte Louella. »Ist das alles, was du über mich sagen kannst? Ich komm’ mir ja wie eine Aussätzige vor!« Sie brach in Tränen aus. »Es ist gemein von dir, so über mich zu reden. Ich kann schließlich nichts dafür, daß ich nicht mehr so jung bin, wie ich mal war …«
    »Wie alt sind Sie denn?«
    »Da, ständig mußt du deine Nase in anderer Leute Angelegenheit stecken und indiskrete Fragen stellen. Nun, es spielt ja keine Rolle – ich bin einunddreißig.«
    Adam blickte sie durchdringend an.
    »Also gut, verdammt, Adam. Ich bin achtunddreißig! Und das ist gar nicht alt. Viele Frauen …«
    »Ich hielt Sie für bedeutend älter«, erklärte Adam. »Im Vergleich zu anderen Personen des gleichen Alters sind Sie viel fortgeschrittener im Prozeß der Seneszenz.«
    Schwester Louella japste. »Bei dir brauche ich mich ja nicht mehr wundern! Es ist dir völlig gleich, ob du andere verletzt.« Sie ließ sich in einen Sessel fallen und tupfte die Tränen von den maskaraverschmierten Wangen.
    »Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu verletzen«, versicherte ihr Adam. »Ganz gewiß kam nichts, was ich sagte, überraschend für Sie. Sie begutachten doch so häufig Ihr Abbild im Spiegel, daß Sie sich Ihres Aussehens bewußt sein müßten.«
    »Na ja, ich weiß, daß ich ein wenig zugenommen hab’«
    »Schwester Louella, ich spüre, daß Sie sich wieder Wunschgedanken hingeben. Es fällt mir schwer, das Motiv dafür zu verstehen. Wie auch andere Menschen der Kultur, zu der Sie gehören, kennen Sie das gegenwärtige Schönheitsideal. Sie wissen, daß Fettleibigkeit, Hängebusen, Elefantenbeine, Mehrfachkinn, schlaffe Muskeln, fahle, fleckige Haut mit Mitessern und so weiter als unschön erachtet werden. Aber Sie fühlen sich gekränkt, wenn jemand Sie auf Ihre Mängel aufmerksam macht. Sie müssen doch selbst zugeben, daß Sie weit von dem Schönheitsideal abweichen, das Sie selbst anerkennen. Trotzdem unternehmen Sie nichts, sich diesem Ideal näher zu bringen. Im Gegenteil, Sie hängen an Ihren Gewohnheiten fest, die Ihren Verfall noch beschleunigen.«
    »Wa-was meinst du damit? Ich kleide mich so gut wie …«
    »Die

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