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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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war.
    An­hand von alt­le­mu­ri­schen Un­ter­la­gen, die wir auf dem Ro­ten Pla­ne­ten vom dor­ti­gen Ro­bot­ge­hirn NEW­TON er­hal­ten hat­ten, wuß­ten wir sehr viel über die ehe­ma­li­ge Ge­stal­tung des sa­gen­haf­ten Erd­teils mit­ten im heu­ti­gen At­lan­tik.
    Wir ver­füg­ten über ex­ak­te Luft- und Raum­auf­nah­men der Mar­sia­ner. Wir kann­ten je­de der ehe­ma­li­gen Buch­ten, die ge­naue Aus­deh­nung des In­sel­kon­tin­ents und die Raum­schiffs­bahn­hö­fe. Die­se Bild­un­ter­la­gen wa­ren erst kürz­lich vom Mars an­ge­kom­men. Dort be­müh­te sich ei­ne Ar­mee von Wis­sen­schaft­lern und Tech­ni­kern al­ler Fach­ge­bie­te um die wei­te­re Ent­rät­se­lung der ge­wal­ti­gen Hin­ter­las­sen­schaft ei­nes ge­nia­len Vol­kes.
    Die Fra­ge war nur, ob an­de­re, we­ni­ger au­to­ri­sier­te Or­ga­ni­sa­tio­nen als wir eben­falls der­ar­ti­ge Un­ter­la­gen er­hal­ten hat­ten. Re­ling be­haup­te­te mit größ­ter Be­stimmt­heit, daß auf dem Mars und auch auf dem Mond die so­ge­nann­te »Erb­spio­na­ge« in vol­ler Blü te stün­de.
    Mir war eben­falls kar, daß vie­le tau­send der dort for­schen­den Ex­per­ten so­zu­sa­gen ne­ben­be­ruf­lich in den Diens­ten der ir­di­schen Groß­in­dus­trie stan­den. Man woll­te die Mars­ge­heim­nis­se nicht al­lein den staat­li­chen Stel­len über­las­sen.
    Die­se Tat­sa­che stör­te mich per­sön­lich über­haupt nicht. Im Ge­gen­teil: der nun end­lich ver­ein­ten Mensch­heit konn­te es ei­gent­lich nur recht sein, wenn Groß­fir­men aus al­len Län­dern der Er­de Geis­tes­gut und Mil­li­ar­den Dol­lar, Du­ka­ten oder öst­li­che Wäh­run­gen op­fer­ten, um da­durch bei der Ent­schlüs­se­lung all der vie­len Rät­sel mit­zu­hel­fen. So­gar Re­ling war im Grun­de zu die­ser Auf­fas­sung ge­kom­men, vor­aus­ge­setzt – so lau­te­ten sei­ne Wor­te – vor­aus­ge­setzt, das der­art ent­deck­te Wis­sen wur­de nicht zum Scha­den der Mensch­heit ver­wen­det.
    Das war na­tür­lich die große Fra­ge im Hin­ter­grund all die­ser Er­eig­nis­se. Für die GWA, nach wie vor die mäch­tigs­te Ge­heim­dien­st­or­ga­ni­sa­ti­on der Er­de, war es vor­erst aus­schlag­ge­bend, daß die­se »Erb­spio­ne« Men­schen, nicht aber Frem­de aus den Tie­fen des ga­lak­ti­schen Raum­es wa­ren.
    So­lan­ge nur erd­ge­bo­re­ne Übel­tä­ter mit der Mars­hin­ter­las­sen­schaft groß ins Ge­schäft ein­stie­gen, konn­te das der GWA tat­säch­lich gleich­gül­tig sein. De­lik­te die­ser Art ge­hör­ten nicht zu un­se­rem Auf­ga­ben­be­reich. Das war ei­ne Sa­che der je­weils zu­stän­di­gen Be­hör­den.
    Auf Grund all die­ser Tat­sa­chen konn­te ich mit vol­lem Recht an­neh­men, mei­ne Fe­ri­en im Krei­se ver­trau­ter Mit­ar­bei­ter ver­brin­gen zu dür­fen, und das in ei­ner Um­ge­bung, die mich na­tur­ge­mäß bren­nend in­ter­es­sier­te. Wel­cher Mann hät­te nicht freu­dig zu­ge­sagt, wenn ihm vom Staat die Mög­lich­keit ge­bo­ten wor­den wä­re, kos­ten­los zwei bis drei Mo­na­te ei­ne aben­teu­er­li­che Tief­see­rei­se zu dem ver­sun­ke­nen Erd­teil At­lan­tis un­ter­neh­men zu dür­fen.
    Die Ma­schi­ne lan­de­te, wie ab­ge­spro­chen, auf dem mäch­ti­gen Flug­deck des U-Atom­flug­zeug­trä­gers HAMPS­HI­RE, ei­nem 180000-Ton­nen-Gi­gan­ten der Su­per­klas­se.
    Als ich durch das en­ge Bo­den­luk klet­ter­te, ge­treu nach Ka­bel­bergs Ge­wohn­heit die rasch an­ge­zün­de­te Pfei­fe in den Mund steck­te und bei­de Hän­de in den Ho­sen­ta­schen ver­grub, be­gann der große Rum­mel.
    Das hat­te man mir pro­phe­zeit! Je­der, der es wis­sen woll­te, konn­te nun fra­gen, was der so­eben auf ei­nem US-Trä­ger ein­ge­trof­fe­ne EU­RO-Ka­pi­tän un­ter den eis­be­deck­ten Fest­land­mas­sen des sechs­ten Kon­tin­ents, Ant­ark­tis ge­nannt, er­lebt hat­te.
    Zir­ka zehn Fern­seh­ka­me­ras, sta­tio­näre und trag­ba­re, wur­den auf mich ge­schwenkt. Richt­strahl­mi­kro­pho­ne wie­sen wie dro­hen­de, schwarz um­hüll­te Lan­zen auf mein Ge­sicht.
    Die fä­higs­ten TV-Be­richt­er­stat­ter, über­wie­gend Män­ner und Frau­en, die

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