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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in­ner­halb der Nor­malauf­bau­ten an­ge­for­dert und auch er­hal­ten«, er­klär­te er sicht­lich stolz. »Da­mit ha­ben wir nicht nur ei­ne Druck­zo­ne in­ner­halb ei­ner Druck­zo­ne, son­dern über­dies einen Aus­sichts­punkt, von dem aus wir oh­ne auf­fäl­li­ge Au­ßen­op­tik die bei­den Han­gars be­ob­ach­ten kön­nen. Das ist wich­tig, wenn man nicht ge­nau weiß, wie es drau­ßen aus­sieht und die Elek­tro­ni­ken ver­rückt spie­len. Al­les schon pas­siert. Kom­men Sie, Chief. Ach so – auf der Nep­tun wird je­der Kom­man­deur mit Chief an­ge­spro­chen, ob­wohl das auch bei uns ein LI-Ti­tel ist. Das macht aber nichts. Bei uns lau­fen vie­le Din­ge ganz an­ders, aber –« er un­ter­brach sich und lä­chel­te ver­hal­ten – »es klappt auch al­les.«
    Er fuhr das Au­ßen­schott des trans­pa­ren­ten In­nen­tur­mes auf. Die Schleu­se faß­te bes­ten­falls fünf Mann, aber das ge­nüg­te.
    Hin­ter ihr lag ein großer, von Ge­rä­ten über­füll­ter Raum. Man konn­te die ge­sam­te Turm­zen­tra­le ein­wand­frei über­se­hen. Hier be­gann auch die von Al­li­son er­wähn­te Roll­trep­pe, ei­ne Be­quem­lich­keit, die man den hart ar­bei­ten­den Aqua­nau­ten an­schei­nend ge­gönnt hat­te.
    »Wenn man völ­lig er­schöpft von drau­ßen kommt und auf dem letz­ten Ku­bik­mil­li­me­ter Luft pfeift, ist das ei­ne fei­ne Sa­che«, stell­te Fris­co fest.
    Sei­ne Wor­te ver­rie­ten mir end­gül­tig, wes­halb die Kon­struk­teu re ei­ne sol­che Trep­pe ein­ge­baut hat­ten. Hier schi­en al­les sei­nen Sinn zu ha­ben.
    Wir fuh­ren mit der Trep­pe nach un­ten. Im Vor­raum zur be­nach­bar­ten Or­tungs- und Funk­zen­tra­le be­geg­ne­te uns der ja­pa­ni­sche Wis­sen­schaft­ler; ein mit­tel­großes Mus­kel­pa­ket und drei­fa­cher Welt­meis­ter im Schnell­feu­er­schie­ßen.
    Der I.O. stell­te mir den Ja­pa­ner vor. Nis­hi­mu­ra zeig­te sein ru­hi­ges Lä­cheln und neig­te den Kopf. Er hat­te mich nicht er­kannt. Mei­ne Stim­me konn­te mich auch nicht ver­ra­ten.
    »Ich bin sehr ge­ehrt, Herr Ka­pi­tän«, ver­si­cher­te er mir. »Ihr Ant­ark­tis­un­ter­neh­men dürf­te nicht ein­fach ge­we­sen sein.«
    »Sie sa­gen es, Dok­tor. Aber – wie ich von ei­nem Mann des MA­DE hör­te, ha­ben Sie noch mehr ge­leis­tet. Ich er­fuhr et­was vom GO­D­A­POL-Ge­hirn und ei­ner über­licht­schnel­len Raum­rei­se.«
    »Oh, sagt man das? Sie se­hen mich über­rascht. Darf ich nun mei­nen Ob­lie­gen­hei­ten nach­ge­hen?«
    Er ver­neig­te sich, lä­chel­te er­neut und ver­schwand mit ra­schen, kat­zen­haf­ten Schrit­ten.
    »Der Jun­ge ist Klas­se«, nick­te Fris­co an­er­ken­nend. »Und schwei­gen kann er wie ein Grab. Wir ha­ben ihn näm­lich im Ver­dacht, daß er über un­se­re Auf­ga­be eben­so­viel weiß wie bei­spiels­wei­se Sie.«
    Er schau­te mich of­fen und et­was fle­hend an. Ich konn­te sei­ne Neu­gier­de ver­ste­hen, aber ich durf­te ihm noch nichts sa­gen.
    »Ge­dul­den Sie sich noch ei­ni­ge Stun­den«, trös­te­te ich ihn. »Üb­ri­gens, wer war denn die­ser toll­wü­ti­ge Zwerg, der mich ums Haar um­ge­bracht hät­te?«
    Fris­co lach­te schal­lend. Vor­bei­ge­hen­de Män­ner der Be­sat­zung grins­ten.
    »Mein Wort, Chief, den hat­ten wir wirk­lich nicht auf Sie los­ge­las­sen, ob­wohl wir Sie mit Nicht­ach­tung stra­fen woll­ten. Sie soll­ten ein Schlei­fer sein – hat­te man ge­sagt. Da ha­ben wir sau­er rea­giert. Nein, un­ser Fren­chy ist Ih­nen zu­fäl­lig über den Weg ge­lau­fen.«
    »Fren­chy …?«
    »Dr. Louis Rous­se­let, Eu­ro­pä­er wie Sie. Er ist Bio­che­mi­ker und der groß­ar­tigs­te Luft­mi­xer, den wir je­mals hat­ten. Wenn Sie in vier­tau­send Me­ter Tie­fe aus­stei­gen und das da­für rich­ti­ge Atem­gas su­chen, dann wen­den Sie sich an ihn. Das kann kei­ner wie er. Er hat sei­ne Ge­heim­nis­se, die er nie­mand ver­rät. Er ar­bei­tet so­gar mit Flüs­sig­sau­er­stoff und ei­nem von ihm ent­wi­ckel­ten Do­sie­rungs­ver­damp­fer, der Ih­nen pro Atem­zug die ex­ak­te Men­ge gibt. Das Ge­rät wird elek­tro­nisch ge­steu­ert. Beim ge­rings­ten An­zei­chen für einen Sau­er­stoffrausch wird die Mi­schung

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