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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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al­len Ge­heim­da­ten«, ver­si­cher­te er. »Un­ser Ado­nis, gleich­zei­tig Ers­ter Of­fi­zier an Bord der NEP TUN, wird das über­neh­men. Sein Na­me lau­tet Fris­co L. Per­ti­ni. Ei­ne tol­le Ty­pe.«
    »Die scheint es hier hau­fen­wei­se zu ge­ben.«
    Wir gin­gen wie­der nach vorn, wo Al­li­son die Ver­la­dung ei­ni­ger In­stru­men­ten­kis­ten über­wach­te.
    Ein hoch­ge­wach­se­ner, ath­le­tisch ge­bau­ter Mann mit dem Ge­sicht ei­nes Film­hel­den fiel mir auf. Sei­ne Schul­ter­stücke wur­den von zwei brei­ten und ei­nem da­zwi­schen­lie­gen­den schma­len Strei­fen ver­ziert.
    »Fris­co!« er­klär­te Shinkley. »Neh­men Sie sich in Acht, wenn er Ih­nen die Hand gibt. Er trai­niert täg­lich die Mus­ku­la­tur.«
    Der Kom­man­dant stell­te mich dem Ka­pi­tän­leut­nant vor. Ich sah in pech­schwar­ze Au­gen, in de­nen das La­chen selbst zu sit­zen schi­en. Das Diensthemd stand weit of­fen und zeig­te ei­ne dicht­be­haar­te Brust.
    »Hei, will­kom­men an Bord, Chief«, be­grüß­te er mich form­los. Beim La­chen ent­blö­ßte er zwei Rei­hen strah­lend wei­ßer Zäh­ne. »Ich bin hier das Mäd­chen für al­les, wie je­der Eins-O. Ist das bei Ih­rem Hau­fen auch so?«
    »Si­cher. Mensch, was sind Sie ein Go­ril­la! Oder ist das ein Brust­toupé?«
    Ich zupf­te an den Haa­ren. Er grins­te und woll­te sich mit sei­nem an­ge­kün­dig­ten Hän­de­druck noch be­kann­ter ma­chen.
    Er war stark, sehr stark so­gar; aber an sol­che Scher­ze wa­ren GWA-Schat­ten ge­wöhnt. Ich ver­zog kei­ne Mie­ne und drück­te im­mer fes­ter zu.
    Plötz­lich wur­de es rings­um still. Die­se hoch­trai­nier­ten Spe­zia­lis­ten be­nah­men sich in man­chen Din­gen wie Schul­jun­gen oder Pri­mi­ti­ve, bei de­nen die phy­si­sche Kraft aus­schlag­ge­bend ist.
    Fris­co perl­te plötz­lich der Schweiß aus den schwar­zen Wu­schel­haa­ren, die bis in sei­ne Stirn wuch­sen. Als er ächz­te, drück­te ich noch kräf­ti­ger zu.
    »Ge­nug!« preß­te er schließ­lich her­vor. »Zum Teu­fel, von Ih­nen er­zählt man sich wirk­lich nicht zu­viel. Okay, noch­mals will­kom­men.«
    Nach­dem ich sei­ne Hand los­ge­las­sen hat­te, kehr­te so­fort wie­der das Grin­sen auf sei­ne Lip­pen zu­rück.
    »Das hät­te ich Ih­nen gleich sa­gen kön­nen«, misch­te sich Dr. Fra­mus G. Al­li­son ein. »Der EU­RO-Bul­le hat es mal mit ei­nem Mars­ro­bo­ter auf­ge­nom­men.«
    »Und ihn ge­nüß­lich ver­speist, wie?« höhn­te Per­ti­ni.
    »Ganz so schlimm war es nicht. Al­li­son, wenn ich mei­ne Ab­kom­man­die­rung Ih­nen zu ver­dan­ken ha­be, dann re­den wir noch dar­über.«
    »Dann tun Sie es gleich. Ich ha­be so­gar einen An­trag an den Be­fehls­ha­ber der U-Boo­te, EU­RO, ge­stellt. Schrift­lich, fünf­fa­che Aus­fer­ti­gung, wie das bei euch Pa­pier­kriegs­hel­den nicht an­ders mög­lich ist.«
    Ich droh­te ihm scherz­haft, doch da­mit war der Bann end­gül­tig ge­bro­chen.
    »Vor­sicht, Kenji Nis­hi­mu­ra ist über­ra­schend an Bord«, in­for­mier­te er mich lei­se, als Shinkley ei­nem Mann et­was zu­rief. »Ihr Chef woll­te nicht auf ihn ver­zich­ten. Ih­re Mas­ke ist üb­ri­gens sa­gen­haft.«
    Ich nick­te kaum be­merk­bar.
    Kenji Nis­hi­mu­ra, ja­pa­ni­scher Spit­ze­n­elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gist, über­dies Dok­tor der Me­di­zin und Spe­zia­list für Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gie, war ei­ne Ko­ry­phäe. Er war da­bei­ge­we­sen, als wir den GO­D­A­POL-Groß­ro­bo­ter zer­stör­ten. Er hat­te auch den Fern­flug zum Son­nen­sys­tem der Or­ghs mit­ge­macht. Mir war klar, warum ihn der Al­te eben­falls an Bord wis­sen woll­te. Nis­hi­mu­ra war frag­los der bes­te Mann auf dem Ge­biet der Un­ter­was­ser­funk­tech­nik und Lo­gik-Pro­gram­mie­rung von Groß­rech­nern.
    »Okay, kön­nen wir?« mel­de­te sich Fris­co. Er mas­sier­te sich noch die Hand. »Die NEP­TUN ist ein bild­schö­nes Et­was, ras­sig wie all mei­ne Bräu­te und so zu­ver­läs­sig wie kei­ne. Vol­le Ver­drän­gung 9 698 Ku­bik­me­ter, Druck­kör­per aus ei­ner neu­en, hoch­e­xo­ti­schen Ver­bund­stahl­le­gie­rung mit mir un­be­kann­ten Kunst­fa­ser­ein­schüs­sen. Die

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