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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­schi­en in mei­nem Blick­win­kel.
    »In Ord­nung, Cor­ne­li­us, ma­chen Sie wei­ter. Wo sind Sie jetzt?«
    »Be­reits im ge­flu­te­ten ach­teren Turm­raum. Die sechs Weit­be reichs-Ot­tern sind aus­schleu­sungs­klar. Den­ken Sie an die Schlepp­lei­ne?«
    »Ja, sie wird so­fort aus­ge­fah­ren. Hän­gen Sie die Tros­se an Ihr Fahr­zeug, und zie­hen Sie an. Ab­stand – wie ge­sagt – min­des­tens drei­hun­dert Me­ter. Nein – Be­fehl zu­rück! Ge­hen Sie auf fünf­hun­dert Me­ter Si­cher­heits­ab­stand. Ha­ben Sie ver­stan­den? Fünf­hun­dert Me­ter!«
    »Ro­ger, Cap­tain, fünf­hun­dert Me­ter. Bei uns ist al­les klar. Vol­le Kampf­aus­rüs­tung mit Zu­satz­waf­fen eben­falls klar. Wir ver­schwin­den.«
    Wir sa­hen, wie sechs der zehn Me­ter lan­gen und zir­ka einen Me­ter durch­mes­sen­den Un­ter­was­ser­fahr­zeu­ge die große Schleu­se hin­ter dem Turm ver­lie­ßen. Leut­nant Mc­Ta­bet, der Zwei­te Of­fi­zier der Nep­tun, fuhr die Schlepp­lei­ne aus. Sie wur­de von Cor­ne­li­us ein­ge­klinkt und mit­ge­zo­gen.
    Die­se Ot­ter­boo­te, die ei­nem über­di­men­sio­na­len Tor­pe­do gli­chen und über zwei of­fe­ne Sit­ze kurz hin­ter der Bu­grun­dung ver­füg­ten, wa­ren ge­fähr­li­che Un­ter­was­ser­kampf­waf­fen; be­son­ders wenn Aqua-At­mer dar­in sa­ßen, die auf mit­ge­führ­ten Sau­er­stoff und Druck­pan­zer ver­zich­ten konn­ten. Sie fühl­ten sich in den schnel­len Fahr­zeu­gen so wohl wie ein Nor­mal­mensch in ei­nem großen Renn­boot auf der Was­sero­ber­flä­che. Sie hat­ten nie­mals Luft- oder Druck­schwie­rig­kei­ten.
    Han­ni­bals ver­krampf­te Hal­tung hat­te sich ge­lo­ckert. Er grins­te schon wie­der. Al­so war das den­ken­de Ge­hirn des Blau­wals tot.
    Dr. Cox kam auf mich zu. Er war völ­lig ver­stört. Von sei­nem Ge­stam­mel ver­stand ich kein Wort.
    Mc­Ta­bet, zur Zeit un­ser Ge­fechts­ru­der­gän­ger, dros­sel­te die ho­he Fahrt der NEP­TUN. Das Heu­len der Tur­bi­nen­mo­to­ren mä­ßig­te sich. Mc­Ta­bet steu­er­te das ge­sam­te Boot wie ein Jä­ger­pi­lot sei­ne Ma­schi­ne. Er be­saß le­dig­lich einen Knüp­pel mit auf­ge­setz­tem Halb­rund-Horn für die sta­bi­li­sie­ren­den Bug- und Heck­ru­der. Das ge­nüg­te voll­kom­men. Al­le be­fehls­ge­ben­den Knüp­pel­be­we­gun­gen wur­den als Schal­tim­puls auf die aus­füh­ren­den E-Mo­to­ren über­tra­gen.
    Shinkley wisch­te sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das – das war aber kein Jagd-U-Boot mit Wal­kör­per­tar­nung«, stell­te er fest. »Da­für hat es nicht ge­nug ge­knallt. Hö­ren Sie, einen ech­ten Blau­wal mit zwei Rak-Tor­pe­dos an­zu­grei­fen ist ver­gleich­bar mit ei­nem Mord. Das ist ein Ver­bre­chen! Be­feh­le die­ser Art wer­de ich nicht mehr aus­füh­ren, denn ich …«
    »Se­hen Sie auf die Bug­bild­schir­me«, un­ter­brach ich ihn so ge­las­sen wie mög­lich. »Wis­sen Sie, was das grel­le Glü­hen zu be­deu­ten hat? Das ist ein mar­sia­ni­scher Hoch­ener­gie­schirm, der sich nicht im ge­rings­ten dar­um küm­mert, ob über ihm Was­ser oder ge­wöhn­li­che Luft liegt. Mei­ne Her­ren – jetzt kommt gleich die Druck­wel­le, denn der Schirm ver­drängt ei­ni­ge Ku­bik­ki­lo­me­ter Was­ser. Ge­be Gott, daß Ih­re NEP­TUN so sta­bil ist wie Sie glau­ben.«
    Ich rann­te zum nächs­ten Sitz, ließ mich hin­ein­fal­len und drück­te auf den Knopf der An­schnall­au­to­ma­tik.
    Die brei­ten Kreuz­gur­te schnapp­ten über Schul­tern und Bauch zu­sam­men.
    We­der Shinkley noch ein an­de­res Be­sat­zungs­mit­glied zö­ger­te län­ger als ei­ne Se­kun­de. Sie sa­ßen schnel­ler in ih­ren Ma­nö­ver­ses­seln, als ich es er­war­tet hat­te.
    Tief­see­fah­rer wis­sen sehr ge­nau, wie sich ei­ne Was­ser­druck­wel­le aus­wirkt; gleich­gül­tig, ob sie von ei­ner ex­plo­die­ren­den Tie­fen­bom­be oder von ei­nem sich aus­deh­nen­den Ener­gie­schirm aus­geht.
     
     

7.
     
    Wir wa­ren über fünf­hun­dert Me­ter von der Druck­wel­le nach oben ge­ris­sen wor­den. So­gar die NEP­TUN-Wan­dun­gen, aus­ge­legt für einen Druck bis vier­zehn­tau­send Me­ter Tie­fe, hat­ten zu äch­zen be­gon­nen.
    Wie­der wa­ren

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