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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ne­ben­an in den Sam­mel­zel­len. Sor­gen Sie da­für, daß sich die Män­ner dis­zi­pli­niert ver­hal­ten. Ich wer­de mir Bul­mers als Gei­sel schnap­pen. Wer im­mer mit mir ab­ge­holt wird, soll auf mei­ne Au­gen­win­ke und sons­ti­gen Zei­chen ach­ten. Ich kann nicht klar er­ken­nen, wer vor­ge­führt wer­den soll. Doch – La­hoa, Sie sind auch da­bei. Ich eben­falls.«
    »Im­puls. Das Tier hat an mich ge­dacht«, be­haup­te­te Han­ni­bal. »Ich wer­de auch ge­la­den.«
    »Bes­tens. Du nimmst dir By­e­nu­e­ra vor. La­hoa, wer­den Sie mit dem Mus­kel­pa­ket Ber­to­nel­li fer­tig? Der sieht nur so fett aus! Kraft hat er.«
    »Mit ei­nem Hieb«, be­haup­te­te sie. Ich glaub­te es ihr.
    »Dann blei­ben noch vier Wäch­ter üb­rig«, mel­de­te sich Rous­se­let be­un­ru­higt. »Sie ha­ben die Fin­ger am Drücker.«
    »Und wir die Dau­men auf un­se­ren Säu­re­strahl­uh­ren«, wur­de er von Han­ni­bal be­lehrt. »Die hat man uns nicht ab­ge­nom­men. Ein schlim­mer Feh­ler.«
    Drau­ßen klan­gen Stim­men auf. Bul­mers hat­te Of­fi­zie­re und Mann­schaf­ten streng von­ein­an­der ge­trennt. Wir er­hiel­ten auch die bes­se­re Ver­pfle­gung. Der ge­nia­le Ir­re hat­te et­was von der »Gen­fer Kon­ven­ti­on« ge­mur­melt. Es war un­glaub­lich!
    »Noch ein Hirn­im­puls«, ver­kün­de­te Han­ni­bal rasch. »Nis­hi­mu­ra soll auch mit­ge­nom­men wer­den.«
    Ich schau­te den un­ter­setz­ten, breit­schult­ri­gen Ja­pa­ner an. Er lä­chel­te und er­kun­dig­te sich in al­ler Ru­he:
    »Weiß man, daß ich asia­ti­scher Ju­do­meis­ter und drei­fa­cher Welt­meis­ter im olym­pi­schen Schnell­feu­er­schie­ßen bin?«
    »Nein. Dann wä­ren Sie längst tot. Küm­mern Sie sich um die vier an­de­ren Wäch­ter. La­hoa und Han­ni­bal hel­fen Ih­nen, so­bald sie mit ih­rer Auf­ga­be fer­tig sind.«
    »Han­ni­bal?«
    »Steix­ners wirk­li­cher Na­me. Ru­he jetzt. Die Ent­setz­ten heu­cheln.«
    In der Wand aus MA-Me­tall war ein manns­ho­hes Schott ein­ge­las­sen. Warum die Mar­sia­ner sei­ner­zeit die­se zel­len­ähn­li­chen Kam­mern an­ge­legt hat­ten, war mir un­klar. Viel­leicht hat­ten sie aber eben­falls Pro­ble­me mit ein­ge­bo­re­nen Auf­rüh­rern oder gar mit amok­lau­fen­den Ir­ren ge­habt, die den Lehr­stoff ent­ge­gen den Er­war­tun­gen nicht ver­tra­gen hat­ten.
    Das Schott schwang auf. Fünf Waf­fen­mün­dun­gen wur­den sicht­bar. Es han­del­te sich zwar um ir­di­sche Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner, aber sie ver­schos­sen hoch­ex­plo­si­ve Pro­jek­ti­le von ver­hee­ren­der Wir­kung.
    Wir wi­chen in die äu­ßers­te Ecke des großen, dürf­tig ein­ge­rich­te­ten Ge­mein­schafts­rau­mes zu­rück. Ich blieb et­was wei­ter vorn ste­hen. »Ka­bel­berg« durf­te kei­ne Furcht zei­gen!
    Ein schlan­ker, mit­tel­großer Mann von an­ge­neh­mem Äu­ße­ren trat ein. Sei­ne schwar­zen Haa­re wur­den von ei­ni­gen grau­en Sträh­nen durch­zo­gen. Er ge­hör­te zu je­ner Art von Trieb­tä­tern, die sich zu Hau­se als treu­sor­gen­de Fa­mi­li­en­vä­ter auf­führ­ten und es auch tat­säch­lich wa­ren. Er mus­ter­te uns der Rei­he nach. Sei­ne Au­gen drück­ten kei­ner­lei Ge­fühl aus.
    Ich stell­te be­frie­digt fest, daß sei­ne blü­ten­wei­ße Kom­bi­na­ti­on auch dies­mal kei­ne Aus­buch­tun­gen auf­wies. Er war un­be­waff­net.
    »Ka­bel­berg, Steix­ner, Nis­hi­mu­ra und La­hoa Rous­se­let, mit­kom­men«, ord­ne­te er gruß­los an. »Be­ei­len Sie sich.«
    Louis Rous­se­let be­gann zu to­ben, aber bei ei­nem Mann wie By­e­nu­e­ra nütz­te das nichts. Er lä­chel­te nicht ein­mal.
    Wir schrit­ten wort­los an ihm vor­bei. Drau­ßen, auf dem ge­wölb­ten Gang aus MA-Me­tall, hat­ten sich An­ge­lo Ber­to­nel­li und vier sei­ner bes­ten Män­ner auf­ge­baut. Sie ka­men aus der al­ten Gar­de der Ma­fia-US-Ban­de. Je­der war ein viel­fa­cher Mör­der.
    Sie hat­ten ih­re mo­der­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner mit dick­bau­chi­gen Rund­ma­ga­zi­nen ge­la­den. Das be­deu­te­te, daß je­der Mann hun­dertzwan­zig Schuß vom Ka­li­ber .222 Ul­tra-Ma­gnum ver­feu­ern konn­te. Es han­del­te sich um

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