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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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wunderte sich über absolut nichts mehr. Weder darüber, wie seine Fesseln abfielen, als wären sie verrottet, noch mit welchem Ausdruck der Dreegh ihn anstarrte und wie gelähmt stehenblieb. Der erste Schock der nahezu kataklysmischen Wahrheit steckte bereits in ihm.
    »Es waren auch noch nie zweihundertsiebenundzwanzig Dreeghschiffe in einem Gebiet konzentriert«, sagte Leigh mit einer so vibrierenden Stimme, daß sie in seinem Schädel dröhnte. »Mit dem Rest – nach unseren Unterlagen gerade noch ein Dutzend – werden unsere Polizeipatrouillen ohne Schwierigkeiten allein fertig.«
    Der Große Galaktiker, der William Leigh gewesen war, lächelte finster und stellte sich neben seine beiden Gefangenen. »Es war ein ungemein interessantes Experiment, diese willentliche Teilung der Persönlichkeit. Vor drei Jahren zeigten unsere Zeitmanipulatoren diese Möglichkeit der Vernichtung der Dreeghs an, die uns bisher, dank der Größe des Universums, entgangen waren. Also kam ich zur Erde und wurde zu William Leigh, einem Reporter, komplett mit Familie und Vergangenheit. Es war unbedingt erforderlich, daß ich neun Zehntel meines Geistes in eine besondere Gehirnzone zurückzog und einen etwa gleichen Prozentsatz meiner Lebensenergie abzapfte. Die Schwierigkeit war nur: wie konnte ich im Bedarfsfall an die notwendige Menge von Lebensenergie kommen, ohne den Vampir spielen zu müssen? Ich speicherte die Energie an den verschiedensten Orten. Aber es ist uns unmöglich, Einzelheiten zukünftiger Geschehnisse zu sehen. Wir wußten also nicht, was sich an Bord dieses Schiffes oder in jener Nacht in meinem Hotelzimmer oder unter dem Constantine tun würde. Außerdem hättet ihr meine übergroße Lebensenergie bei meiner Annäherung an euer Schiff mit euren Spionstrahlen sofort feststellen können und das kleine Raumauto zerstört. Ich mußte also zuerst den Asteroiden aufsuchen und eine gewisse Kontrolle über meinen Körper durch das Medium der ›Schwärzekammer‹, wie meine irdische Persönlichkeit es nannte, zurückgewinnen.
    Diese irdische Persönlichkeit bereitete unerwartete Schwierigkeiten. In den drei Jahren hat sie eine eigene Individualität entwickelt. Das zwang mich, die Szene mit Patricia Ungarn wiederholen und mich Leigh bewußt zu machen, um ihn überzeugen zu können, daß er nachgeben müsse. Danach, an Bord eures Schiffs, brauchte ich nur noch zusätzliche Lebensenergie, die Merla mir großzügig überließ.« Der Große Galaktiker machte eine Pause.
    »Ihr sollt am Leben bleiben, da sich noch einige bestimmte Entwicklungen anbahnen. Ihr werdet mir helfen, Verbindung mit euren Freunden aufzunehmen. So, und jetzt zieht euch in einen anderen Raum zurück. Ich muß meine beiden Persönlichkeiten erst noch koordinieren, und dazu brauche ich euch nicht.«
     
    Leigh, der Leigh der Erde, hatte den ersten schrecklichen Schock überstanden. Aber ihm war jetzt, als blicke er durch Augen, die gar nicht seine waren. Mit größter Willensanstrengung dachte er: Ich muß mich wehren. Dieses – Wesen – versucht meinen Körper zu übernehmen. Alles andere ist Lüge.
    Ein beruhigender Gedanke stahl sich in den düsteren Winkel seines Gehirns, in den er, Leigh, zurückgedrängt worden war. »Keine Lüge, sondern eine wunderbare Wahrheit, denn du befindest dich in diesem Körper und weißt nicht, daß er jetzt erst wirklich lebt! Lebt, wie du es dir in deinen kühnsten Träumen auf der Erde nicht hättest vorstellen können. Du mußt deine hohe Bestimmung als Tatsache akzeptieren, sonst wird der Anblick deines eigenen Körpers dich erschrecken. Beruhige dich, sei tapferer als je zuvor, dann wird der Schmerz sich in Freude verwandeln.«
    Aber die innere Ruhe wollte nicht kommen. Sein Geist zitterte in seinem dunklen Winkel und war sich auf grauenvolle Weise des seltsamen, unnatürlichen Drucks von allen Seiten bewußt. Einen Augenblick wollte schon der Wahnsinn nach ihm greifen, doch da kam ihm ein eigener Gedanke: dieser teuflische Eindringling versuchte ihn zu überreden! Bedeutete das, daß es zu einer Koordination nur kommen konnte, wenn er nachgab. Aber das würde er nicht! Nie!
    »Denk darüber nach«, flüsterte es in seinem Kopf, »daß du ein wertvolles Teilchen eines Geistes mit einem IQ von zwölfhundert warst und als solches eine große Rolle gespielt hast. Und jetzt kehrst du zu einem normalen Dasein zurück – einem normalen Dasein mit unbeschränkter Macht! Du warst ein Schauspieler, der sich völlig in seine

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