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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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wir bemerkten, daß sie fort war, saß er auf dem Boden, und die Tür war offen. Wir rannten hinaus auf den Gang, aber dort war sie nicht. Dann rief ich Sie.«
    »Wie lange hatten Sie sie bereits bewacht?« fragte Hammond scharf.
    »Wie lange?« Ames starrte ihn verwirrt an. »Ich hatte gerade meine Mutter zum Lift begleitet …« Er hielt inne, blinzelte. »Was rede ich denn da? Meine Mutter ist seit acht Jahren tot!«
    »Das also war ihr kleiner Trick«, murmelte Hammond. »Sie greift tief in die Herzen, wo die geliebten Toten ihren Schrein haben! Und ich dachte, sie wollte lediglich meine Gedanken lesen!« Er unterbrach sich und befahl mit lauter, klarer Stimme: »Wachen Sie auf, Ames. Sie waren dieser Welt ein paar Minuten fern. Zerbrechen Sie sich nicht mehr den Kopf darüber, wie Miß Ellington es geschafft hat, sondern geben Sie sofort ihre Beschreibung an die Posten an den Ausgängen weiter. Wenn sie gesehen wird, soll sie mit der Waffe in Schach gehalten werden – aber aus mindestens drei Meter Entfernung!«
    Als die Sicherheitsbeamten aus dem Büro eilten, bot Hammond Dr. Gloge einen Sessel an. Der Wissenschaftler sah mit verschwommenem Blick zu, wie Hammond ein bleistiftförmiges Gerät aus der Tasche zog und darauf drückte.
    Im vierten Stockwerk des Instituts leuchtete das Sprechgerät auf Helen Wendells Schreibtisch auf. Sie drückte auf die Taste. »Ja, John?«
    »Schalte sofort alle Verteidigungs- und Fangschirme ein! Gloge hat Strather ertränkt, weil die Versuchsergebnisse sich bei ihm als negativ herausstellten. Aber die andere ist wach und positiv. Es ist schwer zu sagen, was sie als nächstes tun wird. Vielleicht versucht sie, das Gebäude durch mein Büro zu verlassen.«
    »Nicht mehr«, versicherte ihm Helen und drückte auf einen Knopf. »Die Schirme sind eingeschaltet.«
     
    Um zwanzig Uhr achtzehn an diesem Montagabend drückte Helen wieder auf die Taste des Sprechgeräts. »Ja, John?«
    »Wir haben Strather gerade aus dem Schwimmbecken gezogen. Helen, der Bursche lebt! Irgendein Reflex verhinderte, daß er Wasser schluckte. Aber wir werden ein Sauerstoffzelt brauchen. Schick einen Krankenwagen. Hier ist die Adresse.«
    »Einige unserer Leute in Polizeiuniform ebenfalls?« erkundigte sie sich.
    »Ja. Doch sie sollen sich im Hintergrund halten, außer ihr Eingreifen stellt sich als notwendig heraus. Ich komme dann mit ihnen zurück. Hat man Barbara schon gefaßt?«
    »Nein.«
    »Ich habe es auch nicht erwartet. Ich werde die Posten verhören, wenn ich zurück bin.«
     
    Barbara hatte sich von Ames zum nächsten Fahrstuhl begleiten lassen, während sie ihn glauben ließ, sie sei seine Mutter. Mit dem Lift fuhr sie bis zum Dach, auf dem ein Hubschrauber gerade startbereit war. Der Pilot nahm sie mit, denn er hielt sie für seine Freundin. Es schien ihm völlig normal, daß sie bei ihm war. Kurz darauf setzte er sie auf dem Dach eines anderen Gebäudes ab. Auch das schien ihm absolut logisch. Und als er weiterflog, hatte er die kleine Episode bereits vergessen.
    Die überstürzte Landung war unbedingt notwendig gewesen, denn Barbara spürte, daß die Wirkung der neuen Injektion bereits anfing, sich bemerkbar zu machen. Vom Hubschrauber aus hatte sie durch die Mauern der hohen Gebäude geblickt und eines mit unbewohnten Obergeschossen entdeckt.
    Ich werde schon noch bis zu einem leeren Büro kommen, dachte sie. Aber sie schaffte es nicht weiter als zum obersten Stockwerk. Die letzten Stufen taumelte sie bereits. Sie schleppte sich in einen der Warenspeicher und konnte gerade noch die Tür hinter sich verriegeln. Dann sank sie zu Boden.
    Keine Sekunde lang verlor sie während dieses Abends und der folgenden Nacht ganz das Bewußtsein – es gab keine gnädige Ohnmacht mehr für sie. Deshalb spürte sie schmerzhaft die Veränderungen in ihrem Körper.
    Die Energieströme in ihr nahmen plötzlich eine andere Bedeutung an. Sie waren von ihr getrennt. In Kürze würde sie sie wieder kontrollieren können, aber auf völlig andere Weise. Als ihr das bewußt wurde, schien etwas von ihr, von Barbara, zu verschwinden.
    »Aber ich bin immer noch ich!« dachte die Wesenheit, die auf dem staubigen Speicherboden lag. »Körper, Gefühle, Verlangen …«
    Es war ihr absolut bewußt, daß dieses Ich sogar schon in den Frühstadien der 500 000-Jahr-Transformation das ICH-PLUS war.
    Doch wie dieses Ich etwas mehr werden wollte, war ihr noch nicht genau klar.
    Die lange Nacht zog sich schier endlos

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