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Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Titel: Internat Lindenberg - Achtung, es spukt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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finde isch es ganz rischtisch, dass bestimmte Schülerinnen vielleischt einmal mitbekommen, wie man sisch als Opfer von schleschten Scherzen fühlt, wenn ihr versteht, was isch meine.“
    Mit einem Mal fühlte Angelika, wie die Blicke der ganzen Klasse von Madame Bleu auf sie hinüberschwenkten.
    Sie war stinksauer, nein, sie kochte bereits vor Wut. Was bildete sich diese Bleu de Coup eigentlich ein? Statt Hilfe kamen von den Lehrern nur dumme Sprüche! So eine Gemeinheit! Angelika beschloss, auf Durchzug zu schalten und für den Rest der Stunde einfach nicht mehr hinzuhören. Das funktionierte. Ihre Wut war gerade halbwegs verraucht, als in der nächsten Stunde ausgerechnet Referendar Jacobs beschloss, wieder Öl ins Feuer zu gießen. Auch er hielt es für angebracht, außerhalb des Lehrplans ein paar Worte über die Ereignisse der letzten Zeit zu verlieren. Nach allem, was er selbst hatte einstecken müssen, gerade von Angelika und ihrer Clique, wirkten die Auftritte des geheimnisvollen Gespensts wie ein Lebenselixier auf ihn.
    Seine Unsicherheit war fast völlig verflogen, locker und gut gelaunt machte er sich über die ängstlicheren unter seinen Schülerinnen lustig. „Es ist doch immer wieder schön anzusehen, wie sich die vorlautesten Zick… äääh, ich meine natürlich Schülerinnen, ganz schnell wieder in furchtsame kleine Mädchen verwandeln können“, sagte er mit einem überheblichen Grinsen. Die Schadenfreude stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Angelika starrte ihn eisig an. Doch anstatt nervös auf den Boden zu blicken oder aus dem Fenster zu schauen, wie er es sonst getan hätte, erwiderte Herr Jacobs ihren Blick gelassen.
    „Tja, kleine Mädchen, die an Gespenster glauben! Ich hätte nie gedacht, noch einmal so etwas zu Gesicht zu bekommen! Hoffentlich glaubt ihr wenigstens nicht mehr an den Weihnachtsmann“, sagte er kichernd und blickte dabei Angelika direkt an. „Sonst müsst ihr jetzt nämlich ganz tapfer sein: Der Weihnachtsmann kommt dieses Jahr nicht!“
    Angelika verdrehte genervt die Augen. Ihr Wut-Thermometer näherte sich schon wieder bedrohlich dem Siedepunkt.
    „Und wenn der Weihnachtsmann entgegen meiner Vorhersage doch kommt, dann schaut mal genau hin“, fuhr Herr Jacobs fort. „Vielleicht ist es ja Onkel Michael mit angeklebtem Bart.“
    Das konnte Angelika nicht länger mit anhören. „Sie haben das Gespenst eben nicht gesehen!“, entgegnete sie ihrem Lehrer mit vor Wut zitternder Stimme.
    „Leider“, prustete Herr Jacobs. „Das muss ein Anblick für die Götter gewesen sein! Aber vielleicht habe ich ja noch mal das Vergnügen. Na ja, wie ihr wisst, gab es ja gestern einen ähnlichen Vorfall. Sogar eine meiner älteren Schülerinnen scheint seither an Geister zu glauben. Wenn schon die älteren Schülerinnen verrücktspielen, kann ich es euch Kleinen ja schlecht zum Vorwurf machen“, beendete Herr Jacobs gönnerhaft seine Ansprache.
    Wenn Angelika etwas auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann war es, als Kleine bezeichnet zu werden. Diesmal verkniff sie sich jedoch eine Antwort. Diesem Jacobs würde das Lachen schon noch vergehen! Jeden Witz, den er auf ihre Kosten machte, sollte er doppelt und dreifach büßen müssen. Das Schuljahr hatte eben erst begonnen. Sie hatte Zeit.
    „Na, Schadenfreude ist anscheinend tatsächlich die schönste Freude“, flüsterte Hanna Leonie zu. „Aber der gute Herr Jacobs trägt wirklich ein bisschen zu dick auf, findest du nicht?“
    Leonie zuckte mit den Achseln. „Ich gönne es ihm aber irgendwie“, entgegnete sie ungerührt. „Madame Bleu hat schon Recht: Zu viel Boshaftigkeit muss manchmal bestraft werden. Außerdem würde ich mir auch manchmal so einen Hausgeist wünschen, der alle Gemeinheiten rächt, die ich ertragen muss.“
    Hanna seufzte. „Tja, unsereins muss so was selbst erledigen. Die Lehrer sitzen anscheinend immer am längeren Hebel. Sogar wenn es um Geister geht!“

Leonie wird eines Besseren belehrt
    Am nächsten Morgen waren Leonie und Hanna auf dem Weg zum Frühstücksraum, als sie sahen, dass sich fast die komplette Klasse vor dem Schwarzen Brett ihres Stockwerks versammelt hatte.
    „Gibt es was Neues? Wird jetzt doch endlich umgebaut?“, fragte Leonie Sophie. Die zeigte wortlos auf ein handgeschriebenes Blatt, das in Augenhöhe angepinnt war.
    „Ich komme wieder“, verkündete eine große Überschrift in roten, krakeligen Buchstaben. Was darunterstand, war in einer derart kleinen, kritzeligen und

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