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Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Titel: Internat Lindenberg - Achtung, es spukt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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kurzfristig auf zuckersüß um. „Ich meine, Sie werden sich noch erkälten hier oben“, erklärte er. Doch das war nur ein Zwischenspiel. „Also, husch, husch, weg jetzt mit euch“, sagte er wieder in barschem Ton. „Was ihr zu klären habt, könnt ihr auch woanders klären. Ich muss hier absperren.“
    Frau Behrens war über seinen unverschämten Ton so verdattert, dass sie aufs Wort gehorchte und sich mit den Schülerinnen im Schlepptau auf den Weg nach unten machte. Sie versammelten sich alle im Hausaufgabenraum des zweiten Stocks.
    „Ich verlange eine Erklärung, Sandra!“, sagte Frau Behrens mit schneidender Stimme.
    „Ich war das nicht, ich war das nicht“, jammerte die siebzehnjährige Schülerin.
    In dieser Situation, auf frischer Tat ertappt, war das wirklich eine gewagte Behauptung.
    „Wir haben dich also nicht gerade eben als Gespenst verkleidet auf dem Dachboden gefunden?“, fragte Frau Behrens.
    „Doch, das schon.“
    „Und dieses komische Blatt hast du natürlich auch nicht ans Schwarze Brett gehängt?“, setzte die Lehrerin das Verhör fort.
    „Und in unser Zimmer hast du gestern auch nicht reingeschaut?“, ergänzte Leonie.
    „Ja, das schon. Den Zettel habe ich zusammen mit Laura geschrieben, die kann altdeutsche Schrift, abe r …“
    „Aber?“, fragte Frau Behrens kalt.
    „Wir haben doch nicht damit angefangen“, hauchte Sandra verunsichert. „Als o … Die ganzen anderen Sache n … Das waren wir nicht! Wir haben nur gesehen, wie alle Angst vor diesem Gespenst hatten und da wollten wir halt auch einen kleinen Spaß machen, das ist alles. Ehrlich!“
    „Wir klären das morgen“, sagte Frau Behrens frostig. „Und jetzt ab ins Bett! Das gilt für alle!“
    Es kam in Lindenberg nicht oft vor, dass Verweise per Aushang öffentlich bekannt gegeben wurden. Eigentlich nie. In diesem Fall machte die Schulleitung aber eine Ausnahme. Alle Schülerinnen sollten sehen, dass die Geisteraffäre geklärt war und dass solche üblen Scherze nicht geduldet wurden. Ältere Schülerinnen, die jüngere tyrannisierte n – einen solchen Ruf konnte das Internat nicht gebrauchen. Sandra und ihre Mittäterin Laura bekamen verschärfte Verweise, Sandra zusätzlich noch vier Wochen Ausgangsverbot an den Wochenenden.
    „Eigentlich sind sie schon dadurch genug bestraft, dass sie einer Gruppe von viel jüngeren Mädchen in die Falle gegangen sind und die ganze Schule das weiß. Aber wir mussten allein deshalb so hart durchgreifen, weil die beiden nur das zugegeben haben, was wir ihnen nachweisen konnten“, erklärte Frau Behrens. „Sie haben bis zum Schluss abgestritten, mit den ersten beiden Vorfällen etwas zu tun zu haben. Stur wie kleine Kinder! Wie kann man in diesem Alter nur so unreif sein?“
    Die ängstlicheren unter den Mädchen, aber nicht nur sie, atmeten auf. Endlich konnte man sich auch nach Sonnenuntergang wieder einigermaßen sicher in der Burg bewegen. Das flaue Gefühl, wenn man nachts das Zimmer verließ, war endlich Vergangenheit.

Das geht zu weit!
    Während Leonie, Hanna, Sophie und Nina ruhig das angenehme Gefühl genossen, dass sie den Fall aufgeklärt hatten, veranstaltete Angelika mit ihren Freundinnen sogar eine kleine Party auf ihrem Zimmer, um das Ende des Gespensterterrors zu feiern.
    „Mir wollte am Anfang ja niemand glauben“, sagte Angelika triumphierend. „Und dann haben sie auch noch so getan, als ob ich es verdient hätte. Aber jetzt, wo die Sache bewiesen ist, könnte ich eigentlich eine Entschuldigung verlangen. Zumindest von Madame Blöde Kuh und diesem peinlichen Jacobs.“ Jennifer nickte. „Das sind sie dir echt schuldig“, bestätigte sie.
    „Sind sie“, kam das Echo von Nadine.
    „Gleich morgen stelle ich die beiden zur Rede“, kündigte Angelika an. „Die waren einfach zu vorlaut. Man sieht sich immer zweimal im Leben, oder wie geht der Spruch?“
    „Sag mal, hast du die Tür vom Badezimmer vorhin nicht zugemacht, Nadine?“, wechselte Jennifer plötzlich das Thema. „Das nervt vielleicht!“
    Es war nicht zu überhören. Die Tür schlug in regelmäßigen Abständen auf und zu und das lästige Geräusch hallte durch den ganzen langen Gang.
    „Ich geh schon“, bot sich Nadine an.
    „No problem, ich muss sowieso mal“, sagte Angelika und machte sich auf den Weg.
    Sie schaltete das Licht im Gang an und sah schon von Weitem, wie die Tür immer wieder von einem Luftzug aufgerissen wurde, um gleich darauf wieder scheppernd gegen das Schloss zu

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