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Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Titel: Internat Lindenberg - Achtung, es spukt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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müssen irgendwas übersehen haben“, sagte Leonie. „Also noch einmal von vorn: Wer sind die Opfer, wer ist der Täter, was könnte sein Motiv sein?“
    „Du bist doch schon mal reingefallen mit deinen Methoden“, seufzte Sophie. „Ich glaube, wir sollten es aufgeben.“
    „Sind wir uns einig, dass wir es mit einem Menschen zu tun haben?“, fragte Leonie, ohne Sophies Worte zu beachten.
    Zögernd und nicht besonders überzeugt kam ein Ja von ihren drei Freundinnen.
    „Dann spricht für mich alles für den Hausmeister als Gespenst“, teilte Leonie ihren Verdacht mit.
    „Warum das denn?“, wollten alle wissen.
    „Der hat sich immer so merkwürdig benommen, nachdem das Gespenst erschienen ist“, meinte Leonie. „Dieser komische Auftritt zum Beispiel, nachdem wir Sandra geschnappt haben. Oder wie er sich nach dem letzten Spuk aufgeführt hat. Findet ihr das vielleicht nicht eigenartig?“
    „Stimmt“, gab ihr Hanna Recht. „Außerdem, jetzt wo du es sags t … Da war doch mal was mit Angelik a … Wer hat denn damals die Gerüchte über den Radtke verbreitet, von wegen Gefängnis und so? Und wessen Eltern haben anschließend Ärger gemacht?“
    Alle nickten. Leonie hatte mit ihrem Verdacht ins Schwarze getroffen.
    „Ich habe auch schon einen neuen Plan“, verkündete Leonie. Nina und Sophie starrten sie wenig begeistert an.
    „Mit einem Lockvogel können wir nicht mehr arbeiten“, fuhr Leonie fort. „Das wird nicht noch einmal funktionieren. Wir machen es deshalb so: Hanna und ich legen uns ab zehn Uhr nachts unter der Treppe zum Dachboden auf die Lauer. Das ist der perfekte Platz. Man sieht alles, man ist voll bewegungsfähig und ist trotzdem selbst praktisch unsichtbar, weil der Platz im Schatten liegt. Und wenn das Gespenst vorbeikommt, machen wir einfach ein schönes Foto mit Blitzlicht und rufen euch dazu. Was meint ihr?“
    Da ihr Beitrag darin bestehen sollte zu warten, bis sie gerufen wurden, waren Nina und Sophie mit dem Plan durchaus zufrieden. Schließlich sollte der Ruf ja erst erfolgen, wenn das Gespenst schon gestellt war. Hanna hingegen war nicht so ganz überzeugt. Das Gespenst gleich zu fotografieren war allerdings keine schlechte Idee. Selbst wenn es abhauen sollte, hatte man dann gleich ein Beweismittel. Leonies Fotos waren immer perfekt. Wenn es funktionierte, war Radtke also schon so gut wie überführt. Außerdem hatte Hanna selbst keine bessere Idee und ihre Freundin im Stich zu lassen, kam nicht infrage.

Licht ins Dunkel
    Sieben Tage oder besser sieben Nächte lang passierte rein gar nichts. Sollte es das diesmal gewesen sein? Leonie glaubte nicht recht daran. Denn das hatten sie schon einmal gedacht und der Spuk war trotzdem weitergegangen. Sie bekam allerdings langsam Probleme, ihre Freundinnen zu motivieren. Es war schwierig, in der Wachsamkeit nicht nachzulassen, wenn sich einfach nichts tat. Außerdem war es auf Dauer ganz schön anstrengend, jede Nacht bis Mitternacht durchzuhalten. Der Unterricht nahm darauf schließlich keine Rücksicht.
    „Das Gespenst ist noch da, ich kann das förmlich spüren“, beharrte Leonie ständig.
    Es war nicht so, dass ihre Freundinnen ihr noch glaubten. Nein, sie hatten nur Hemmungen, ihr das ins Gesicht zu sagen. Also ließ sich Hanna noch einmal breitschlagen, sich mit Leonie auf die Lauer zu legen. Zum letzten Mal, das hatte sie sich diesmal fest vorgenommen. Morgen musste sie mit Leonie ein ernstes Gespräch unter besten Freundinnen führen.
    Aber heute Nacht nahmen sie noch einmal gemeinsam ihre Position im Schatten unter der Treppe zum Dachboden ein. Hanna konnte sich nichts Langweiligeres vorstellen, als stundenlang im Schatten zu sitzen, ins Halbdunkel zu starren und nichts zu sagen. Wenn sie einen guten Abend erwischte, konnte sie sich wenigstens im Geist ihre Lieblingslieder anhören. Doch heute war ein schlechter. Ein unglaublich nervender alter Rocksong, den sie zufällig heute Nachmittag im Vorbeigehen aus der Wohnung des Hausmeisters gehört hatte, steckte irgendwie in ihren Gehirnwindungen fest, und sie war gezwungen, ihn im Kopf immer wieder von vorne anzuhören. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Nach einer guten Stunde hatte irgendjemand Erbarmen mit ihr. Etwas auf dem Gang bewegte sich. Jetzt erkannte sie es. Angelika und Jennifer kamen gemeinsam angelaufen und schlichen in Richtung Bad. Obwohl der letzte Zwischenfall schon eine Weile her war, trauten sich die beiden anscheinend immer noch nicht, nachts allein ihr

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