Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Titel: Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
Vom Netzwerk:
verdächtig, gerade weil sie besser als alle anderen wussten, wie sehr sie Leonie damit treffen konnten? Nein, Leonie musste sich irren.
    „Lass uns lieber noch einmal gründlich suchen“, schlug Hanna vor. „Ich glaube einfach nicht, dass Sophie und Nina etwas damit zu tun haben. Und selbst wenn, wie willst du das beweisen?“
    „Das wirst du schon sehen“, meinte Leonie. „Ich sage es ihnen direkt auf den Kopf zu!“
    „Das kannst du doch nicht machen!“
    „Und ob ich das kann! Hier wird viel zu viel hintenherum geredet, damit ist jetzt Schluss!“
    Wild entschlossen ging Leonie nach nebenan und klopfte an die Tür. Hanna folgte ihr vorsichtshalber. Leonie und Sophie waren schon beim letzten Mal fast aufeinander losgegangen. Sie musste auf ihre Freundin aufpassen. Vielleicht hatte Leonie auch Recht und es war am besten, endlich mal Klartext zu reden, statt immer nur komische Andeutungen hin und her zu werfen.
    Doch Nina und Sophie waren nicht auf ihrem Zimmer. Leonie fragte noch ein paar Mitschülerinnen, aber niemand hatte die beiden gesehen. Ebenso wenig wie ihre Kamera.
    Sie trafen Sophie und Nina erst wieder beim Mittagessen. Dort aber zögerte Leonie keine Sekunde mehr und stürzte sich auf sie. In der Zwischenzeit hatte sie sich zwar eigentlich ein bisschen beruhigt und sich eine Strategie zurechtgelegt, um die beiden zu überführen. Aber als Leonie sah, wie die beiden so harmlos an ihrem Tisch saßen, als ob nichts passiert wäre, packte sie wieder die kalte Wut und die Strategie war vergessen.
    „Das hätte ich nicht von euch gedacht“, polterte sie los.
    „Was?“, meinte Nina irritiert und tauschte einen verwunderten Blick mit Sophie aus. Einen verschwörerischen Blick, wie Leonie zu erkennen glaubte.
    „Tut nicht so unschuldig, ihr wisst genau, wovon ich rede!“
    „Von deiner blöden Kamera vielleicht?“, entgegnete Sophie.
    „Siehst du“, zischte Leonie Hanna zu. „Ich habe es dir doch gesagt: Die beiden wissen genau, wovon ich rede. Und woher wissen sie das wohl?“
    Sophie starrte sie mit offenem Mund an. Ob es nur ein verblüffter Blick oder der Blick einer ertappten Diebin war, das war schwer zu entscheiden.
    „Das hat doch inzwischen die ganze Schule mitbekommen“, verteidigte sie sich. „Du hast ja laut genug herumposaunt, dass sie weg ist. Das hat sich eben auch zu uns rumgesprochen.“
    „Jaja, rede nur“, entgegnete Leonie verächtlich. „Dir habe ich jedenfalls bestimmt nichts davon gesagt. Die gnädige Frau redet ja nicht mehr mit uns, sondern nur noch mit der Lüneburger Landleberwurst. Passt ja auch toll zusammen: Eine Landleberwurst und zwei beleidigte Leberwürste, das ist wirklich ein Traumtrio! Ich weiß jetzt jedenfalls endlich, woran ich bei euch zwei bin.“
    Nina wollte noch etwas sagen, aber Leonie schnitt ihr das Wort ab: „Wenn die Kamera in vierundzwanzig Stunden immer noch nicht da ist, melde ich es dem Direktor.“
    „Halt mal die Luft an“, versetzte Sophie. „Ich höre von dir nur noch, ‚Wenn in fünf Minuten keine Ruhe ist, dann dies’, ‚Wenn in vierundzwanzig Stunden nicht dies oder das gemacht wird, dann jenes’, lauter solche blöden Sprüche. Ich lasse mir doch von dir kein Ultimatum stellen!“
    „Ach was“, giftete Leonie, ohne auf Sophie einzugehen. „Das mit dem Direktor bringt sowieso nichts. Der denkt nur an den guten Ruf der Schule und will bestimmt alles vertuschen. Ich mache gleich eine Anzeige bei der Polizei!“
    „Mach ruhig, wenn du dich unbedingt blamieren willst“, zischte Sophie.
    Während des gesamten Essens saßen sie sich dann wortlos gegenüber. Hanna und Leonie auf der einen und Nina und Sophie auf der anderen Seite des Tisches beeilten sich, das Essen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Bei dieser miesen Stimmung schmeckte es sowieso nicht. Hanna und Leonie würgten anstandshalber ein paar Bissen in sich rein und standen dann auf, ohne sich zu verabschieden.
    „Das gibt es nicht“, sagte Nina und blickte Hanna und Leonie fassungslos hinterher. „Sag mal, habe ich das jetzt richtig mitbekommen, sie glaubt, dass wir sie beklaut haben? Sind die beiden jetzt völlig durchgeknallt?“
    „Leonie muss einen Sonnenstich haben“, seufzte Sophie.
    „Kopf hoch“, meldete sich plötzlich ungefragt Angelika vom Nachbartisch. „Wir wissen, dass ihr es nicht wart, aber mit den Terrorzicken kann man im Moment einfach nicht reden.“
    „Die müssten euch doch eigentlich besser kennen“, pflichtete

Weitere Kostenlose Bücher