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Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Titel: Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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zu fotografieren. Wenn Stein erfuhr, dass sie stattdessen hier oben lief, würde er zu seinem Herzinfarkt vermutlich noch einen Magendurchbruch erleiden.
    Maren hatte ein Problem, ein ernsthaftes Problem. Nicht auszudenken, was passierte, wenn sie die Bilder der Show nicht liefern konnte … Bis heute Abend würde sie eine Lösung für das Problem aus dem Hut zaubern müssen. Sonst wäre das ihre erste und letzte Kolumne für die BLITZ gewesen. Über sich selbst verärgert, schlenderte sie über den Laufsteg, ließ ihren Hüftschwung vom Choreographen korrigieren, verlor unterwegs einen der Lockenwickler und kam sich alles in allem ziemlich blöd bei der Sache vor.
    Sie ging den Catwalk zurück und wollte gerade die Stufen hinter die Bühne hinabsteigen, da tauchte Robert vor ihr auf. »Alles klar, meine Schöne?«, fragte er und küsste sie auf die Stirn.
    »Ich muss dich wirklich mögen, wenn ich mir den Scheiß hier antue«, sagte sie lachend und lehnte sich für einen Moment gegen ihn. Es tat gut, ihn zu spüren und die Erinnerung an die letzte Nacht in sich aufsteigen zu fühlen.
    »Du hältst dich hervorragend«, lobte er sie und küsste sie umständlich auf die Stirn. Im nächsten Augenblick schon wurde er von ihr weggezogen, und sie ging mit einem bedauernden Blick zurück an ihren Platz, wo sie sofort wieder von den Stylisten in Beschlag genommen wurde. In der Umkleidekabine lag Spannung in der Luft. Anspannung. Spürbar. Greifbar. Selbst Karin, für gewöhnlich die Ruhe selbst, hatte rote hektische Flecken im Gesicht. Sie versuchte Maren aufmunternd zuzulächeln, doch es war ein gestresstes Lächeln. Trotzdem fand die Direktrice immer noch Zeit, mit ihrer kleinen roten Digitalkamera Fotos zu schießen. Wieder und wieder flammte der Blitz auf, was Maren schlussendlich auf eine rettende Idee brachte.

    Der Abend kam, die Models waren genauso nervös wie der Rest der Mannschaft. Nur Robert schien die Ruhe selbst. Für ihn war die Haute Couture zwar nicht mehr als ein Muss, aber diese Show würde so verrückt werden, dass bei der Prêt-à-Porter hoffentlich niemand merken würde, dass er nicht im Begriff stand, die Modewelt zu revolutionieren. Maren schaffte es, einen Blick von ihm zu erhaschen. Sie lächelte nervös, zupfte an ihrem ersten Vorführstück herum und lachte leise, als einer der Stylisten seine Make-up-Palette fallen ließ und lauthals fluchte. Ein grelles Läuten erinnerte alle daran, wo sie waren und was sie in der nächsten halben Stunde zu tun haben würden.
    Die Models stellten sich am Eingang zur Bühne auf. Karin ging noch ein letztes Mal die Reihe ab und versuchte zu retten, was zu retten war, wie sie Maren lachend sagte.
    Das Licht ging aus, die Musik setzte ein, der Vorhang öffnete sich, und Maren konnte einen Blick auf die vorderen Reihen des Publikums erhaschen. Jetzt stieg ihre Nervosität ins Unermessliche. Sie versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu verscheuchen, die ihr sagen wollten, dass sie beim ersten Schritt die Treppe hinauf auf den Catwalk stürzen würde. Sie verjagte die Warnungen ihres Bewusstseins, dass sie vorsichtig sein sollte. Sie – Maren Janson – würde jetzt da rausgehen, sich im Takt der Musik, im Licht der Scheinwerfer katzengleich in eine Welt begeben, die sie nicht kannte. Sie würde dieses Gefühl in sich aufsaugen, und sie würde ihren Job verdammt gut machen. Das war sie Robert schuldig.
    Das erste Model kehrte zurück, der Vorhang schloss sich für einen Moment, wurde dann wieder aufgerissen, und schon stieg das Mädchen vor Maren die kleine Treppe hinauf zu ihrem Auftritt. Maren trat näher an die Stufen heran. Ihre rechte Hand hielt einen Gegenstand fest umschlossen, der ihr garantieren sollte, auch ihren Job als Journalistin gut zu machen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »So will ich das sehen«, sagte Robert leise. In der Aufregung hatte sie gar nicht bemerkt, wie er sich neben sie gestellt hatte. »Meine schöne Muse mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Toi, toi, toi«, flüsterte er ihr ins Ohr und ließ sie allein. Marens Vorläuferin kam zurück. Der Vorhang wurde für einen Moment geschlossen, und als er sich wieder öffnete, streckte sich Maren, stieg das Treppchen zum Catwalk hinauf, verharrte kurz zwischen den Vorhängen und machte dann den ersten Schritt.
    Es ist so einfach , dachte sie erleichtert. Weder das aufkommende Blitzlichtgewitter der Fotografen im Zuschauerraum noch die vielen Prominenten, die dazwischen saßen und die

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