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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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geleitete Grace zur Tür. Er war verärgert über die herabsetzende Art, mit der sein Cousin Grace gemustert hatte, weil sie so kurz vor der Niederkunft stand. Als hätte er jetzt, dasie ihr Kind vor der Hochzeit empfangen hatte, eine schlechtere Meinung von ihr.
    »Machen Sie es sich schon einmal bequem«, forderte er seine Gäste mit einem Blick auf den Beistelltisch auf, auf dem diverse Kristallkaraffen mit Spirituosen standen. »Ich geleite Ihre Gnaden nur rasch nach oben und bin gleich wieder zurück.«
    »Natürlich, Raeborn. Lassen Sie sich Zeit.«
    Vincent brachte Grace in ihr Zimmer und versicherte ihr noch einmal, dass er keinerlei Absicht hegte, das Haus zu verlassen. Dann begab er sich zurück ins Arbeitszimmer, wo sein Cousin und Parker auf ihn warteten.
    »Was haben Sie herausgefunden?« Vincent nahm auf dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch Platz. Percival Parker saß in dem Ohrensessel links vor ihm, sein Cousin auf dem Stuhl zu seiner Rechten.
    »Wir haben ihn gefunden, Euer Gnaden«, verkündete Mr. Parker mit einem zufriedenen Lächeln.
    Germaine beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Er hält sich in einem Haus in der Border’s Lane versteckt.«
    Vincents Unterkiefermuskeln verkrampften sich.
    »Er ist bei einer Mrs. Jordean untergekommen«, fügte Parker hinzu. »Sie führt ein Etablissement, das auf Gentlemen mit besonderen Vorlieben spezialisiert ist.«
    Vincent drehte sich der Magen um. »Ist er noch dort?«
    »Er hat das Etablissement vor ein paar Stunden verlassen. Ich bin ihm zu Fuß gefolgt, bis er in die Gegend des Marktes kam. Dort hat er eine Droschke genommen und ich habe ihn verloren. Aber keine Sorge. Wir wissen jetzt, wo wir ihn finden. Er kann sich nicht mehr lange verstecken.«
    Vincent rutschte auf seinem Stuhl zurück und sah aus dem Fenster. In ihm stieg eine unbändige Wut auf, eine Wut, die jedes Mal noch größer wurde, wenn er an die Mordanschläge auf ihn und Grace dachte.
    »Was wollen Sie jetzt machen, Raeborn?«
    Vincent wandte sich langsam wieder seinen Besuchern zu. »Ich werde ihm nicht noch einmal die Gelegenheit geben, mich umzubringen. Heuern Sie so viele Männer an, wie Sie brauchen, Parker. Ich will, dass dieses Haus rund um die Uhr überwacht wird. Sobald er auftaucht, will ich davon erfahren.«
    »Sollen wir ihn rausholen?«
    »Nein. Ich will dabei sein. Ich erwarte Ihre Nachricht.«
    Vincent erwiderte Parkers und Germaines Lächeln nicht. Wie hätte er lächeln können, wenn er vielleicht noch vor dem morgigen Abend für den Tod eines Menschen verantwortlich sein würde?

    Am nächsten Morgen wachte Grace mit quälenden Rückenschmerzen auf. Sie schrieb ihre ruhelose Nacht Vincent, Baron Fentington, Kevin Germaine und Mr. Parker zu. Sie alle waren für ihren unruhigen Schlaf verantwortlich.
    Vielleicht fühlte sie sich deshalb heute so merkwürdig. Zu wenig Schlaf, zu viele Sorgen und die böse Vorahnung, dass etwas geschehen würde, das sich ihrer Kontrolle entzog.
    Sie machte sich fertig und begab sich auf die Suche nach Vincent. Sie wusste nicht warum, aber sie verspürte das überwältigende Bedürfnis, ihm nahe zu sein, ihn in ihrer Nähe zu haben. Das war wohl eine neue Schwangerschaftsphase, die sie sich nicht erklären konnte. Ein geschärftes Bewusstsein dafür, dass etwas nicht stimmte.
    Sie verspürte es schon, seit Germaine und Parker gestern gegangen waren. Vincent war still und verschlossen, doch wenn sie ihn nach dem Grund fragte, antwortete er stets, es sei nichts. Nur, dass Parker Fentington gesehen, ihn aber verloren habe. Dass kein Grund zur Sorge bestünde.
    Grace betrat das Speisezimmer, wo Vincent mit einem noch halb vollen Teller am Frühstückstisch saß.
    »Da bist du ja.« Sie trat zu ihm und bot ihm die Wange zum Morgenkuss.
    »Guten Morgen, Grace. Du siehst heute ganz besonders reizend aus.«
    Grace lächelte. »Danke. Alice und ich mussten viel Mühe darauf verwenden. Es ist schwierig, wenn dein Körper die Form eines schwerfälligen Frachtkahns hat statt die eines schnittigen Klippers. Caroline sah während ihrer Schwangerschaft so majestätisch aus. Selbst kurz vor der Niederkunft war sie nicht so unförmig wie ich jetzt. Dabei muss ich noch über einen Monat warten.«
    »Vielleicht liegt es daran, dass Caroline ein paar Zoll größer ist als du. Da trägt eine Schwangerschaft nicht so auf.«
    Mit einem schweren Seufzer ließ sich Grace am Tisch nieder. »Das muss es sein.«
    Vincent nahm ihren Teller mit zur Anrichte, um ihr

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