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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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aufzutun. »Möchtest du heute Morgen Rührei?«
    Grace nickte. »Und einen Hafermuffin und ein Obstküchlein. Und ein Stück Fleischpastete.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen warf Vincent ihr einen Blick über seine Schulter zu. »Du musst hungrig sein.«
    »Daran ist dein Sohn schuld. Er hat einen Riesenappetit.«
    Lächelnd stellte Vincent ihr den vollen Teller hin. Er nahm wieder Platz und nippte an seinem Kaffee, während sie aß.
    »Hättest du heute gerne Gesellschaft, Grace? Vielleicht können Josalyn oder Francine dich heute Nachmittag besuchen?«
    »Ich würde den Tag lieber mit dir verbringen.« Sie aß noch einen Happen von den pochierten Eiern zu ihrem Toast mit Orangenmarmelade. »Das Kinderzimmer ist fast fertig. Ich möchte es dir zeigen.«
    »Vielleicht morgen, Grace.«
    Grace blickte zu ihm auf. Als sie seine ernste Miene sah, legte sie ihre Gabel hin. »Was ist los, Vincent?«
    »Nichts. Ich dachte nur, du hättest gern Gesellschaft.«
    Unbehagen durchzuckte sie. Ihr stockte der Atem und sie legte die Hand auf ihren Bauch, weil sie dort einen stechendenSchmerz spürte. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, bis das Stechen in ihrer Seite besser wurde.
    Vincent runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, beteuerte sie, während der Schmerz nachließ. »Nur ein kleines Stechen. Ich glaube, ich habe zu lange gesessen. Ich brauche ein bisschen Bewegung. Vielleicht können wir durch den Garten spazieren?«
    »Sehr gern. Sobald du fertig bist.«
    Grace aß noch ein wenig von ihrem Frühstück, aber der Appetit war ihr vergangen. Irgendetwas stimmte nicht. Sogar das Kind spürte es. Ein weiterer Krampf erfasste sie.
    Grace trank ihren Tee aus und ging dann mit Vincent in den Garten. Sie redete sich ein, dass sie es sich nur einbildete, dass er sie fester hielt als sonst, während sie den Weg entlang schlenderten. Dass sie sich die größere Dringlichkeit in seiner Berührung nur einbildete, als seine Finger sich mit ihren verflochten. Dass es nur Einbildung sei, dass er ihr Gesicht musterte, als wollte er sich jeden ihrer Züge einprägen.
    Vor dem kleinen Teich in der Mitte des Gartens blieb er stehen. Ein wunderschöner Schwan glitt elegant über das stille Wasser, daneben durchquerten ein paar Enten das Gewässer. Vincent und sie nahmen auf einer steinernen Bank Platz und betrachteten die friedvolle Szene. Er küsste sie.
    Dass die Verzweiflung, die sie in seinen Küssen spürte, keine Einbildung war, wusste sie. Sie war echt.
    Sie blieben länger im Freien als sonst. Beide zögerten, wieder ins Haus zurückzukehren. Beiden widerstrebte es, diesen perfekten Augenblick enden zu lassen. Aber Grace brauchte Ruhe. Ihre Rückenschmerzen wollten nicht nachlassen, sondern wurden im Gegenteil immer schlimmer. Auch das Stechen in ihrer Seite hörte nicht auf, sondern durchzuckte sie jetzt regelmäßig.
    »Bist du bereit, wieder ins Haus zu gehen?«, fragte er ein wenig später.
    »Bald. Ich möchte noch ein Weilchen mit dir hier sitzen.«
    Vincent lächelte sie an. Dann hob er den Blick zu Carver, der über den Weg auf sie zukam.
    »Mister Germaine ist da, Euer Gnaden. Er scheint in großer …«
    Vincents Cousin war Carver so dicht auf den Fersen, dass er den Butler fast umrannte. »Raeborn! Er ist wieder da. Parker behält ihn im Auge.«
    Als Vincent sich neben ihr versteifte, gefror ihr das Blut in den Adern. Eine nie gekannte Angst griff mit eisigen Fingern nach ihrem Herzen.
    »Nein, Vincent. Geh nicht. Lass ihn in Ruhe.«
    »Ich kann nicht. Grace. Das weißt du.«
    »Dann lass nach Wedgewood und Carmody schicken. Geh erst, wenn sie dich begleiten können.«
    Ohne eine Antwort zog er sie in seine Arme und küsste sie fest auf den Mund. »Ich bin bald zurück. Keine Sorge.« Damit ließ er sie wieder los.
    »Vincent, nein.« Sie konnte die Angst in ihrer Stimme nicht verbergen. Konnte nicht verhindern, dass die Panik ihr die Luft zum Atmen nahm.
    Vincent zögerte.
    »Beeilung, Raeborn!«, rief Germaine. »Sonst entwischt er uns noch.«
    »Ich muss gehen, Grace.«
    Noch einmal zog Vincent sie in seine Arme und drückte ihr einen letzten Kuss auf den Mund.
    Grace wünschte sich verzweifelt, ihn zurückhalten zu können. Doch ein einziger Blick in sein entschlossenes Gesicht verriet ihr, dass es sinnlos war. Sie hob das Gesicht und küsste ihn mit aller Leidenschaft, die sie empfand. Mit all ihrer Liebe zu ihm.
    Als er sie losließ, schlang Grace die Arme um sich, das plötzliche Fehlen seiner Körperwärme

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