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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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widerhallte.
    Welche Schmerzen! Das konnte nicht sein. Es war noch nicht soweit. Sie durfte ihr Kind noch nicht bekommen. Frühestens in vier Wochen.
    Ein weiterer Krampf packte sie und da wusste sie es.
    Genau wie Germaine. Das Entsetzen auf seinem Gesicht verstärkte ihre eigene Angst. »Los, jetzt! Dieses Kind wird nicht auf die Welt kommen!« Er stieß die Terrassentür auf und zog Grace hinaus.
    Sie wusste, wenn sich eine Chance zur Flucht ergab, musste sie handeln, bevor die nächste Wehe kam. Die Schmerzen warenschon zu stark. Und kamen zu dicht hintereinander. Noch eine Warnung, dass etwas nicht stimmte. Eine Warnung, dass das Kind, dessen Geburt problemlos verlaufen sollte, wie sie es Vincent versprochen hatte, sie zur Lügnerin machen würde.
    »Wenn Sie so freundlich wären, sich zu beeilen, Euer Gnaden«, zischte er und packte sie fester am Arm.
    »Bitte.«
    »Sparen Sie sich das Gebettel, Werteste. Das führt zu nichts. Es ist viel zu spät, etwas an dem zu ändern, was geschehen wird.«
    Ein eisiger Schauder machte ihre Selbstbeherrschung zunichte. Germaine erschien ihr so ruhig, seine Stimme so entsetzlich freundlich, aber sein Gesichtsausdruck war eiskalt. Als er sie ansah, verriet ihr die Bosheit in seinen Augen, dass er nicht zögern würde, sowohl sie als auch das Kind, das sie unter dem Herzen trug, zu töten. Und später auch Vincent, wenn Fentington und Parker das nicht schon für ihn erledigt hatten.
    Grace überquerte die Terrasse und blieb an der Treppe stehen. Den Brieföffner mit der rechten Hand in den Falten ihres Rockes verborgen, hielt sie sich mit der linken an der steinernen Brüstung fest und wartete auf die Gelegenheit, von ihm Gebrauch machen zu können und zu fliehen. Da sie auf den Stufen nur unsicheren Halt hatte, wusste sie, dass die Gelegenheit am günstigsten wäre, sobald sie unten auf dem Rasen ankam.
    Sie nahm die erste Stufe, dann die zweite, und plante jeden Schritt, bedachte jedes Problem im Voraus.
    Sie umklammerte ihre behelfsmäßige Waffe fester und fasste sie anders, damit sie, wenn sie zustach, genügend Kraft hätte, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Sie nahm die letzte Stufe und blieb stehen.
    »Stimmt etwas nicht, Euer Gnaden?«
    Grace drehte sich um und blickte in Carvers besorgtes Gesicht. Der Butler kam über die Terrasse auf sie zu geeilt, von dem Wunsch beseelt, sie zu beschützen, ohne zu ahnen, in welche Gefahr er sich damit begab.
    »Ist alles in Ordnung, Euer Gnaden? Soll ich nach Alice schicken lassen?«
    »Ich … äh. Nein, Carver. Ich wollte nur gerade …«
    Carver blieb nicht stehen, sondern kam weiter auf sie zu.
    Germaines Finger umklammerten den Arm, mit dem sie sich am Geländer festhielt, und verstärkten den Druck. Eine übermächtige, allumfassende Angst ergriff von ihr Besitz. Sie betete, dass Carver stehen blieb. Betete, dass er ging, bevor …
    »Gestatten Sie mir, Ihre Gnaden zu begleiten, Mr. Germaine«, bat Carver. »Ich fürchte, ich habe Sie nicht klopfen hören, sonst …«
    Ohne Vorwarnung drehte sich Germaine um und schoss. Grace schrie und verfolgte schreckensstarr, wie sich der Ausdruck in Carvers Gesicht von Überraschung in Ungläubigkeit verwandelte, bevor er auf der steinernen Terrasse zusammenbrach. Ein Blutfleck breitete sich auf dem Rock seiner Livree aus und er blieb regungslos liegen.
    »Carver! Nein!«
    Grace reagierte mit unbändiger Wut. Sie holte mit dem Brieföffner aus und wirbelte herum. Als sie den Arm hob und mit aller Kraft zustieß, erlebte sie noch einmal den Moment, als Carver getroffen zu Boden sank.
    Germaine sah den Angriff nicht kommen und als er reagierte, war es zu spät.
    Grace stieß ihre Waffe so tief, wie sie konnte, in ihn. Sie durchstieß Stoff und Haut und spürte, wie die Klinge durch Fleisch und Muskeln drang.
    Germaine wich zurück und starrte auf den Griff des Brieföffners, der aus seiner Schulter ragte. Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu, bevor er ihn wieder herauszog. Dann packte er sie fester und zerrte sie hinter sich weiter den Weg hinunter, durch ein Blumenbeet bis zum Ufer des Teichs. Wenn er sie hineinstieße, gäbe es keine Rettung.
    Sie wehrte sich, doch die Schmerzen raubten ihr alle Kraft, gegen ihn zu kämpfen.
    Sie würde sterben, ohne Vincent jemals wiederzusehen. Sterben, bevor sie ihr Kind in den Armen hielt. Sterben, bevor sie den Ausdruck in Vincents Gesicht sah, wenn er seinen Sohn zum ersten Mal in den Armen hielt.
    Ein neuer, weißglühender

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