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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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Alice, der die Tränen über die blassen Wangen rannen, war bereits zur Stelle. »Richten Sie das Zimmer meiner Gattin her und sorgen Sie dafür, dass sich jemand um Carver kümmert.«
    »Er wird schon versorgt, Euer Gnaden«, versicherte sie ihm und lief eilig zum Haus zurück.
    Als Vincent ihr nachsah, entdeckte er auf der Terrasse seine Dienstboten, die ihn fragend anschauten, bereit, jeden seiner Befehle auszuführen.
    »Einer von Ihnen begibt sich zu Lady Wedgewood und bittet sie, unverzüglich zu kommen. Lassen Sie keinen Zweifel daran, dass es dringend ist. Und einer holt einen Arzt für Carver.«
    Zwei Diener hasteten zurück ins Haus.
    Vincent konzentrierte sich wieder auf Grace. Ihr Atem ging schnell und flach und ihre Brust hob und senkte sich in kurzen Abständen, während sie sich durch den Schmerz hindurch kämpfte. Er stützte sie, bis sie wieder leichter atmete, und schob einen Arm unter ihren Rücken. »Ich bringe dich jetzt ins Haus, Grace. Halt dich an mir fest.«
    Grace nickte und tat, wie ihr geheißen. Ihr Griff erschien ihm so schwach, ihr Atem zu angestrengt. Er hob sie hoch und merkte überrascht, dass sie gar nicht so schwer war, wie er wegen ihrer Schwangerschaft angenommen hatte. Ihr geringes Gewicht war eine weitere Mahnung für ihn, wie zart sie war. Wie zerbrechlich. Wie leicht er sie verlieren konnte.
    Er hatte erst wenige Schritte mit ihr zurückgelegt, als eine neue Schmerzwelle ihren Körper durchlief. Er hielt sie fest, während sie das Schlimmste durchstand. Als es vorbei war, trug er sie ins Haus und die Treppe hinauf.
    Er dachte, er wüsste, was Angst sei. Dachte, er wäre gegen die Hilflosigkeit immun. Doch nichts hatte ihn darauf vorbereitet. Und nun kam das Kind auch noch zu früh.
    Er war nicht bereit, sie zu verlieren. Er hatte nicht genug Zeit mit ihr verbracht. Nicht genug Zeit gehabt, sie zu lieben.
    Er fasste sie fester.
    »Vincent?«
    »Ja?«
    »Du machst dir Sorgen.«
    »Nein, ich …« Er schluckte. »Vielleicht ein wenig.«
    »Hast du mein Versprechen vergessen?«
    »Nein. Ich weiß noch, was du mir gesagt hast.«
    »Dann weißt du auch, dass kein Grund zur Sorge besteht. Ich werde es … überleben. Ich habe genug Mut für … uns beide.«
    Vincent strengte sich an, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen. »Ich werde mein Bestes tun, das nicht zu vergessen.«
    Sie erreichten das Zimmer, das sie seit ihrer Hochzeit gemeinsam bewohnt hatten. Alice erwartete sie schon an der Tür. »Bleib bei mir, Vincent. Ich möchte dir noch ein paar Dinge sagen, bevor dafür keine Zeit mehr ist.«
    Vincent nickte. Dann half er Alice, Grace zu entkleiden und ihr ein Nachthemd anzuziehen. Zwei Mal mussten sie eine Pause einlegen. Die Schmerzen waren jetzt heftiger und kamen in kürzeren Abständen. Nach jedem Anfall ließ sie sich aufsBett sinken und schnappte nach Luft. Er hielt sie ganz fest. Er verspürte das Bedürfnis, sie zu berühren. Allein mit ihr zu sein.
    »Alice«, sagte er über seine Schulter. »Warten Sie unten auf Lady Wedgewood und bringen Sie sie sofort herauf, wenn sie eintrifft.«
    »Ja, Euer Gnaden.« Alice knickste und lief aus dem Zimmer.
    »Ich würde das für dich durchstehen, wenn ich könnte«, flüsterte er und nahm ihr Gesicht zärtlich zwischen seine Hände.
    Ihr Lachen klang schmerzerfüllt. »Ich hätte nichts dagegen.« Sie sah ihn an. Als sie ein neuer Krampf packte, drückte sie seine Hand fester.
    Ihm gefror das Blut in den Adern. Es war, als würde der Schmerz niemals nachlassen, doch schließlich hob sie seufzend den Kopf.
    »Küss mich, Vincent. Bitte! Bevor der nächste Schmerz kommt. Bevor Linny hier ist.«
    Er senkte den Kopf und küsste sie mit der ganzen Leidenschaft, die er für sie empfand. Sie erwiderte den Kuss und er konnte die Verzweiflung, die darin lag, nicht missverstehen. Die Angst.
    Er küsste sie noch einmal. Dann sah er sie an. »Ich liebe dich, Grace.«
    Als sie zu ihm aufblickte, standen Tränen in ihren Augen. »Das weiß ich schon lange. Aber ich bin froh, dass du es mir sagst.«
    Wieder küsste er sie, diesmal langsam und zärtlich.
    »Ich habe gebetet, dass du eines Tages … darüber hinwegsehen könntest, wie ich dich hintergangen habe … und mich lieb gewinnen könntest. Lange Zeit … habe ich mir eingeredet, dass es keine Rolle spielte, wenn es dir nicht gelänge. Aber das tut es doch. Weil ich dich so sehr liebe. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass du mich nicht … nur ein bisschen

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