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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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Richtung, gerade als sie nach vorne taumelte und auf die Straße stolperte.
    »Grace!«
    Vincent streckte die Hand aus, griff nach irgendetwas, an dem er sie festhalten konnte. Seine Finger schlossen sich um den locker sitzenden Umhang, den sie trug, doch die vielen Meter Seide nahmen kein Ende und er bekam sie nicht fest genug zu fassen, um sie zurückzuziehen.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Angst erstickte ihn fast. Schreie ertönten, und er kämpfte darum, wieder festen Halt zu bekommen, um Grace in Sicherheit zu ziehen, während sie direkt vor die heranfahrende Kutsche stolperte.
    Vincent brauchte gar nicht hinzusehen. Er hörte das Trommeln der Hufe, spürte die Bedrohung, die von den schweren Pferdekörpern ausging, die sie einfach niedertrampeln würden. Mit größerer Verzweiflung griff er noch einmal zu und spürte etwas Festes unter seinen Fingern. Ihren Arm.
    Vincent packte sie mit eisernem Griff und zog sie mit einem Ruck zurück. Er hielt sie gerade erst sicher in seinen Armen, als die Kutsche an ihnen vorbeiraste.
    »Grace!«
    Er ließ sie nicht los, während ihre Schwestern sich aufgeregt um sie scharten. Er zitterte am ganzen Körper und rang nach Luft.
    Er hätte sie verlieren können. Die Pferde hätten sie zu Tode trampeln können.
    »Vincent.«
    Oder die Kutschenräder sie überfahren können.
    »Vincent.«
    Oder …
    »Vincent, ich bekomme keine Luft.«
    Vincent lockerte seine Umklammerung und sah ihr ins Gesicht. »Geht es dir gut?« Mit zitternden Händen strich er über ihre Arme und Schultern und umarmte sie noch einmal, wobei er diesmal darauf achtete, sie nicht zu fest zu drücken.
    »Mir geht es gut, denke ich. Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich glaube, jemand hat mir von hinten einen Stoß versetzt.«
    Bevor sie noch mehr sagen konnte, kamen Wedgewood und Carmody auf sie zugerannt.
    »Wir haben ihn im Gedränge verloren«, keuchte Carmody.
    »Haben Sie gesehen, wie er aussah?«
    Wedgewood schüttelte den Kopf. »Es war niemand, den wir kannten.«
    Vincent zog scharf den Atem ein und blickte wieder zu Grace. Sie war ganz blass, ihre Augen vor Angst noch immer geweitet, schien jedoch ansonsten unversehrt.
    »Ich bringe Grace jetzt nach Hause.«
    »Wir kommen mit Ihnen«, verkündete Carmody. »Unsere Frauen kämen ohnehin nicht auf die Idee, nach Hause zu fahren, ohne sich zuerst zu vergewissern, dass es Grace gut geht.«
    Vincent nickte und half Grace in die bereitstehende Kutsche. Er setzte sich neben sie und zog sie auf seinen Schoß. »Geht es dir gut, Grace?«
    Er hörte ihren zitternden Atem und spürte, wie sie an seiner Brust nickte.
    »Tut dir irgendetwas weh?«
    Sie schlang die Arme fester um ihn. »Dem Kind geht es gut. Halt mich nur fest.«
    Das tat Vincent, während die Kutsche sie nach Hause brachte. Er zog die Samtvorhänge an den Fenstern weit auf, um möglichst viel Licht von den Straßenlaternen hineinzulassen, an denen sie vorbeikamen. Er musste sie sehen. Musste ihr Gesicht erkennen können.
    »Vielleicht war es ein Unfall«, flüsterte sie, doch der Zweifel in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Als Vincent nicht antwortete, versteifte sie sich in seinen Armen und schwieg, bis sie zu Hause waren. Sobald die Kutsche hielt, hob er sie heraus und trug sie durch die Haustür und die Treppe hinauf in ihr Zimmer. »Soll ich nach dem Doktor schicken?«
    »Nein, Vincent. Mir geht es gut. Ich bin nicht verletzt.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Absolut.«
    Bevor er noch einmal fragen konnte, kamen Caroline und Josalyn ins Zimmer gestürzt und liefen zum Bett, auf das er Grace gelegt hatte.
    »Bleiben Sie bei ihr?«, fragte er, weil er nach unten gehen wollte, um mit Wedgewood und Carmody zu sprechen.
    Ihre Schwestern versicherten ihm, dass sie sich nicht vom Fleck rühren würden.
    Vincent beugte sich über das Bett und küsste sie sanft. »Ich komme gleich wieder.«
    »Vincent, bitte …«
    Er hob die Hand, um sie davon abzuhalten, ihn um das Versprechen zu bitten, zu unterlassen, was er unbedingt tun musste. »Du ruhst dich jetzt aus. Ich lasse dir etwas Heißes zu trinken nach oben bringen.«
    Danach begab sich Vincent zu seinem Arbeitszimmer, wo Wedgewood und Carmody auf ihn warteten. Wenn er Fentington heute Abend in die Finger bekäme, würde er ihn töten, ohne ihm auch nur die Chance zu geben, sich zu verteidigen.
    Die Wut in ihm brodelte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Der Schrecken, der ihm in die Glieder gefahren war, als er

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