Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
werden.«
»Es ist kein Problem. Du liebst es.«
»Nein, ich liebe mit Käse überbackene Pommes, Schoko-Milchshakes, The Killers, Metric, Lucky Jeans, meine Mom, meinen Dad und Andrea.«
Jake lachte leise. »In der Reihenfolge?«
Gespielt ernst kniff ich die Augen zusammen. »Vielleicht. Was liebst du?«
»Gio’s Pizza: die beste Pizza in Chicago. Erdnussbutter-Cupcakes von Reese, die White Sox, Pearl Jam, Silversun-Pick-ups, Bob Dylan, The Smiths, meinen Pick-up, meine Mom und meinen Dad und vielleicht auch Luke.«
Ich nickte und fragte beiläufig: »Hast du deinem Pick-up schon einen Namen gegeben?«
»Nö, aber ich dachte an The Vedder.«
Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Wieso?«
Jake zuckte zusammen, als hätte ich auf ihn geschossen. »Nach Eddie Vedder, dem Leadsänger von Pearl Jam!«
Ich zuckte mit den Schultern. »Sorry. So ein Zeug höre ich mir nie an.«
Dieses Mal hatten meine Worte ihn erschossen. Jake schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nein. Ich verabrede mich nicht mit Mädchen, die noch nie was von Pearl Jam gehört haben. Du kannst dir meine CD s ausleihen.«
Ich lachte. »Alles klar. Wenn es dir so wichtig ist, lade ich mir deren Alben runter.«
»Äh, erstens gibt es eine Menge Alben, zweitens geht es um Pearl Jam . Du musst sie dir auf CD anhören.«
Bei dem Bemühen, nicht wieder zu lachen, verzogen sich meine Lippen vor Anstrengung. »Okay.«
»Hat sich noch nie Pearl Jam angehört«, murmelte Jake ungläubig.
Ich schüttelte mich vor Lachen. »Das ist doch kein strafbares Verbrechen!«
»Es ist eine Schande! Ich könnte mir eine äußerst kreative Strafe für dich ausdenken.«
Ich wurde rot und warf eine Serviette nach ihm. »Du hast eine versaute Phantasie, Mr Caplin.«
Er knurrte. »Natürlich habe ich die. Ich bin sechzehn.« Er schob die Picknicksachen zur Seite, und ich beobachtete misstrauisch, was er vorhatte. Aber am Ende streckte er sich nur rücklings auf der Decke aus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lächelte mich ermutigend an. Lässig legte ich mich neben ihn und spürte die Hitze seines Körpers, als würde er sich an mich pressen. Vorsichtshalber ließ ich ein bisschen Platz zwischen uns, damit er nicht auf komische Ideen kam.
Während wir die Sterne betrachteten, fiel mir auf, dass ich noch nie mit jemandem so harmonisch schweigend einfach dagelegen hatte.
»Nenn ihn doch Eddie.«
Jake schnaubte. »Was?«
»The Vedder ist ein Zungenbrecher. Eddie ist einfacher.«
»Du willst, dass ich meinen Pick-up Eddie nenne?«
»Ist nur ein Vorschlag.«
»Er ist nicht der Hund aus Frasier . Er ist ein Pick-up.«
»Dann nenn ihn Ford.«
»Er ist auch kein Geschäftsmann, der mit einem Spazierstock im Arsch herumläuft.«
Jetzt war ich mit Schnauben an der Reihe. »Zorro?«
»Ich bekomme allmählich den Eindruck, dass du dieses Thema nicht ernst nimmst.«
»Doch, tue ich. Einem Pick-up einen Namen zu geben ist sehr wichtig. Ich bin für etwas Maskulines. Starkes.«
»Und dabei fiel dir Zorro ein?«
»Der Hulk? Batman? Batmobil?«
»Nicht einmal dir zuliebe.«
»Alan? Bob?«
»Dein Glück, dass du so süß bist.«
»Ozzy? Lennon? Morrison? Joplin?«
»Charley …«
»Hendrix.«
Jake drehte sich auf die Seite, und ich spürte seinen Blick auf meinem Gesicht. »Gefällt mir«, murmelte er leise.
Ich wandte ihm den Kopf zu, sah ihm in die Augen und lächelte. »Hendrix?«
»Ja, das ist cool.«
Ich fuhr mit der Hand über die Matratze und sagte laut in die Nacht hinein: »Hiermit taufe ich dich auf den Namen Hendrix.«
Plötzlich packte Jake meine Hand, und mein Blick wanderte zu ihm zurück, während er mit dem Daumen über meine Knöchel rieb. »Du hast meinem Pick-up einen Namen gegeben«, murmelte er.
»Du kannst ihn ja wieder enttaufen«, murmelte ich unsicher zurück.
Jake schüttelte den Kopf. »Dafür stecken wir schon zu tief drin, Baby.«
Meine Hand verspannte sich in seiner. Jake spürte das. Er bewegte seine Finger und verschränkte sie mit meinen. »Tiefe macht mich nervös. An der Oberfläche kann ich besser atmen.«
»Das stimmt nicht«, flüsterte er. »Du kannst Oberflächliches nicht ausstehen.«
Schließlich stieß ich den Atem aus, den ich die ganze Zeit angehalten hatte, und drehte den Kopf, damit ich wieder den Sternenhimmel betrachten konnte. Jake ließ meine Hand nicht los und fragte mich, was meine Lieblingsfarbe sei.
»Grün.«
»Meine auch«, antwortete er leise. »Aber ich mag auch Schwarz.«
»Ist
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