Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Assistenten, einen gewissen Adrian Koeg.«
»Oh, das sehen wir anders. D’ete ist ohne Zweifel ein hochgradig ausgebildeter Profi. Er schleicht nicht irgendwo herum, der spaziert einfach in dein Büro und bittet dreist um die Unterredung, die er sonst nicht arrangieren könnte.«
»Und lenkt so von einem viel leiseren Adrian Koeg ab, der sich bereits Zugang zu einem Mitglied der kaiserlichen Familie verschafft hat. Wusstet ihr, dass er offiziell Zugang zum Reitstall Seiner Hoheit hat?«
»Lag heute Morgen in meinem Infokörbchen«, bestätigte Hamilton. »Aber was sollte er über diese Einflugschneise erreichen? Niemand würde Prinz Anel ermorden wollen. Er ist kein möglicher Thronfolger.«
»Prinz Anel könnte ihm weitere Türen öffnen.«
»Was mir Sorgen macht, ist diese offene, nassforsche Art. Sie wirken wie zwei, denen nichts passieren kann. Es wäre doch möglich …«
»Was?«, fragte Fangatin ungeduldig.
»Dass sie Rückendeckung von ganz oben haben?«
Fangatin versprühte Krümel. »Vom Kaiser?«
»Nicht unbedingt. Was ist mit deinem Freund Nidare? Vielleicht hat er dich nicht eingeweiht. Außerdem gibt es noch ein Problem mit einem verschwundenen Schmuckstück …«
»Woher weißt du das?«
»Man hat mir berichtet, deine Leute wären auf der Jagd nach etwas, das aus der inneren Kammer verschwunden ist.«
»Na, schön. Rial Nidare kam gleich zu mir. Beschuldigte mich fast, die Sicherheitssysteme falsch geplant zu haben.«
»Und? Bist du sicher, dass er dir sofort davon erzählt hat? Ich erinnere mich daran, dass Nidare bei der Berufung des neuen Küchenmeisters seine Finger im Spiel hatte. Was wäre, wenn er ihn nicht nur wegen der kulinarischen Genüsse haben wollte?«
Fangatin sah auf die blässlichen Brötchen aus Meister Etheldens Küche. »Du meinst doch nicht, Rial würde mir zutrauen, etwas mit dem Verschwinden der Perle zu tun zu haben?«
»Kennst du ihn? Rial di Nidare ist ein Mann, der sein Herz nicht ausschüttet. Er sitzt weit oben an der Macht, aber vielleicht reicht ihm das noch nicht. Und es geht um mehr als um die Perle. Der Maître stochert in alten Geschichten herum. Was könnte er sich von einer Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Earl Zabrin erhoffen?«
Fangatin wurde so blass wie die Brötchen. »Das kann er doch nicht glauben!«
»Nun, Green war dein Vorgänger«, erinnerte ihn Hamilton rücksichtslos. »Da könnte schon einer auf den Gedanken kommen.«
Fangatin rieb sich den Magen. »Green«, murmelte er. »Das ist drei Jahre her.«
»Und ausgerechnet jetzt möchte jemand die Sache ausgraben. Weshalb? Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig mit Nidare. Er ist näher an Kaiser Thanaton als irgendwer sonst. Wenn er Material sammelt, dann, um es Thanaton vorzulegen. Vielleicht hat der Kaiser das sogar selbst angeordnet. Erinnere dich daran, dass er verfügt hat, dass Zabry nicht hingerichtet werden soll. Das war ziemlich überraschend. Er kann sehr hart sein, wenn jemand sein Vertrauen missbraucht. Und Zabrin schien doch einen Verrat geplant zu haben.«
»Ach, komm«, sagte Fangatin, die Hand immer noch auf dem Magen. »Zabrin war natürlich dein Freund. Du witterst plötzlich eine Chance für ihn. Ich würde jederzeit schwören, dass er es war! Alle Beweise waren lupenrein.«
»Waren sie das?«
»Horatio! Du hast das damals selbst gesagt! Ich bin sicher, du siehst das alles vollkommen falsch. Die beiden Köche sind gefährliche Verschwörer, die vielleicht sogar die kaiserliche Familie ermorden sollen.«
Hamilton lächelte. Dieser Trottel Fangatin hatte doch überhaupt keine Ahnung, worum es hier wirklich ging. Jetzt zahlte es sich wieder einmal aus, dass der Geheimdienst der Flotte nicht sofort zuzuschlagen pflegte, sondern verdächtige Personen observierte, befragte und scheinbar gewähren ließ. So vermied man fatale Fehler. Hamilton strich sich über die Schnurrbartspitzen. »Meinen die Prewards also immer noch, die Köche seien Attentäter? Mir hat Graf Noander heute Morgen erzählt, dass er etwas sehr Merkwürdiges am Rand der Geburtstagsfeier des jungen Prinzen gesehen hat. Sonderbarerweise war ein Mann mit Kochmütze und weißer Kleidung bis in den botanischen Garten vorgedrungen und sammelte dort augenscheinlich zusammen mit Prinz Anel Walnüsse auf. Jemand kam hinzu und blieb geschlagene fünf Minuten bei ihnen stehen, wobei er sich sehr intensiv mit dem vermeintlichen Koch unterhielt.«
»Und wer?«, fragte Fangatin gereizt.
»Seine Erhabenheit, der
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