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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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angemessen hielten, für einen Liter Milch fünf Pfund zu verlangen?
    In der Halle mussten sich annähernd tausend Menschen befinden. Sie hatten mehrere lange Warteschlangen gebildet, die sich bis zu den bewachten Ausgängen am anderen Ende des Raums hinzogen.
    »Und wie geht’s jetzt weiter?«, fragte Geoff.
    »Jetzt müssen wir warten, bis wir dran sind«, sagte Tim und stellte sich zusammen mit Geoff und Eric am Ende einer Schlange an. »Dann können wir dir die Abreisehalle zeigen, die Scanning-Anlage und all die anderen Kontrollvorrichtungen, von denen die Leute überprüft werden, bevor sie reisen dürfen.«
    Geoff warf einen Blick auf die Leute in seiner Schlange.
    Irgendetwas stimmte da nicht.
    Die Familie unmittelbar vor ihm war in zerfetzte braune Lumpen gekleidet.
    Davor stand ein Paar, das wie jemand aus Stolz und Vorurteil aussah.
    Je genauer er hinsah, desto klarer wurde ihm, dass jeder irgendwie ungewöhnlich gekleidet war. Das traf zwar auch auf Geoff zu, der üblicherweise einen Pyjama trug. Trotzdem sah man nicht oft Leute in Togen, die geduldig in einer Warteschlange standen. Oder Männer in Pluderhosen. Irgendwie kam es ihm so vor, als wäre er hier in eine große Faschingsparty geraten.
    Eines der Kinder der zerlumpten Familie drehte sich um und starrte Geoff an, als sei dieser der interessanteste Mensch, den der Junge je gesehen hatte. Erst starrte er Geoffs Schuhe an. Dann seine Kleidung. Sein Gesicht. Seine Beine. Als Geoff schon leicht genervt war, zupfte der Junge seine Mutter am Ärmel.
    »Mum«, sagte er laut, ohne Geoff aus den Augen zu lassen, »sieh dir mal die Kleidung von diesem Mann an!«
    Die Frau warf einen flüchtigen Blick auf Geoff.
    »In welcher Epoche war der wohl, Mum? Was meinst du?«
    »Keine Ahnung, Ollie«, erwiderte die Mutter, deren erschöpfter Ton darauf schließen ließ, dass dies ungefähr die hundertste Frage war, die der kleine Ollie heute stellte.
    »Hey, Mister«, sagte der Junge und legte den Kopf schief. »In welcher Zeit sind Sie gewesen?«
    »Äh … was?«, erwiderte Geoff.
    »In welcher Zeit sind Sie gewesen?«, wiederholte der Junge und kniff die Augen zusammen, als überlegte er, welche am ehesten infrage käme.
    »Das ist Geoffrey Stamp«, mischte sich Eric ein, um Geoff aus der Verlegenheit zu helfen. »Ein neuer Zeitreiseführer.«
    »Meine Güte«, sagte die Mutter, die ihren Sohn rasch wegzog. »Doch nicht etwa der Geoffrey Stamp?« Ihr Mann und ein paar andere Leute in der Schlange drehten den Kopf in Geoffs Richtung.
    »Nein, nein«, erwiderte Geoff. »Ich nehme an, es gibt noch einen anderen Geoffrey Stamp, oder?«, wandte er sich an Tim und Eric.
    Die zwei sahen sich nur vielsagend an.
    Geoff drehte sich wieder der Frau zu. »Sie haben schon von mir gehört?«
    »Sie sind der neue Zeitreiseführer«, sagte sie, »für das einundzwanzigste Jahrhundert.«
    »Woher weiß sie denn das?«, wollte Geoff von Tim und Eric wissen.
    »Ihr Name wird seit einer Woche ständig in den Nachrichten erwähnt«, erklärte Eric.
    »In den Nachrichten?«, hakte Geoff nach.
    Die Frau vor ihm drehte sich den anderen in der Schlange zu.
    »Könnten bitte mal alle zur Seite treten und Geoffrey Stamp durchlassen!«, rief sie.
    Das Gemurmel rundum erstarb. Weitere Köpfe drehten sich in Geoffs Richtung.
    »Machen Sie sich keine Gedanken um mich«, sagte Geoff und trat verlegen zurück. »Ich kann warten.«
    »Aber Sie brauchen nicht zu warten, Mr. Stamp«, sagte einer der Höhlenmenschen. »Bitte gehen Sie doch durch!«
    Geoff sah Tim fragend an.
    »Was hat das zu bedeuten?«, flüsterte er.
    »So was hatte ich befürchtet«, erwiderte Tim. »Die Leute neigen immer mehr dazu, Zeitreiseführer wie Botschafter zu behandeln.«
    »Was?«
    »Sie sind jetzt eine ziemlich wichtige Persönlichkeit«, schaltete sich Eric ein. »Hat Mr. Knight Ihnen schon erläutert, wofür Sie als Zeitreiseführer zuständig sind?«
    »Er hat nur gesagt, dass ich den Leuten die Sehenswürdigkeiten zeigen solle«, antwortete Geoff. »Wie ein ganz normaler Reiseführer, wissen Sie. Geht’s dabei auch um internationale Diplomatie?«
    »Das nun nicht«, sagte Tim. »Trotzdem besteht der Job nicht nur daraus, Leute rumzuführen. Das Ganze ist schon ein bisschen komplizierter.«
    »Inwiefern?«
    »Also, nehmen wir mal an, einer deiner Touristen bekommt Schwierigkeiten mit der Polizei, weil er ein Gesetz übertreten hat, das es in seiner Zeit nicht mehr gibt. Dann ist es deine Aufgabe als

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