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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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sich mit Leuten aus der Vergangenheit unterhalten und allerlei über das damalige Leben erfahren könnten, schnellten die Verkaufszahlen in ungeahnte Höhen. Schulen fingen an, Bildungsreisen für ganze Klassen zu buchen, fünfunddreißig Tickets auf einmal, Universitäten organisierten für ihre Studenten ausgedehnte Feldforschungsaufenthalte, und auch Familien bekundeten endlich wieder Interesse. Bevor wir’s uns versahen, hatte sich unser Marktwert innerhalb weniger Monate verdreifacht, und ich wurde als Retterin der Firma gefeiert. Von da an verlief mein Leben in völlig anderen Bahnen. Ich war nicht mehr bloß eine von Mr. Knights zahlreichen Assistentinnen, eine junge Frau, die auf der Universität gerade ihren Abschluss in BWL gemacht hatte, die den Kopf voller Ideen hatte und davon träumte, es ganz nach oben zu schaffen. Ich wurde befördert und zum jüngsten Vorstandsmitglied in der Geschichte der Firma ernannt – zur Leiterin der Abteilung für innovative Strategien , um genau zu sein.« Sie beschrieb mit den Fingern zwei Anführungszeichen, als wollte sie zu verstehen geben, dass es mit dem Titel nicht viel auf sich habe.
    »Ist das gut?«, fragte Geoff, der keinen blassen Schimmer von der Hierarchie in Firmen hatte.
    »Ja, ist es – besonders für jemand in meinem Alter. Aber wissen Sie, was mich am meisten befriedigt hat? In einer Umgebung voller männlicher Egos, in der die Luft von Testosteron geschwängert war, mit einer Idee aufzuwarten, auf die von den Herren der Schöpfung noch keiner gekommen war.«
    »Hört sich wirklich großartig an«, meinte Geoff, »aber darf ich Sie mal fragen, ob Sie manchmal Schuldgefühle haben?«
    Ruth, die gerade einen Schluck Wein trinken wollte, setzte ihr Glas wieder ab und sah Geoff an.
    »Schuldgefühle?«, erwiderte sie. »Warum sollte ich Schuldgefühle haben?«
    »Na ja, zum Beispiel weil Sie in den vergangenen sieben Jahren in meinem Leben Gott gespielt haben. Sie haben dafür gesorgt, dass ich ständig zu Hause hocke, haben mich von der Welt draußen abgeschottet, mich angelogen – und das alles, damit man bequem ins einundzwanzigste Jahrhundert reisen kann, das alles, um die …«
    »… Rentabilität zu steigern?«, ergänzte Ruth.
    »Und es geht ja nicht nur um mich«, fuhr Geoff fort. »Ich habe mit anderen Zeitreiseführern gesprochen. Offenbar läuft das immer gleich ab. Sie schirmen sie jahrelang von allem ab, bevor sie erfahren, was los ist. Bereitet es Ihnen denn überhaupt keine Schuldgefühle, das Leben anderer Menschen zu manipulieren?«
    »Wenn das Leben eines Zeitreiseführers verspräche, einen interessanten und nützlichen Verlauf zu nehmen, bevor wir eingreifen, ja, dann würde ich mich schon schuldig fühlen. Aber Sie wissen doch, wie die Dinge liegen – Sie hätten sich nicht gerade zum Atomphysiker entwickelt, wenn wir uns nicht in Ihr Leben eingemischt hätten. Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie alle völlig bedeutungslos sind. Möchten Sie wissen, was Sie jetzt gerade machen würden, wenn wir uns nicht in Ihr Leben eingemischt hätten?«, fragte Ruth.
    »Bin ganz Ohr.«
    »Sie wären immer noch arbeitslos und würden gerade vor dem Computer sitzen und versuchen, selbst ein Computerspiel zu programmieren. Damit würden Sie Stunde um Stunde verplempern, kaum Fortschritte machen und das Ganze schließlich aufgeben, um für den Rest Ihres Lebens zwischen banalen Kurzzeitjobs hin und her zu pendeln. Wäre Ihnen das lieber, als hier zu sein?«
    Geoff schluckte schwer.
    »Vermutlich nicht«, gab er zu.
    »Sie sehen also, dass ich keinen Grund habe, mich schuldig zu fühlen, denn ich weiß, wie Ihr Leben sonst verlaufen wäre. Ich verstehe es eher so, dass ich andere positiv beeinflusse. Wissen Sie, was Colin der Rübenbauer gemacht hätte, wenn wir ihn nicht angeworben hätten?«
    Geoff schüttelte den Kopf.
    »Er wäre Pastinakenbauer geworden.«
    »Trotzdem gefällt es mir nicht, so hintergangen worden zu sein«, entgegnete Geoff und rieb sich den Nacken. »Die ganze Zeit habe ich gedacht, Tim sei mein Freund. Ich habe mich immer gefragt, warum er meine ganze Schlampigkeit einfach hinnimmt und es ihm nichts ausmacht, dass ich ihm zwei Jahre Miete schuldig bin. Jetzt weiß ich es – er wurde dafür bezahlt, mit mir zusammenzuleben.«
    »Hören Sie – Sie beide kennen sich schon ziemlich lange«, sagte Ruth und fasste Geoff beim Arm. »Wenn ihm das Zusammenleben mit Ihnen nicht gefallen hätte, wäre er nicht die ganze Zeit bei

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