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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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Ihnen geblieben. Warum reden Sie nicht mal mit ihm darüber?«
    »Er ist nicht da«, erwiderte Geoff. »Er sucht nach Eric.«
    In diesem Moment stellte sich Mr. Knight zu ihnen und warf den Stummel seiner Zigarre in den Springbrunnen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Ruth stand abrupt auf.
    »Geoff möchte mit Tim sprechen«, sagte sie und strich ihren Rock glatt. »Hast du ihn irgendwo gesehen?«
    »Tim?«, gab Mr. Knight zurück. »Ja, mit dem hab ich gerade geredet. Er sagte, er wolle nach unten ins Labor gehen, um dort nach Eric zu suchen.«
    »Eric ist also immer noch verschwunden?«, sagte Ruth und verdrehte die Augen. »Überrascht mich nicht«, fügte sie leicht sarkastisch hinzu.
    Mr. Knight hörte nur mit halbem Ohr zu und schien sich mehr für eine Gruppe von Leuten zu interessieren, die in einer anderen Ecke des Raums stand. »Sicher wird er bald wieder auftauchen«, erklärte er noch, während er den Leuten in der Ecke zuwinkte. »Würdet ihr mich jetzt bitte entschuldigen?«
    Geoff drehte sich zu Ruth.
    »Wo ist dieses Labor?«, erkundigte er sich.
    »Eine Etage tiefer.«
    »Hören Sie, ich bin gleich wieder da«, sagte Geoff und stand auf. »Das könnte eine gute Gelegenheit sein, Tim allein zu erwischen.«
    Als er sich zum Gehen wandte, hielt ihn Ruth am Handgelenk fest.
    »Geoff?«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ach, nichts«, sagte sie nur und ließ ihn wieder los. »Jedenfalls viel Glück.«

10 Erics Labor befand sich – genau wie Ruth gesagt hatte – direkt unter dem Partyraum. Von oben waren undeutlich die dumpfen Bässe der Musik und die Stimmen der Gäste zu hören. Das Labor selbst sah völlig anders aus, als Geoff es sich vorgestellt hatte. Er hatte erwartet, große Reagenzgläser vorzufinden, in denen eine grüne Flüssigkeit brodelte, Metallkonstruktionen, aus denen blaue Blitze zuckten, sowie Regale voller Glasbehälter, die abnormale biologische Präparate enthielten. Stattdessen erblickte er mehrere Reihen summender Rechner und einen Aktenschrank. Erics Schreibtisch stand, mit Papieren überhäuft, im hinteren Teil des Raums.
    »Tim?«, rief Geoff, während er zu Erics Schreibtisch hinüberging. »Bist du hier irgendwo?«
    Er lauschte. Die Rechner summten weiter vor sich hin. Der Aktenschrank gab nach wie vor die Geräusche eines Aktenschrankes von sich. Tim war nicht da. Offenbar hatte Geoff ihn verpasst.
    Geoff setzte sich an Erics Schreibtisch, trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte und ließ den Blick über die Papiere und Diagramme schweifen, die in kunterbuntem Durcheinander auf dem Tisch lagen. Inmitten dieses Chaos entdeckte er einen Aktenordner, auf dessen Rücken der Name Geoffrey Stamp stand. Auf der Vorderseite klebte ein Foto von ihm. Als er den Ordner in die Hand nahm, stellte er fest, dass er erstaunlich schwer war und von Dokumenten überquoll. Damit nichts herausfiel, war er mit einem dicken Gummiband gesichert. Geoff schob den Daumen unter das Gummiband und zog es ab, wobei einige Dokumente auf den Fußboden segelten. Beim Durchblättern stieß er auf Protokolle von Gesprächen, voyeuristische Fotos, medizinische Befunde und dergleichen mehr. Offenbar hatte ihn da jemand gründlich durchleuchtet.
    Er beugte sich nach unten, um eines der zu Boden gefallenen Papiere aufzuheben. Es handelte sich um eine Bescheinigung, die lautete:
    Hiermit wird bescheinigt, dass
    GEOFFREY STAMP
    die dritte Evaluationsphase durchlaufen hat.
    Von nun an ist persönliche Überwachung des Probanden erforderlich.
    Wenn er sich nicht täuschte, stammte die Bescheinigung aus der Zeit, als er seinen Job verloren hatte und bei Tim eingezogen war.
    Die Unterlagen im hinteren Teil des Ordners schienen jüngeren Datums zu sein, da das Papier nicht ganz so vergilbt war. Hier fanden sich psychologische Fallstudien, die sich mit der Einschätzung seiner Intelligenz befassten und Fragen aufwarfen, über die er selbst noch nicht mal ansatzweise nachgedacht hatte: Neigte er zu Gewalt? Was war seine Lieblingsfarbe? Warum war er unter den Armen nicht kitzlig? Warum mochte er keine Zucchini? So ging es ohne Ende weiter.
    Der letzte Teil der Akte war ausschließlich der Möwe gewidmet, die Eric vor ein paar Stunden erwähnt hatte – der Möwe, die nach rechts statt nach links blickte, weil man Geoff zum Zeitreiseführer gemacht hatte. Es gab sogar zwei Fotos des Vogels: auf dem einen blickte er nach rechts, auf dem anderen nach links. Abgesehen davon waren die Fotos identisch. Auf beiden stand

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