Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
Vom Netzwerk:
– ein beliebtes Ziel für jeden, der London besuchte, ob er nun aus der Zukunft kam oder nicht. Einige der Touristen zeigten immer wieder auf die roten Doppeldeckerbusse und die schwarzen Taxis, als hätten sie gerade in einem Safaripark eine gefährdete Tierart entdeckt. Andere betrachteten die Passanten und flüsterten sich aufgeregt etwas zu. Die Kinder schienen sich damit zu vergnügen, den Tauben nachzujagen, die sich in der Hoffnung auf Futter um sie geschart hatten. Geoff zählte sie kurz durch und kam zu dem Schluss, dass es nicht mehr als dreißig waren. Das heißt, die Touristen, nicht die Tauben.
    Es war ein wunderschöner Tag. All die Wolken, die man im November normalerweise über London erwartete, waren offenbar anderweitig beschäftigt – vielleicht lief ja etwas Gutes im Fernsehen. Das gab der Sonne die Möglichkeit, mit einer derartigen Helligkeit vom blauen Himmel zu strahlen, dass sie Geoff sogar dann blendete, wenn er in die andere Richtung blickte.
    Die Touristen schienen ihn sofort wiederzuerkennen. Als sie ihn auf sich zukommen sahen, stellten sie alle anderen Tätigkeiten ein und rückten eng zusammen.
    »Überlass das Reden fürs Erste mal mir«, flüsterte Tim und ging allein ein Stück voraus. »Hallo allerseits!«, begrüßte er die Gruppe mit einem Lächeln.
    »Hallo!«, echote die Gruppe.
    »Willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert. Für diejenigen von Ihnen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Timothy Burnell, und ich werbe für die ZeitReisen GmbH Zeitreiseführer an. Zunächst einmal möchte ich Ihnen dazu gratulieren, dass Sie alle den Scanning-Test bestanden haben und die erste Gruppe sind, die dieser Epoche einen Besuch abstattet. Gut gemacht!«
    Geoff ließ den Blick über die Gruppe schweifen und dachte darüber nach, wer von ihnen wohl besonders beglückwünscht werden musste, weil es ihm gelungen war, seine finsteren Absichten vor dem Supercomputer zu verbergen. Vielleicht war es der alte Typ da hinten, der ganz schwarz gekleidet war, oder die junge Dame in der vordersten Reihe, die ihn so merkwürdig ansah. Und das Aussehen des großen Mannes mit Sonnenhut rechts von ihm gefiel ihm auch nicht sonderlich. Nicht dass der Sonnenhut irgendwie verdächtig gewirkt hätte, aber sein Angreifer würde ja wohl nicht so blöd sein, zum Beispiel einen Sonnenhut zu tragen, aus dem Messer oder so ragten. Im Grunde genommen würde es ihn gar nicht überraschen, wenn sich herausstellte, dass der Täter die am unschuldigsten aussehende Person der Gruppe war.
    »Wie Sie sicher alle wissen«, fuhr Tim fort und riss Geoff damit aus seinen Gedanken, »handelt es sich bei dem Gentleman, der hier hinter mir steht, um Geoffrey Stamp – den Mann, den wir gerade als Zeitreiseführer für das einundzwanzigste Jahrhundert angeworben haben.«
    Alle starrten Geoff an, was diesem überhaupt nicht behagte. Wenn er es recht bedachte, sahen sie auf ihre Art alle ein bisschen verdächtig aus. Er versuchte, wie Clint Eastwood in Dirty Harry mit zusammengekniffenen Augen zurückzustarren, schaffte es aber nur, so auszusehen, als wäre ihm was ins Auge geflogen.
    »Zweifellos ist Ihnen allen bekannt, welche Aufgaben ein Zeitreiseführer hat«, sagte Tim, »gestatten Sie mir aber trotzdem einige kurze Erläuterungen. Geoffrey wird während Ihres Aufenthalts hier Ihr Reiseführer sein. Er wird Ihnen die Sehenswürdigkeiten zeigen, Ihnen interessante Dinge über die Kultur dieser Epoche erzählen und natürlich alle Fragen beantworten, die Ihnen möglicherweise einfallen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich einige von Ihnen nicht so recht trauen, ihn anzusprechen, nachdem Sie aus den Medien so viel über ihn und besonders über den Überfall auf ihn erfahren haben, aber bitte zögern Sie nicht, sich mit Fragen an ihn zu wenden. Er freut sich schon jetzt darauf, Ihnen behilflich sein zu können.«
    Den letzten Satz fand Geoff dann doch etwas übertrieben. Verkrampft lächelte er die Touristen an. Plötzlich riss sich eines der Kinder, ein kleines Mädchen, von der Hand seiner Mutter los und kam zu ihm gerannt.
    »Mr. Stamp?«, sagte sie und zupfte ihn am T -Shirt.
    »Aaaah!«, schrie Geoff und stieß ihre Hand weg.
    Die Kleine sah ihn bestürzt an.
    »Hab ich was falsch gemacht?«
    »Entschuldigung«, stammelte Geoff. »Ich … ich dachte, du wolltest mich schlagen.«
    »Nein«, antwortete das Mädchen und spielte verlegen an ihrem Haar herum. »Ich wollte nur fragen, ob wir später in den Zoo gehen

Weitere Kostenlose Bücher