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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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eingeschaltet zu haben, aber Jake hatte zu oft mit ihm gepokert, um die Anzeichen nicht zu erkennen.
    »Ich wette, Sie wissen etwas, sonst würden wir dieses Gespräch hier nicht führen«, sagte Mosovich, ohne den Köder anzunehmen.
    »Yeah, na gut, wir brauchen ein Spezialteam. Es ist nicht unbedingt so, dass Sie es anführen sollen; das wird später entschieden.« Trayner zog einen violetten Aktendeckel heraus, der kunstvoll mit TOP SECRET-Band umwickelt war. »Etwa sieben bis zehn verschiedene Spezialitäten für einen verdeckten Einsatz für Terrain- und Einsatzbeurteilung in feindlicher Umgebung mit feindlichen ortsansässigen Kräften.«
    »Und das kriegen Sie mit den normalen Heinis nicht hin, Boss? Wohin, zum Teufel, sollen wir eigentlich ein Team gegen ›feindselige ortsansässige Kräfte‹ schicken? Wir befinden uns im Augenblick ja wunderbarerweise im Frieden.« Scherzhaft drohte er mit dem Finger und deutete damit an, der General, Sir, solle gefälligst aufhören, seine Spielchen zu treiben und ihm die Akte geben. Er konnte den Einsatz förmlich riechen, und er roch gefährlich und interessant, zwei Eigenschaften, die ihn stets reizten. Zwar meckerte er ständig darüber, dass man von ihm verlangte, mit offenen Augen in Gefahrenzonen zu rennen, aber wenn er es fertig gebracht hätte, einem Adrenalinschock auszuweichen, hätte er seinen Job schon vor langer Zeit aufgegeben.
    »Wir … können nicht von oben ran. Die haben Deckung. Und wo das Ganze stattfindet, steht in diesem Ordner«, sagte Trayner und wedelte damit herum, wie um Jake Witterung nehmen zu lassen. Trayner kannte Jakes alte Schwäche.
    »Okay, dann machen Sie weiter, General. Was hat das mit ULFs zu tun?« Jake hatte manchmal das Gefühl, seine Neugierde sei sein schlimmster Feind. Ohne Zweifel würde sie ihn eines Tages den Kopf kosten.
    »Ähem, sagen wir mal so: Sie wären nicht mehr der heimtückischste Hurensohn in der Stadt.« Der üblicherweise ernste General lächelte. »Himmit Regas, das wäre jetzt vielleicht der richtige Augenblick.« Mit diesen Worten verwandelte sich die Wand rechts vom Schreibtisch des Generals in ein viergliedriges Wesen mit einer Hautfarbe, die aus den dünnen, grünen Streifen der Tapete allmählich in ein gleichförmiges, rötliches Grau überging. Die Arme, die sich bis zur Decke hinaufgestreckt hatten, glitten langsam zu Boden, bis das Wesen auf vier Füßen dastand. Es sah jetzt aus wie ein Frosch mit gleichmäßig langen Beinen und vier Augen, an jedem Ende eines, und zwei Mündern, je einem vorne und hinten. Über den Mündern und zwischen den weit auseinander liegenden Augen war ein kompliziertes wabenähnliches Gebilde, bei dem es sich entweder um ein Ohr oder auch eine Nase handeln konnte. Die Haut bewegte sich weiterhin wellenförmig, als das Lebewesen nach vorne floss und eine seiner Pfoten/Hände hob, offenbar in der Absicht, sie sich schütteln zu lassen. Eine am Handgelenk/Knöchel befestigte Box begann in einer hohen Tenorstimme zu sprechen.
    »Für einen Menschen sind Sie bemerkenswert still. Kennen Sie irgendwelche guten Witze?«, sagte das Lebewesen.
    Im Laufe der nächsten paar Jahre würden viele Leute diesen Augenblick erleben, und jeder Einzelne mochte auf eine für ihn typische Art darauf reagieren. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sollten Menschen ohne jeden Zweifel wissen, dass es in der Galaxis noch anderes intelligentes Leben gab, und befänden sich in der Situation, einem fremden Lebewesen ins Gesicht zu blicken. Einige würden mit Angst reagieren, einige mit Freundschaft, einige mit Liebe, und jede dieser Reaktionen würde so unterschiedlich sein wie die ganze Menschheit. Sergeant Major Mosovich streckte einfach die Hand aus. Bei der Berührung der fremden Pfote durchzuckte ihn ein Adrenalinschock, etwas, das beim Militär als ein kalter Urinstrahl ins Herz bezeichnet wurde. Der ihm hingehaltene Körperteil war kühl und glatt und mit einer dünnen Schicht seidiger Federn bedeckt. Jake hielt seinen Atem und seine Stimme sorgfältig unter Kontrolle. »Danke. Sie sind selbst auch nicht so schlecht. Wie lange sind Sie schon da?«
    »Seit gestern. Nach der zweiten Mahlzeit, die Sie einnehmen, aber vor der Nachmittagsbesprechung des Generals. Ich bin von der Decke hereingekommen, durch die Tür, während die Wache einem Besucher den Weg gezeigt hat. Das Schloss war unwesentlich. Es ließ sich mühelos mit einem Magnetstift manipulieren, wie Sie ja auch festgestellt

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