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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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gewesen.
    Und jetzt wurde auch daraus nichts. Die größte natürliche Touristenattraktion der Welt hatte offenbar ebenfalls für die Dauer der Notstandssituation geschlossen. Und damit blieben ihnen nicht viele Alternativen.
    »Es muss doch irgendwie möglich sein, ein Motel oder so etwas zu finden«, sagte sie und befingerte ihr AID.
    »Wir haben ja das Web bereits abgesucht«, erinnerte sie Mike, dem ihre Handbewegung nicht entgangen war. Die galaktischen Wunderwerke, die sie beide am Handgelenk trugen, waren mit dem Internet verbunden und konnten es ebenso gut oder vielleicht noch besser als jedes von Menschenhand hergestellte Gerät durchsuchen. Aber wo nichts war, konnten sie auch nichts entdecken. »Verdammt, seit dieser einen Frau, die in Key Largo im Garten gearbeitet hat, haben wir keinen einzigen Menschen mehr zu Gesicht bekommen.« Er bedauerte jetzt, dass er die Frau nicht nach einer Empfehlung gefragt hatte, aber zu der Zeit hatte Anhalten noch keinen Sinn gemacht.
    »Mhm«, machte Sharon, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. »A-I-D?«, fragte sie dann.
    »Ja, Commander O’Neal?« Mike registrierte amüsiert, dass das AID mit Baritonstimme sprach. Die meisten Männer zogen bei ihren AIDs Frauenstimmen vor.
    »Es gibt keine Websites von Motels in Marathon oder in der Gegend von Big Pine Key«, erklärte Sharon. »Ist das richtig?«
    »Richtig, Ma’am. Es gab welche, aber die sind jetzt alle inaktiv oder zeigen an, dass das Hotel geschlossen ist. Das nächstgelegene Hotel, das seiner Website nach in Betrieb ist, befindet sich auf Key West.«
    Sharon atmete tief durch und überlegte. »AID, gibt es irgendwelche anderen Informationsquellen, die darauf hindeuten, dass irgendwo Gäste unterkommen können?«
    »Bitte nennen Sie eine Quelle, Ma’am.« Das AID brachte es tatsächlich fertig, leicht verwirrt zu klingen.
    »Oh, Polizeiberichte, Artikel in den Nachrichten …«
    »Infrarot-Satellitenbilder«, warf Mike ein.
    »Richtig«, sagte Sharon und nickte. »So etwas.«
    »Commander O’Neal, ich darf darauf hinweisen, dass Sie keine Zugangsberechtigung zu zivilpolitischen nachrichtendienstlichen Quellen besitzen«, erklärte das AID. Das kam ausdruckslos und ohne jede Betonung, eine Sprechweise, von der Mike inzwischen wusste, dass dahinter Sicherheitsprotokolle steckten.
    »Lass mich mal versuchen.« Er lächelte. »AID, überprüfe meine Zugangsberechtigung und benutze die niedrigstmögliche Stufe nachrichtendienstlicher Aktivitäten, um die verlangte Information zu besorgen.«
    Das AID schniefte nicht gerade angewidert, antwortete aber in unverkennbar beleidigtem Tonfall. »Die nationale Übersicht«, sagte es sarkastisch, »deutet darauf hin, dass auf No-Name-Key ein kleines Fischer-Camp in Betrieb ist. Über die Belegung der Kabinen gibt es keine Informationen, aber in der Vergangenheit wurden Hütten vermietet. Die sollten auch jetzt noch zur Verfügung stehen.«
    Mike hob die Landkarte vom Boden auf und suchte No-Name-Key.
    »Das ist ja gleich nebenan«, sagte er überrascht.
    »Korrekt«, bestätigte das AID. »Außerdem zeigt die Satellitenerkundung an, dass der Besitzer in Zuwiderhandlung zu den Rationierungsvorschriften der Vereinigten Staaten, Abschnitt F-S-B-Eins-Null-Sieben-Fünf-Acht-Eins-A eine zwanzig Prozent zu niedrige Fangquote gemeldet hat.«
    Mike rieb sich das Kinn und runzelte dann die Stirn. »Ist das deine eigene Analyse oder hast du das aus den Akten?«
    »Das ist meine eigene Analyse, Captain O’Neal«, erklärte das Gerät.
    »Gut, halte diese Information fest und erinnere mich zu geeigneter Zeit daran, dass wir darüber reden, wie du an diese Information gekommen bist«, herrschte Mike das Gerät an. Der Teufel sollte ihn holen, wenn er zuließ, dass dieser galaktische Schrott einen hart arbeitenden Fischer verpfiff.
    »Yes, Sir, Captain«, erwiderte das AID im gleichen Tonfall.
    »Nun, das wäre ja dann geklärt«, sagte Sharon und lächelte.
    »Mom?«, fragte Cally vom Rücksitz.
    »Ja?«
    »Meinst du, wir können irgendwo essen?«, fragte sie. Das klang nicht irgendwie weinerlich, es war eine schlichte Frage. Sharon drehte sich um und sah ihre Tochter an. Cally lehnte an der linken Tür, sah auf die verlassene Landschaft hinaus und tippte sich unbewusst mit den Fingern auf den Schenkel. Ihr Gesicht wirkte ernst und gefasst, aber ihre Augen wanderten ständig suchend über das Gelände draußen. Sie suchte Ziele oder Bedrohungen, wurde Sharon plötzlich bewusst. Die

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