Invasion 02 - Der Angriff
ist auch mit Thresh vollgepackt, aber der Schwarm scheint diesen Zeichen zu ihrem Ursprung folgen zu wollen.«
Die Interstate hatte bereits zu einem Bogen angesetzt, der von der eigentlichen Stadt wegführte. »Andere Spürmeister sind mit praktisch der gleichen Nachricht aus dem Westen zurückgekehrt. Dort draußen ist nichts, was Wert hat. Alles, was man hätte brauchen können, ist entweder zerstört oder vernichtet worden.«
»Diese Gebäude sind mit Thresh vollgepackt«, stellte der Spürmeister nach einem Blick auf seine Sensoren fest. Jeder der hoch ragenden Wolkenkratzer war rot markiert. »Warum schießen die nicht?«
»Angst vor der Heerschar«, schnaubte der Schlachtenmeister. Er deutete zur Front, wo Tausende Posleen ihrer Vorhut verteilt waren, und nach hinten, wo weitere eineinhalb Millionen folgten. »Sie sind zahlreich, aber bei weitem nicht so zahlreich wie die Heerschar. Sie wären unklug, wenn sie schießen würden.«
Das Posleen-Normale folgte einem Ruf der Natur. Normalerweise ließen Posleen flüssige wie feste Verdauungsprodukte einfach fallen. Aber die Zeit der Geburt war nahe, und das erforderte ein Mindestmaß an Abgeschiedenheit, damit nicht ein anderes Oolt’os seinem Fresstrieb folgte. Im Lager, selbst in provisorischen Lagern, gab es Eigruben, wo man das lederhäutige Ei ablegen konnte, bis das Junge schlüpfte. Und dort gab es auch Pflegerinnen, die die Nestlinge in die Pferche brachten, damit sie dort ums Überleben kämpften, bis sie den Zustand der Reife erreicht hatten.
Aber wenn die Heerschar in Bewegung war, konnte man die Eier nur beiseite legen und die Nestlinge frei lassen. Die meisten starben, sogar noch mehr als in den Pferchen. Aber auf dem Pfad war alles beschwerlich, und dem Normalen war das gleichgültig. Es wollte lediglich die Unbehaglichkeit und die Übelkeit eines ausgereiften Eies los sein.
Also trottete es von seiner Gruppe weg und die Interstate hinunter nach Osten; der Wall, der sie im Westen von den Thresh trennte, war eine steile Bodenerhebung mit Stacheldraht, die Richtung kam also nicht in Frage. Es musste einen Zaun aufschneiden, aber das war für sein monomolekulares Kurzschwert kein Problem, und dahinter stand ein kleines Gebäude, das offenbar verfügbar war. Es hatte strikte Anweisungen, Gebäude nicht ohne Erlaubnis zu betreten, aber es reichte schon aus, außer Sichtweite der anderen zu sein. Es trottete um das Gebäude herum und begann den Geburtsprozess.
Sein Unterleib begann zu zucken, und gleich darauf reichten die Zuckungen bis hinauf zum Hals. Es hatte schon fast zu lange gewartet. Eine Ausbuchtung zeigte sich am Halsansatz und schob sich nach oben, so wie wenn eine Python eine Katze verschlingt, nur in umgekehrter Reihenfolge. Schließlich spuckte es ein fleckiges, ledernes Ei von der Größe eines kleinen Huhns aus. Es leckte die letzte Geburtsflüssigkeit vom Ei, schubste es angewidert gegen die Wand der verlassenen Mietskaserne und trottete zur Interstate zurück. Erledigt.
Die Kompanie der Normalen hatte inzwischen eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Es hastete durch die zerbombten Gebäude und das niedergebrannte Waldstück entlang der Straße und versuchte zu seinem Gottkönig aufzuschließen. Dabei passierte es einen unsichtbaren Lichtstrahl.
Dann ging alles schief, was schief gehen konnte. Das Manjack war nicht gesichert. Es war mehr oder weniger seitlich in die Zone einer anderen Brigade gerichtet. Und die gekoppelten Munitionsgurte, die zu ihm führten, lagen so ungeschickt um ein Schreibtischbein herum, dass sichergestellt war: Die Waffe würde nur ganz kurz feuern und dann Ladehemmung haben.
Das Team von der Einundsiebzigsten Infanteriedivision hatte die Waffe und die widerwärtig schweren Munitionskisten in unangemessener Hast aufgebaut. Sie waren mehr daran interessiert gewesen, ihr Würfelspiel fortzusetzen als daran, dass die Waffe richtig gezielt aufgebaut war und die Munitionsgurte sich ungehindert bewegen konnten. Der weibliche Sergeant, der eigentlich hätte sicherstellen sollen, dass die Waffe ordentlich ausgerichtet und gesichert war, genoss die Früchte ihrer Position mit einem gut aussehenden, gelenkigen jungen Soldaten. Der First Sergeant spielte mit zwei Platoon Sergeants und einem Warrant Officer vom Nachschub Poker. Der Kompaniechef war beim Bataillon und sorgte dort dafür, dass der Bataillonschef auch ja wusste, wie gut seine Kompanie geführt wurde.
Am Ende war alles gleichgültig. Die Waffe
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