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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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und legte dabei dem Zivilisten den Arm kollegial über die Schulter und zog ihn in die Finsternis.
    »Okay, wie weit werden Sie das treiben?«, fragte er und gab sich alle Mühe, nicht laut zu lachen. Vielleicht denken die, ich weine. Herrgott, ich hoffe, die glauben, dass ich weine.
    »Was meinen Sie?«, fragte Kilzer mit gerunzelter Stirn.
    »Ihnen war nicht bewusst, dass Sie die Empfindlichkeit für dieses Ding ganz runtergedreht hatten?«, fragte Pruitt. »Ich dachte, Sie wollten sich einen gewaltigen Witz erlauben, und habe bloß darauf gewartet, dass Sie jetzt eine alberne Bemerkung machen, etwa: ›Na ja, da Sie nur noch eine Stunde auf Erden haben…‹, oder: ›Sie wollen doch nicht als Jungfrau sterben, oder?‹«
    »Oh Scheiße«, rief Kilzer, riss ihm das Gerät weg und tippte an die Schalter. Der Strahlungswert sank sofort um zwei Drittel. Als er dann die aufgezeichneten REM-Werte aufrief statt auf die integrierten Werte zu sehen, war es etwa so schlimm, als wenn man während eines Sonnensturms in einem Flugzeug sitzt. Auch wenn man seine Fantasie noch so strapazierte, war Major LeBlanc keineswegs einer tödlichen Strahlungsdosis ausgesetzt gewesen. »Scheiße!«
    »Mann, Sie haben vielleicht Mist gebaut«, sagte Pruitt, wandte der Gruppe im Scheinwerferlicht den Rücken zu und hoffte, dass man das Zucken seiner Schultern für Schluchzen hielt und nicht etwa für Gelächter, das ihn jeden Augenblick zu überkommen drohte. »Es war einfach undenkbar, dass der Fluss so heiß gewesen sein sollte. Klar, den Alarm musste das auslösen, die Biester sind so empfindlich, dass sie schon auf ein Leuchtzifferblatt ansprechen. Aber die verdammte Explosion liegt doch nur ein paar Stunden zurück. Das kann die Strahlung gar nicht so hochgejagt haben. Und dann ist da doch der Damm zwischen uns und dem Fallout.«
    »Warum haben Sie denn nichts gesagt ? «, zischte Kilzer, starrte dabei die Skala an und wünschte sich, sie würde verschwinden.
    »Ich hatte gedacht, Sie wollten die LeBlanc einfach bloß dazu bringen, dass sie sich die Klamotten auszieht, und das wäre ja ein durchaus ehrenwertes Vorhaben. Hat übrigens klasse funktioniert. Und der Decon-Schaum war wirklich nett. Gut für die Moral. Ich spüre förmlich, wie meine Moral steigt !«
    »Mann, was soll ich denn machen! Wir hätten die nicht einmal dekontaminieren müssen!«
    »Yeah«, machte Pruitt und zuckte die Achseln, »aber wir mussten doch Major LeBlanc mit eiskaltem, schlüpfrigem Schaum bedeckt sehen, von den Brustwarzen mal ganz abgesehen. Und wir mussten zusehen, wie Indy sie wäscht. Wirklich klasse. Ich habe mir ständig den Kopf zerbrochen, wie ich es hinkriege, den Warrant mal in einem weißen T-Shirt zu sehen, aber mir ist nichts eingefallen. Sie sollten sich den Anblick gut merken, denn die wird Sie jetzt mit Sicherheit irgendwo am Boden festnageln, Sie nackt ausziehen, blau anstreichen und Sie dann mit einem Ihrer Panzer überfahren. Wahrscheinlich von den Hüften aufwärts. Übrigens, ist der Panzer wirklich heiß?«
    »Keine Ahnung, angezeigt hat das Gerät es schon, aber so wie es eingestellt war…«, meinte Kilzer. »Scheiße, ich bin wirklich erledigt!«
    »Dann erschießen Sie sich eben, Mann«, sagte Pruitt und konnte jetzt sein Lachen nicht mehr zurückhalten. »Aber ich zisch jetzt ab«, schnaubte er dann, hielt sich die Hand vor den Mund und eilte zur Tür des SheVa. Vielleicht würde er dort in Sicherheit sein.

    Indy sah zu, wie Kilzer jetzt wieder den Hügel heraufkam. Er hielt den Geigerzähler in der einen Hand und hielt sich die andere schützend über den Unterleib.
    »Warum hat Pruitt es denn plötzlich so eilig?«, fragte sie, die Bürste immer noch in der Hand.
    »Er… er muss etwas aus dem SheVa holen«, sprudelte es aus Kilzer heraus, und dann reichte er Indy den Geigerzähler. Er deutete auf die Skala und drehte sich um. »Und ich muss ihm helfen!«
    Indy sah das Gerät an, kniff die Augen zusammen und sah dann Kilzer nach, der den Hügel hinunterrannte. Dann fuhr sie damit Glennis über Rücken und Arme.
    »Oh.« Sie hielt einen Augenblick lang inne und blickte dann in der Dunkelheit dem sich entfernenden Zivilisten nach. »Diese FEIGLINGE!«

    »Wie geht es Major LeBlanc?«, fragte Mitchell, als Indy sich auf ihren Sessel fallen ließ.
    »Gut«, erwiderte der weibliche Warrant Officer müde. Sie kramte ein Provigil heraus und schluckte es ohne nachzutrinken. »Sie ist ziemlich sauer, aber es geht ihr gut.

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