Invasion 04 - Die Rettung
das SheVa und das Bataillon auf sie das Feuer eröffneten, noch über Reserven für einen Gegenangriff verfügen würden. Er hatte inzwischen herausgefunden, dass der schlimmste Augenblick in einer Schlacht der war, wenn die MetalStorms nachluden, aber das schien im Wesen dieses Waffensystems zu liegen. Und er verfügte nur noch über ganze zwei einsatzfähige Storms auf seiner Frontplatte, ganz zu schweigen davon, dass die Platte selbst inzwischen ziemlich übel zugerichtet war.
Allmählich gingen ihm diese verdammten Scharmützel mächtig auf den Geist. Er hätte wirklich nichts dagegen gehabt, wenn diese Fahrt einmal zu Ende gegangen wäre, noch dazu, wenn man an die vielen rauchenden Löcher in seinem SheVa dachte. Er rief die Karte auf und sah sie an, aber das half auch nichts. Im Augenblick bot der Bergkamm dem Bataillon und dem SheVa Sichtschutz. Sobald sie auf Schussposition vorrückten, würde der Feind sie sichten, und dann war unter Garantie wieder der Teufel los. Der Plan, den er den wenigen Worten LeBlancs entnahm, schien ihm vernünftig: eine Feuerbasis errichten und anschließend die Posleen mit den Panzern angreifen und ihnen mit direktem und indirektem Beschuss zusetzen.
Aber in dem Fall würden sie einen feindlichen Verband im Rücken behalten und von denen beschossen werden, während sie selbst vorrückten. Keine besonders erstrebenswerte Alternative.
Der Windy Gap Hill war relativ steil, aber es gab da ein paar Straßen; die Posleen konnten sich also ohne große Mühe darauf bewegen. Und wenn der Berg auch in Schussweite der MetalStorms lag, konnten sie ihn doch erst dann unter direkten Beschuss nehmen, wenn er in Sicht war.
Andererseits bildete er eine wirklich auffällige Bodenformation…
»Pruitt«, sagte er nachdenklich. »Haben Sie je den Film Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes gesehen?«
»Ein paarmal«, erwiderte der Kanonier. »Warum?«
»Erinnern Sie sich an die Szene, wo dieser große Typ aus der Menge hervortritt und Indy ihn erschießt?«
»Yes, Sir?«, fragte der Kanonier.
19
Porter's Send, North Carolina, Sol III
0648 EDT, 29. September 2014
T'was sad I kissed away her tears
My fond arm round her flinging.
When a foe, man's shot burst on our ears
Front out the wild woods ringing.
A bullet pierced my true love's side
In life's young spring so early.
And on my breast in blood she died
While soft winds shook the barley.
But blood for blood without remorse
I've ta'en at Oulart Hollow.
I've laid my true love's clay-cold corpse
Where I full soon must follow.
Around her grave I've wandered drear
Noon, night, and morning early
With breaking heart when e'er I hear
The wind that shook the barley.
»The Wind That Shakes the Barley«
Dr. Robert Dwyer Joyce
Traurig war es, als ich ihr die Tränen weggeküsst,
den Arm um sie gelegt,
als eines Feindes Schuss uns in die Ohren barst,
laut hallend aus den wilden Wäldern.
Eine Kugel drang der Liebsten in die Seite
So früh in ihres Lebens jungem Lenz.
Und im Blut, an meiner Brust, starb sie,
während weich der Wind die Gerste zittern ließ.
Aber ohne Reue Blut für Blut
Ich nahm bei Oulart Hollow.
Der Liebsten Leiche, kalt wie Ton
Hab ich gelegt wohin ich bald muss folgen.
Betrübt ich wandert' um ihr Grab,
mittags, des Nachts und früh am Morgen
mir bricht das Herz, wann immer ich hör,
wie weich der Wind die Gerste zittern lässt.
»Der Wind, der die Gerste zittern lässt«
Tenalasan blickte nach Norden und wartete darauf, dass dort der große Panzer, das »SheVa«, auftauchte. Bis jetzt hatte das Monstrum zwei Gruppen niedergemacht, die es eigentlich hätte aufhalten sollen, und man erwartete nun, dass es jeden Augenblick die Straße herunterkam. Aber bis jetzt waren aus dem Norden keine Schüsse zu hören gewesen, geschweige denn irgendwelche anderen Anzeichen, die auf die große Bestie deuteten.
Der Mond war untergegangen, und für Menschen wäre die Nacht stockdunkel gewesen. Für die Heerschar war es auch ziemlich finster, aber ihre Augen weiteten sich und nahmen das wenige Licht der am Himmel glitzernden Sterne auf. Der Himmel hatte aufgeklart, es war kälter geworden, aber ebenso wie die meisten anderen physikalischen Umstände war das für die Po'oslena'ar nur von geringem Interesse; sie konnten Temperaturen überleben, die jeden ungeschützten Menschen töten würden.
Schnee war schlecht, nicht so sehr wegen der Kälte oder weil es ihr Vorrücken beeinträchtigte,
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