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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Gelände zurückgezogen, das sie vorher teuer erkauft hatten. Sie hatten bloß einen einzigen Abrams zurückgelassen, ihn vom Zielort abgewandt eingebuddelt und die gesamte Elektronik abgeschaltet. Sämtliche Soldaten waren in die Fahrzeuge zurückgekehrt; wenn da eine Posleen-Einheit durchkam, so waren die wahrscheinlich erledigt.
    Aber das war immer noch besser als im Freien rumzustehen, wenn hinter dem nächsten Hügel ein Nuke losging.
    »Schau dir dieses Ding doch an. Es bietet die Wahl zwischen atomarer Vernichtung und gar nichts.« Der Minimi-Schütze hatte sein Mini-MG zerlegt und putzte den Verschluss jetzt mit einer abgewetzten grünen Zahnbürste.
    »Es hat die MetalStorms«, wandte Bazzett ein. Beide ignorierten völlig, dass jeden Augenblick eine Antimateriegranate auf ihrem Kopf niedergehen konnte. Die Minimaldistanz für flächendeckende SheVa-Granaten war unter anderem deshalb auf viertausend Meter festgelegt worden, weil das Monstrum auf kurze Distanz notorisch ungenau war. Das SheVa war für Distanzen von fünfzig Kilometer und darüber gebaut, wenn man es auf kurze Distanz einsetzte, bedeutete das, dass es praktisch senkrecht in die Luft feuern musste. Und bei dem Winkel war es praktisch reine Glückssache, wo das Geschoss auftraf.
    »Sicher, aber die haben bloß 40-mm-Kaliber.« Utori fügte seine Waffe mit ein paar geschickten Handgriffen wieder zusammen und nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche. »Es bräuchte ein paar 105-mm mit kleinen Antimateriegranaten. So wie… ich weiß auch nicht, ein 10-kt-Geschoss, vielleicht. Um eine Hügelkuppe wegzupusten würde das vollauf ausreichen. Nicht beschissene hundert Kilotonnen, wofür man vorher das ganze Land evakuieren muss.«
    »Vielleicht, aber es war ja schließlich auch nicht für den Kampf an vorderster Front konstruiert .« Bazzett legte den Löffel weg, als der Kommandant den Kopf ins Mannschaftsabteil streckte.
    »Das SheVa hat gerade gefeuert.«
    »Scheiße, wie lange fliegt das Ding?«, fragte Utori, schnappte sich seinen Helm und stülpte ihn sich über, als wäre er am liebsten hineingekrochen.
    »Ich denke, fast eine Minute«, antwortete der Kommandant und krabbelte wieder auf seinen Sitz. »Gut festhalten«, fügte er hinzu, schaltete den Funk ab und legte sämtliche Sicherungshebel um; wenn die Granate auftraf, würde sie einen höchst unangenehmen elektromagnetischen Puls erzeugen, der sonst ihre Elektronik beschädigen würde.
    Bazzett führte den Beutel aus metallverstärktem Plastik an den Mund, quetschte die letzten Reste der Mahlzeit, Rindfleisch mit Bohnen, heraus und warf das leere Päckchen dann in den Munitionsbehälter, den sie als Abfalleimer benutzten. Er spülte den letzten Bissen mit einem Schluck Wasser hinunter und hielt sich dann die Finger in die Ohren, beugte sich vor und sperrte den Mund auf. »Das wird unangenehm.«

    »Verdammt«, murmelte Pruitt und sah zu, wie sich das Fadenkreuz über der geschätzten Trefferzone verschob. Das SheVa verfolgte die Granate beim Flug nach oben und sagte ihren vermutlichen Auftreffpunkt aus der beobachteten Flugbahn voraus. »Nicht gut.«
    »Wo geht's denn hin?«, fragte Mitchell.
    »Sieht so aus, als würde es nach Nordosten abschwenken«, erwiderte der Kanonier. »Wenn es nicht zurückschwenkt, landet es etwa ebenso dicht bei LeBlancs Einheit wie bei den Posleen. Das einzig Gute ist, dass ich auf Annäherungszünder programmiert habe. Solange es auf der Franklin-Seite des Tals auftrifft, sollten die von der Detonation eigentlich nichts abkriegen.«
    Mitchell stieß bloß einen Grunzlaut aus; in diesem Augenblick gab es nichts, was irgendjemand hätte tun können.

    Tulo'stenaloor sah den Bericht über den Abschuss einer ballistischen Waffe und schlappte erregt mit dem Kamm.
    »Dämonen des Himmels und des Feuers, fresst ihre Seelen !«, knurrte er. »Orostan!«

    Aber der Oolt'ondai hatte bereits die Feuerzunge himmelwärts schießen sehen. Es war weit entfernt, aber er wusste, dass das nur eines bedeuten konnte.
    »Es tut mir Leid, Estanaar«, sagte er, ohne auch nur auf seinen Kommunikator zu sehen. »Jetzt liegt es bei dir.«
    Dann wandte er den Blick zum Himmel und wartete auf das Feuer.

    Die 100-kt-Granate war schwerer als der Penetrator. Das lag an einer Kohlenstoff-Uran-Matrix, die dazu bestimmt war, das potenziell gefährliche Geschoss vor Beschädigungen zu schützen. Nach dem Abschuss fiel die Hülle allerdings ab, und das Geschoss stieg in die Höhe, erreichte

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