Invasion 04 - Die Rettung
Erde, sondern der Föderation. Irgendwelche… Unregelmäßigkeiten im Einsatz von Flotteneinheiten sind doch ganz sicherlich eine Föderations-… Unregelmäßigkeit.« Die Andeutung eines Lächelns ging über das Gesicht des Monsignore, und dann machte er eine komplizierte Handbewegung. »Ich würde an Ihrer Stelle in Erwägung ziehen, das mit Ihren zahmen Admirälen zu besprechen, Tir. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat alle Hände voll damit zu tun, die plötzliche Beendigung der Feindseligkeiten in den Griff zu bekommen.«
»Das sagen Sie«, zischte der Tir. »Eine Angelegenheit der Flotte. Man muss der Flotte ganz offensichtlich klar machen, wer hier das Sagen hat.«
O'Reilly lächelte düster und schüttelte den Kopf. Diese Darhel waren so leicht zu behandeln. Warum in drei Teufels Namen hatten die Bane Sidhe eigentlich so lange gebraucht, um sie reinzulegen? »Das Recht haben Sie ganz sicherlich, Tir. Aber im Augenblick wird der Sieg gefeiert, und ich möchte die Feier nicht verpassen.«
Damit schlug der Jesuit mit den Fingerknöcheln auf den Tisch, stand auf und ging hinaus, um eine Flasche Bushmills zu holen. Vater Kirche würde ihm ganz sicherlich erlauben, ein wenig zu feiern.
Und morgen würde es wieder in den Krieg gehen.
Manche Leute hatten nie aufgehört, Krieg zu führen.
Tulo'stenaloor schlug sich einen Pfad durch die dichten Wälder, zeigte seinen Oolt'os, wie man sich einen Weg durch das Gehölz bahnt. Er wusste nicht, warum er sich eigentlich die Mühe machte; die Menschen hatten die Herrschaft über die Orbitalanlagen übernommen. Jedes Schiff, das zu starten versuchte, wurde vernichtet. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu flüchten und sich zu verstecken wie ein Abat. Es war erniedrigend.
Er knurrte, als das Oolt'os an der Spitze stehen blieb, und griff nach seinem Gewehr. In einer Lichtung vor ihnen stand ein einzelner Indowy, ganz allein.
»Halt«, sagte Tulo'stenaloor und winkte den Oolt'os zu, die Waffen sinken zu lassen. Die Grünen waren nie eine Bedrohung. Aber was einer von ihnen in diesem Augenblick hier machte, war eine interessante Frage.
Er trat vor und gestikulierte drohend in Richtung auf das kleine Geschöpf, aber der Indowy winkte bloß.
»Du bist Tulo'stenaloor, Schlachtenmeister Erster Ordnung der Sten Po'oslena'ar?«, fragte der Indowy in Posleen-Sprache.
»Der bin ich«, erwiderte Tulo'stenaloor und sah sich um. Plötzlich traten ringsum bewaffnete Menschen aus den Büschen. Aber sie taten nichts, warteten bloß, hielten seine Leibwächter mit ihren Waffen im Schach. Er winkte den Oolt'os zu, die Waffen zu senken. »Wer bist du?«
»Ich bin der Indowy Aelool«, sagte der Kleine mit einem breiten Grinsen, indem er alle Zähne frei legte, einem Raubtiergrinsen. »Und ich würde dir gern ein Angebot machen, das du nicht ausschlagen kannst.«
»Und was tun wir jetzt?«, fragte Elgars den Besetzungsoffizier.
Der Offizier war klein und hatte Übergewicht und eine Glatze. Und er stand sichtlich unter Druck. Und verspürte ganz offenkundig keine Lust, sich um Militärpersonen zu kümmern, die ihre Einheiten verloren hatten.
»Für den Augenblick werde ich Ihnen zunächst einmal eine Offiziersunterkunft zuweisen«, sagte der Offizier. »Und die beiden Unteroffiziersdienstgrade schicke ich in das Unteroffiziersquartier. Und dann schicke ich ein Memo zum Heeresamt und frage dort, was zum Teufel ich mit Ihnen anfangen soll. Bis dahin bleiben Sie einfach hier in der Gegend.« Er reichte jedem ein Blatt Papier und machte eine Handbewegung in Richtung auf die Tür.
»Mir kommt das… ich weiß auch nicht«, sagte Elgars, als sie alle drei den Korridor hinuntergingen. Das Hauptquartier des Asheville-Korps schien völlig den Kopf verloren zu haben. Seit die Flotte zurückgekehrt war, erwartete die Hälfte der Soldaten, sofort entlassen zu werden, und all die kleinen Routineabläufe waren dahin. Plötzlich wusste keiner, was die Zukunft bringen würde. In mancher Hinsicht war es da noch besser, den Posleen gegenüberzustehen.
»Abrupt«, sagte Mosovich und hielt ihr die Tür auf, eine Höflichkeitsgeste, die mehr der Frau als dem ranghöheren Offizier galt. »Wenn man sich mit Sonderaufgaben rumschlägt, gewöhnt man sich daran. Hie und da wird man mit Dank überhäuft, aber gewöhnlich ignorieren einen die bloß. Wie schwierig der Einsatz war oder wie gut Sie Ihre Sache gemacht haben, hat allem Anschein nach mit dem Ergebnis nur selten zu tun.«
»Was nun,
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