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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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einer Artilleriegranate erzeugte.
    Aber das erforderte Energie, eine ganze Menge sogar. Die Kugeln wurden in einem stetigen Strom abgefeuert, viel schneller, als das konventionelle Maschinengewehre taten, und es waren ständig mehrere Geschosse im Lauf. Und Energie war Energie. Um die Wirkung von hundert Kilo TNT zu erzeugen, war es erforderlich, dass ebendiese Menge an Energie dafür aufgewendet wurde, sie durch den Lauf zu jagen.
    Eigentlich sollte diese Energie von den Geschossen selbst geliefert werden. »Standard«-Geschosse hatten im Kern ein Tröpfchen Antimaterie, das ausreichte, um das Geschoss mit Energie zu versorgen und sogar ein wenig davon an die Anzüge abzugeben. Aber die Menschen verfügten nicht über die notwendige Technologie, um die dafür erforderlichen ultraminiaturisierten Eindämmungssysteme zu bauen. Seit die Blockade der Erde daher den Zufluss galaktischer Technologie zum Versiegen gebracht hatte und somit »Standard«-Geschosse immer knapper geworden waren, waren die GKA-Soldaten auf »Notschaltungen« angewiesen und mussten die Energie ihrer Anzüge dazu benutzen, ihre Waffen zu versorgen.
    Und das war der Hauptenergiefresser.
    Mike sah einen Augenblick lang zu, als einer der Anzüge auftankte, und folgte dann dem Techniker, der sich geduckt zum nächsten Schützenloch vorarbeitete. Aber bereits während der Techniker weiterkroch, sank das Energieniveau des gerade erst betankten Anzugs merkbar ab. Und das Antimateriepack zeigte Gelb.
    »Ich nehme gern Vorschläge entgegen«, sagte Mike, bemüht, sich von seiner Müdigkeit nichts anmerken zu lassen.
    »Wir haben bereits die Gottkönige unter Beschuss«, erwiderte Duncan.
    Die Normalen, die das Gros der Posleen-Streitmacht bildeten, waren von untermenschlicher Intelligenz, aber die Gottkönige glichen das aus. Da das Bataillon in den Schützenlöchern beinahe unsichtbar war, hatten die Normalen große Mühe, Ziele zu finden. Aber jedes Mal, wenn ein Gottkönig die silbernen Ströme sah, nahm er dessen Ursprung aufs Korn. Und jedes Mal, wenn ein Gottkönig ein Ziel gefunden hatte, neigten alle Normalen um ihn herum, gebunden und ungebunden, dazu, auf dasselbe Ziel zu halten. Und wenn dieser Sturm von Projektilen hereinkam, starben Anzüge oder zumindest ihre Waffensysteme.
    Um diesem Problem wenigstens teilweise Herr zu werden, hatten sie die Scout-Anzüge ausgeschickt – die im Gefecht kaum auszumachende Projektile niedrigerer Geschwindigkeit verschossen –, hatten sie die Hügel auf beiden Seiten hinaufgeschickt, um die Führer der Horde ausfindig zu machen.
    Aber Gottkönige, die ihren Tenar verlassen hatten, waren nur schwer ausfindig zu machen. Sie hatten zwar Kämme, doch wenn sie diese Kämme nicht hoben, die ihren langen Hals bedeckten, waren sie von ihren Truppen kaum zu unterscheiden.
    Andererseits neigten Gottkönige dazu, wenn sie in Stress gerieten, ihre Kämme zu heben.
    »Wir sind auf der Suche nach schlauen Gottkönigen«, meinte Mike. »Seit Jahren schon.«
    »Ja, ich denke schon«, erwiderte Duncan.
    »Wenn das der Dank dafür ist, war es, glaube ich, eine schlechte Idee «, sagte Stewart und stieß dann einen lauten Schrei aus.
    »Alles in Ordnung?« Mike sah auf seine Monitore. Stewarts Waffe wurde als zerstört angezeigt.
    »Also, ich dachte immer, ich hätte schon alles erlebt«, erwiderte Stewart langsam. »Aber ich muss sagen, es ist schon ein ganz besonderer Anblick, wenn ein Posleen-Geschoss zum Lauf reinkommt, während gerade eines von unseren rausgeht.«
    »Alles in Ordnung?«
    »Na ja, meine Hand ist noch da.« Die Kommandoanzüge hatten keine Verlängerungen, und die Kommandeure und ihr Stab hielten deshalb ihre Karabiner einfach nur hoch über den Kopf, wenn sie feuerten.
    »Wir haben noch etwa für vier Stunden Energie«, führte Duncan die Diskussion wieder auf das entscheidende Thema zurück. Die Karabiner feuerten fast von selbst; Posleen zu töten war im Augenblick für das ganze Bataillon ein Leichtes.
    »In der Nähe gibt es ein Lager«, sagte Mike leise. »Dort liegt sogar eine Bataillonsladung Standardmunition. Und ein Antimateriepack.«
    »Tatsächlich?«, fragte Duncan. »Das ist auf den Karten nicht verzeichnet.«
    »Weil es nicht offiziell ist.«
    »Oh.«
    »Ja. Und OH.« Mike schnitt eine Grimasse, die für die anderen aber natürlich unsichtbar blieb. »Das Problem ist allerdings, dort hinzukommen.«
    »Wo liegt es denn?«

5

    In der Nähe von Rabun Gap, Georgia, Sol III

    0518 EDT, 28.

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