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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ahnte, warum die Nachricht als »gemischt« bezeichnet wurde.
    »Ihr Vater dürfte tot sein, Sir«, sagte das AID ausdruckslos.
    Mike runzelte die Stirn über den ungewohnten Tonfall und die Formulierung. »Dürfte?«
    »Ja, er wurde zuletzt in einem Bunker nahe bei der Explosionsstelle eines Landers gesehen.«
    Wieder dieser eigenartige apathische Tonfall. Mike hatte schon bemerkt, dass die AIDs alle so sprachen, wenn sie auf eine Sicherheitsbarriere stießen – da wurden sie nämlich in erstaunlichem Maße zu Nicht- Kommunikationsgeräten.
    Mike kam einiges in den Sinn, was er gerne gesagt hätte, aber er ließ es bleiben. »Wie viele lebende Personen in diesem Unterschlupf? Und gibt es irgendwelche Transportmöglichkeiten?«, fragte er schließlich.
    »Fünf Erwachsene, und, nein, bei dem Atomschlag ist alles zerstört worden.«
    »Mhm…« Er blickte auf die Energiekurve und schüttelte den Kopf. »Gib mir General Homer.«

    »Jack, ich bin's, Mike.«
    Der Major und der General kannten einander schon länger, als ihnen lieb war, aber die familiäre Anrede war ein Zeichen der Beleidigung, nicht des Respekts; Mike O'Neal hatte dem General noch nicht verziehen, dass er ihn in einen aussichtslosen Einsatz geschickt hatte, und dass das ein solcher war, wurde immer deutlicher.
    »Ja, Major?« Jack Homer war ein schlanker, hoch gewachsener Mann mit kalten blauen Augen, die sein scheinbares Alter Lügen straften. Er schaltete das AID so, dass es ein Hologramm der Schlacht an der Rabun-Lücke zeigte, und schüttelte den Kopf; das Bild zeigte eine endlose, rote Flut, die bis an die Ränder des Bildfelds reichte.
    »Wir haben ein kleines Problem«, sagte Mike.
    »Das sehe ich.«
    »Oh, die Posleen sind es nicht. Nachdem sie ein paar ganz raffinierte Tricks ausprobiert haben, kommen sie jetzt auf die alte Tour, und wir halten sie auf dieselbe alte Tour auf. Wir erleiden Verluste, aber hauptsächlich was die Waffensysteme angeht. Nein, das Problem ist, dass wir nur noch für etwa drei Stunden Saft haben.«
    »Was?«
    »Ich gebe Gunny Thompson dafür die Schuld«, sagte Mike locker.
    Jack brauchte eine Weile, bis er sich erinnerte, wen Mike damit meinte. Gunny Thompson war zusammen mit einem Web-Entwickler namens Michael O'Neal und General Jack Horner Mitglied des Entwicklungsteams für das GKA-Waffensystem gewesen.
    »Wieso Gunny Thompson? Das letzte Mal, als ich von ihm gehört habe, war der auf Barwhon, oder?«
    »Na ja«, meinte Mike und seufzte dabei. »Er wollte eine Strahlenwaffe, und ich sah in Anbetracht der zur Verfügung stehenden Technologie lediglich die Möglichkeit für einen Gravkarabiner, der so schnell schießt, dass es wie eine Strahlenwaffe aussieht. Das Problem dabei war natürlich, dass Gunny Thompson der Ansicht war, es sei ein Energiefresser.«
    »Sie setzen Ihre Karabiner so lange ein?«, fragte Jack. Selbst in den heißesten Schlachten ertrugen es die Posleen gewöhnlich nur höchstens eine Stunde, von den Gravkarabinern zu Hackfleisch verarbeitet zu werden; dann zogen sie sich in der Regel zurück.
    »Wir haben keine Artillerie, um sie aufzuhalten, Jack«, erwiderte Mike. »Die liegen einfach haufenweise herum, und die Haufen werden buchstäblich immer höher. Und sie kommen auch nicht voran, sie bleiben einfach liegen und stapeln sich. Es ist… es ist verrückt, selbst für die Posleen.«
    »Vielleicht nicht«, erwiderte Horner. »Vielleicht…«
    »Vielleicht wissen sie, dass wir ein Energieproblem haben?«, fragte Mike. »Gibt es da etwas, das Sie mir verschweigen? «
    »Na ja, ich habe neulich einen Geheimdienstbericht bekommen, in dem angedeutet wurde, dass die Posleen möglicherweise, ich wiederhole, möglicherweise das AID-Netz abhören können.«
    »Dann… hören die auch dieses Gespräch ab?«, sagte Mike. »Das erklärt den Hinterhalt.«
    »Welchen Hinterhalt?«
    »Als wir hier landeten, sah es so aus, als ob die Posleen uns erwarteten, aber sie haben ihr Feuer auf die Nachschub-Shuttles konzentriert. Und deshalb ist unsere Reserveenergie beim Teufel.«
    »Ein weiteres Indiz«, erwiderte Jack und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Es war weiß gewesen, aber dann, nach der Verjüngung, wieder schwarz geworden. Jetzt begann es an den Schläfen erneut weiß zu werden. Und physisch war er jetzt etwa zwanzig. Dieser Job machte einen früh alt.
    »Was zum Teufel sollen wir denn tun, wenn die das AID-Netz abhören können? Ich kann doch nicht mein AID abschalten, das steuert doch meinen

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