Invasion 04 - Die Rettung
verdammten Anzug !«
»Ich werde darüber nachdenken. Sagen Sie mir unterdessen, wie Sie das Energieproblem lösen wollen.«
»Es gibt hier in der Nähe ein Lager, eines, das nicht im Netz ist, wie mir gerade einfällt«, erwiderte Mike. »Dort liegt Munition und ein Energiepack, Standard-Munition mit eigener Energie.«
»Auch aus der Zeit, als Sie Verstecke angelegt haben?«, fragte Horner.
»Richtig. Und jetzt meine Frage: Sind noch irgendwelche schweren Waffen verfügbar? Ist das SheVa bewegungsfähig?«
»Und Sie wollen eine direkte Antwort?«, fragte der General zurück.
»Ja.«
»Ich weiß es nicht. Das SheVa ist außer Reichweite und wird das auch noch ein paar Stunden sein. Und sonst ist mir nichts bekannt .« Horner lächelte breit, ein sicheres Anzeichen, dass er sich über irgendetwas ärgerte. » Normalerweise würde ich jetzt mein AID fragen, weshalb ich den Eindruck habe, dass unsere Feinde möglicherweise besser darüber informiert sind als wir, wozu wir imstande sind und wozu nicht.«
»Wenn sie in unser Netz eingedrungen sind«, erwiderte Mike.
»Ja.« Horner sah sich in seinem provisorischen Hauptquartier um und war sich plötzlich darüber im Klaren, dass das AID alles sehen konnte, was er sah. Die höheren Offiziere in den menschlichen Streitkräften verließen sich inzwischen hundertprozentig auf die Systeme, und wie es jetzt aussah, war das gar nicht gut.
»Wer wird uns also ablösen kommen?«, fragte Mike verbittert. »Ich glaube mich zu erinnern, wie Sie mir versprochen haben, dass in Kürze die Zehntausend ausrücken würden. Aber wie ich feststelle, sind die immer noch in Virginia.«
Horner lächelte dünn. »Ich habe Verbände in Bewegung gesetzt. Der Feind ist an einer ganzen Anzahl von Orten an der ganzen Ostküste durchgebrochen, Major. Das hier ist nicht der einzige Notfall, mit dem ich mich auseinander setzen muss. Ich musste die Zehntausend auf einen größeren Durchbruch im Shenandoah-Bereich ansetzen. Ich weiß, dass Sie der Ansicht sind, Ihr Bataillon hätte Vorrang, aber wenn ich es mit einem Durchbruch zu tun habe, der genau auf den Standort zielt, wo sechs SheVas fast fertig gestellt sind und im Übrigen auch noch zwei SubUrbs liegen, muss ich entscheiden, wo ich meine Kräfte einsetze. Und in diesem Fall haben die Zehntausend den Befehl, die Front zwischen den Posleen und den SubUrbs zu halten, Major. Es gibt aber auch eine gute Nachricht; man hat mich informiert, dass ein Aufklärungsteam von der Barwhon-Flotte abgeordnet worden ist. Ich weiß nicht, wie groß die Gruppe ist und welche Prioritäten man ihr mit auf den Weg gegeben hat, aber vielleicht bekommen wir von denen etwas Unterstützung.«
»Schön, also was ist effektiv zu uns unterwegs, General? Sicher? Nicht irgendwelche ›Aufklärungsverbände‹, die vermutlich doch bloß aus einer Fregatte und einer Drohne bestehen.«
»Sie können selbst Ihr AID lesen, Major.«
»Sie haben eine Division Loser abgeordnet. Die konnten den Balsam-Pass nicht einmal von der einfachen Seite aus nehmen. Und ein SheVa-Geschütz, für das das Minimum an Reparaturzeit fünf Tage beträgt. Würden Sie mir also bitte sagen, wer hier die Kavallerie spielen wird? General?!«
»Die werden kommen«, quälte sich Horner ab. »Allerhöchstens vierundzwanzig Stunden, nachdem die Reparaturen an dem SheVa abgeschlossen sind. Und das wird irgendwann morgen der Fall sein… heute. Bald.«
»Freut mich zu hören, General, aber ›irgendwann morgen‹ wird viel zu spät sein. Ich sage Ihnen jetzt, was ich tun werde. In etwa drei Stunden werde ich diese Position verlassen und den Ring der Gäule aufbrechen. Wir müssen hier einfach raus!«
»Das können Sie nicht tun, Major«, ereiferte sich Horner.
»Das kann ich und das werde ich. In drei Stunden sind wir nämlich so weit, dass wir mit Felsbrocken werfen müssen. Ich habe schon mal Felsbrocken auf die Posleen geworfen, aber das war damals nicht meine primäre Angriffsmethode. Soweit meine Scouts das feststellen können, sind die Posleen-Verbände praktisch endlos. Falls wir zu dem Versteck durchbrechen können, falls habe ich gesagt, und falls Sie irgendwo Artillerieunterstützung auftreiben, falls sage ich noch einmal, können wir das Gap zurückerobern. Und mit dem Material, das wir dann haben, werden wir es weitere etwa zwölf Stunden halten können. So wie es jetzt aussieht, werden wir noch etwa sechs Millionen Posleen töten können, ehe wir kampfunfähig sind und überrannt
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