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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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der Schlachtenlärm ständig zu ihnen herüberhallte. Mosovich hatte keine Ahnung, wie die Lage im Augenblick sein mochte, aber dass die GKA in heftige Kämpfe verwickelt waren, stand für ihn außer Zweifel.
    Im Norden der Spalte weitete sich das Tal nach Osten und Westen aus. Das Tal war fruchtbar und hatte einmal einen Großteil der landwirtschaftlichen Produkte für die Versorgung des zu seiner Verteidigung eingeteilten Korps geliefert. Als Jake und Mueller erst vor einer Woche durchgefahren waren, hatte dort rege Aktivität geherrscht, überall waren Soldaten unterwegs gewesen, und das ganze Tal hatte im prächtigen Gelb und Grün der Getreidefelder und der auf die Ernte wartenden Kürbisse gestanden. Jetzt war es eine kahle Wüste. Der einzige Hinweis darauf, dass es einmal hier Verteidiger gegeben hatte, war ein Haufen geschmolzenes Metall, von dem Jake vermutete, dass es einmal eine Artilleriebatterie gewesen war. Der Boden selbst war schwarz und grau mit glänzenden Flecken dazwischen, die wie Glas aussahen. Die mit Bäumen bestandenen Hänge, die das Tal umgeben hatten, waren jetzt dergestalt mit umgekippten, entblätterten Baumstämmen bedeckt, dass sie wie Streichhölzer wirkten.
    Die O'Neal-Farm lag in einer kleinen Senke, einem »Hollow«, wie man das hierzulande nannte, an der Nordseite des Haupttals und etwa sechzig Meter darüber. Das Areal hatte die Form einer Raute, mit einem Zugang, der in südwestliche Richtung wies und durch eine schmale, vielfach gewundene Wasserrinne führte, in der der O'Neal Creek verlief. In Anbetracht der Tatsache, dass das Gelände zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts besiedelt worden war, konnte man wohl davon ausgehen, dass die O'Neal'sche Paranoia vermutlich erblich war.
    Das »Hollow« hatte nicht so sehr gelitten wie das Haupttal, zeigte aber doch schwere Schäden. Die entfernte Seite des Areals war völlig vernichtet, alle Bäume waren umgeknickt, und in der Mitte gab es eine Fläche, die bis auf das nackte Felsgestein freigescheuert war; der Lander musste also nicht sehr hoch gestanden haben, als er getroffen wurde. Das Haus war völlig zerstört, und der massive Bunker, den Sandsäcke geschützt hatten und der von der Hecke verborgen gewesen war, war eingedrückt. Und in der Bunkerruine war nach Callys Worten O'Neal zuletzt gesehen worden.
    Die näher liegende Seite am Berghang war nicht so schwer getroffen worden, aber sie würden trotzdem eine Weile brauchen, sich am Abhang hinunterzuarbeiten. Früher einmal hatte es einen Weg gegeben, aber der war unter den vielen umgestürzten Bäumen kaum mehr wahrzunehmen. Das einzig Positive war, dass die wahrscheinlichste Zugangsroute – ein Stück oben an der Straße, dort, wo allem Anschein nach »Ground Zero« gewesen war – völlig von umgestürzten Bäumen und Erdrutschen zugedeckt war.
    Mueller ging den anderen voran ins Tal und wuchtete gelegentlich Bäume und Felsbrocken aus dem Weg. Trotz aller Sorgfalt rutschte er zweimal auf dem nassen Boden aus, wobei er sich einmal fast ein Bein gebrochen hätte.
    »Wenigstens dürfte es den Posleen nicht zu leicht fallen, da reinzukommen«, sagte Mosovich, als er den wesentlich massiver gebauten Master Sergeant bei dessen zweitem Sturz auffing.
    »Das bedeutet, dass wir bloß seine Leiche ausgraben werden«, sagte Mueller leise. »Selbst wenn er noch gelebt hat, und nach dem, was Cally erzählt hat, ist das nicht sehr wahrscheinlich, hat er mit Sicherheit die Nacht nicht überlebt.«
    »Wir werden sehen«, sagte Mosovich. Er schob sich über den Stamm einer Eiche, die vermutlich während des Bürgerkriegs gewachsen war, und arbeitete sich dann den Steilhang dahinter hinunter. In den letzten paar Jahren war er mit diesen Bergen hier so vertraut geworden, dass ihm die meisten Hindernisse kaum etwas ausmachten. Aber diese ineinander verkeilten umgestürzten Bäume waren trotzdem lästig.
    Die letzte Rutschpartie führte ihn auf einen schmalen Streifen Gelände hinter einem Flügel des O'Neal-Hauses, wo relativ wenig Schutt lag. Eine ganze Menge davon stammte vom Haus selbst, darunter auch auf dem Boden verstreute Kleidung, die sie eigentlich für die Flüchtlinge aufsammeln sollten. Aber ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Bunker. Der größte Teil des Hauses schmiegte sich an die Hügelflanke, und der Bunker befand sich auf der anderen Seite.
    »Sergeant Major Mosovich«, tönte sein AID. »Bitte beachten, dass die Strahlung in dieser Zone leicht gesteigert

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