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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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war gekommen, dem ein Ende zu machen. Für einen weiteren Tag reichten seine Kräfte nicht aus, dessen war er sicher.
    Vielleicht sollte er den Schmerz jetzt als Effekt einsetzen? Dagger gegenüber hilflos erscheinen, damit der ihn unterschätzte, oder sich als Köder anbieten. Ja, warum auch nicht? Er hatte jetzt genug davon, durch die Wälder zu rennen, die Zeit war reif, die Sache zu Ende zu bringen. Einem Teil von ihm war inzwischen alles egal.
    »Schau, Dagger«, sagte er, »mir ist es egal, ob du das verdammte Artefakt behältst. Mir ist es auch egal, ob dieser kleine Scheißer von Darhel stirbt. Ich will einfach hier weg. Können wir uns nicht irgendwie einigen?« Schlimmstenfalls würde er den Versuch machen, Dagger dazu zu überreden, ihn irgendwohin mitzunehmen, ehe er selbst durchstartete. Im besten Fall würde Dagger vielleicht einen Fehler begehen, und Ferret würde ihn töten. Das Problem dabei war, dass er, falls er der einzige Überlebende wäre, eine sehr gute Story brauchte, um die Vorgänge zu erklären.
    Aber Ferret wollte nicht sterben. Das wurde ihm plötzlich bewusst. Er musste sich zusammenreißen, um nicht zu stottern, weil er das Gefühl hatte, nein, weil er mit Sicherheit wusste, dass er sterben würde, ehe er die Kapsel erreichte. Einem Teil von ihm war vielleicht alles gleichgültig, einem anderen Teil jedoch nicht. Als Schiffbrüchiger hier sterben oder an Wundfäule oder von Daggers Hand war viel beängstigender, krampfte all seine Eingeweide viel mehr zusammen, als wenn die Kleckse oder wilde Posties ihn töteten.
    »Das könnte sich einrichten lassen, Ferret, aber du müsstest mir beweisen, dass du es ehrlich meinst. Also, erledige Tirdal, und wir sind uns einig«, erwiderte Dagger.
    Ferret brauchte kein Sensat zu sein, um zu wissen, dass Dagger nicht die leiseste Absicht hatte, diesen Handel auch einzuhalten, sondern einfach nur einen willigen Helfer suchte. Dieser Mann war nicht nur ein widerwärtiges Ekel, sondern auch leicht zu durchschauen. Und was noch schlimmer war, es schien ihm nicht das Geringste auszumachen.
    »Dann musst du mir helfen, ihn zu finden. Ich habe nicht mehr mein gesamtes Gerät«, log Ferret.
    »Oh, Tirdal wird nicht schwer zu finden sein.« Fast bildete er sich ein, Daggers bösartiges Grinsen vor sich zu sehen. »Er ist draußen auf der Savanne, westlich von dem Felskamm, auf dem ich stehe.«
    Ferret zögerte kurz, ehe er antwortete. Ob Dagger bewusst war, dass er gerade etwas preisgegeben hatte? Er hatte soeben seine Position relativ zu Tirdal und der Landschaft genannt. Ferret konnte sich keinen durchdachten Anlass für Dagger vorstellen, das zu tun. Es musste ihm also entschlüpft sein. Die nächste Frage war, ob ihm dieser möglicherweise tödliche Fehler bewusst geworden war? Oder war er völlig ahnungslos? Wie auch immer, Ferret hatte einen kurzzeitigen Vorteil und würde den nutzen.
    Da steckst du also, du Scheißkerl, triumphierte er innerlich. Mit dem, was Dagger ihm gesagt hatte, und Tirdals Gitterkoordinaten konnte Ferret ihn lokalisieren. Er befand sich auf dieser Anhöhe dort vorne, östlich von ihm, es handelte sich um ein Quadrat von vielleicht zweihundert Meter Seitenlänge, das in Nord-Süd-Richtung etwas länger als in Ost-West-Richtung war.
    Bemüht, sich in der Stimme nichts anmerken zu lassen, sagte Ferret: »Okay, Dagger, ich werde den Freak aufspüren und erledigen, wenn ich das schaffe. Im schlimmsten Fall markiere ich ihn für dich. Ich greife mir die Box, und dann kommst du und wir reden. Okay?«
    »Sicher, Ferret«, erwiderte Dagger. Seine Stimme klang selbstgefällig, beinahe herablassend, jedenfalls nicht so, als ob ihm ein Fehler bewusst geworden wäre. Wusste er wirklich nicht, dass er seine Position verraten hatte? »Wir können immer über alles reden.«
    »Also gut, gehen wir's an«, sagte Ferret. »Ich halte mich jetzt Richtung Westen, schnappe mir den Kerl und ruf dich dann an, wenn ich fertig bin. In welche Richtung er auch läuft, wir können ihn in die Zange nehmen.«
    »Ich freue mich darauf, Ferret«, pflichtete Dagger ihm bei.
    Ferret rief sofort Tirdal an. »Tirdal, Dagger ist auf diesem Felskamm. Er versucht dich aufs Korn zu nehmen.«
    »Aber klar versucht er das, Ferret. Das ist mir wirklich nicht neu«, erwiderte Tirdal. Er wirkte in keiner Weise überrascht.
    Nun ja, warum auch. Schließlich war das alles völlig logisch.
    »Ja, Tirdal«, sagte Ferret, »aber er wartet darauf, dass ich dich erledige. Er glaubt,

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