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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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kratzte.
    Um die Box und die Herde zu finden, hatte er jetzt das Peilgerät des Captains zur Verfügung. Die Tiere waren gute fünf Kilometer weitergezogen, und es begann bereits wieder dunkel zu werden. Das bedeutete, dass er sechs Tage Zeit hatte, um den nördlichen Treffpunkt zu erreichen, und das sollte genügen. Oder war es vielleicht besser, einfach nach Süden zu ziehen und jeden Tag dazu zu nutzen, Abstand zu gewinnen?
    Das Gerät befand sich nördlich von ihm. Außerdem war er so ziemlich an der Grenze seiner Energie. Ein harter Drei- oder Vier-Tage-Marsch war besser als einer von zehn Tagen. Wenn er ersteren nicht schaffte, stand ihm immer noch die Möglichkeit des zweiten, längeren Marsches offen. Das half ihm, seinen Entschluss zu treffen, zu dem freilich auch seine Müdigkeit und der wachsende Frust beitrugen.
    So trottete Tirdal wieder nach Nordwesten, auf das Signal zu, wobei seine diversen Wunden sein Tempo beeinträchtigten. Das Unterholz wich niedrigem Gebüsch und schließlich Gras, und er schluckte unterwegs Wasser und Nahrung, gelegentlich angereichert mit Schmerzmitteln und Nanniten, um den Heilungsprozess zu fördern. Freilich, er konnte den Schmerz auch durch Meditation verdrängen, sein Bewusstsein war ohnehin schon genügend beschäftigt. Hoffentlich würden seine Meister den Umständen entsprechend nicht zu sehr von seiner Entscheidung enttäuscht sein.
    Der Gedanke amüsierte ihn. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag schnippten seine Ohren.
    Er aß ein paar Bissen aus seinem Prozessor und schluckte Wasser, ohne dabei seinen flotten Laufschritt zu unterbrechen. Es galt immer noch, einen Terminplan einzuhalten. Die Sonne quoll unter den Horizont, und die Lufttemperatur war für ihn äußerst angenehm. In Kürze würde es kälter werden, auch für seinen Geschmack, aber er würde dann einfach seinen Anzug entsprechend anpassen. Er brauchte jetzt nicht mehr Hitze oder Kälte zu erdulden, und die angenehme Umgebung trug fast ebenso viel wie die Medikamente und die Meditation dazu bei, ihn ruhiger zu machen.
    Als er schließlich der Herde nahe war, war es stockdunkel, aber wenn das Peilgerät richtig anzeigte, waren die Tiere vor ihm diejenigen, die er suchte. Er arbeitete sich langsam heran, stets auf der Hut vor irgendwelchen Räubern, die sie möglicherweise verfolgten, oder sonstigen Problemen. Dann nahm er wieder etwas mehr Tal in sich auf (schon wieder!) und fokussierte seine Gedanken, um sie zu projizieren.
    Er arbeitete sich von hinten durch die Herde, immer noch erstaunt darüber, dass seine Projektion funktionierte und er nicht entdeckt wurde. Vielleicht hing es auch mit dem Chamäleon zusammen. Er hatte beschlossen, es zu benutzen, da er es ja für sonst nichts brauchte. Wenn er gewusst hätte, dass Dagger am Tag zuvor ähnlich gedacht hatte, hätte ihn das sicherlich amüsiert.
    Das Peilgerät zeigte an, dass die Box vor ihm war. Man konnte die Empfindlichkeit verändern und schärfer fokussieren, aber es würde ihn Zeit kosten, die nötigen Schaltvorgänge zu erlernen, und das hatte eigentlich wenig Sinn, da die Box ja auf einem dieser Tiere sein musste.
    Da. Dieser Vorsprung über dem gekrümmten Rücken von dem da. In dem sternlosen Schatten, den die Box warf, konnte man sie sehen, sein Visor zeigte sie ihm deutlich in verschiedenen Frequenzen. Die Klebebänder, mit denen er sie befestigt hatte, hielten noch.
    Tirdal schob sich näher heran. Das Geräusch von dicken Halmen, die abgebissen wurden, hallte zwischen den Panzern der Bestien. Gelegentlich übertönten polternde Verdauungsgeräusche oder Gaseruptionen seine Schritte. Jedes Mal, wenn er diese Spezies gesehen hatte, hatte sie gefressen. Schliefen diese Geschöpfe denn nie? Schliefen sie nur kurz, vielleicht in einem teilweise wachen Zustand? Das war schwer festzustellen, und eigentlich brauchte er sich darüber auch nicht den Kopf zu zerbrechen, sondern vielmehr darüber, wie er das Artefakt an sich bringen konnte. Aber sie verschlangen wirklich gewaltige Grasmengen.
    Er überlegte, wie er an der Bestie emporklettern oder auf sie springen konnte, um an dem Klebeband zu ziehen, so wie er es auch befestigt hatte, als ihm plötzlich in den Sinn kam, dass das Artefakt infolge seines Gewichts herunterfallen würde, wenn er einfach an einer Seite das Band lockerte. Das war in seinem augenblickliehen Zustand viel leichter als ein Versuch, hinaufzuspringen.
    Seitlich von dem riesigen Insektengeschöpf ging er in Stellung, zog

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