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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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seine Pistole und zielte sorgfältig. In Anbetracht des massiven Panzers des Tieres war ein ganz gewöhnlicher Schuss durchaus praktikabel. Möglicherweise wurde er nicht einmal entdeckt. Aber das Klebeband würde er zerreißen. Er schob den Wahlhebel auf Automatik und feuerte. Das Geräusch der Projektile klang, wie wenn man ein Stück Stoff zerreißt.
    Tirdal hatte mit einer Reaktion gerechnet. Möglicherweise stob die Herde auseinander. Es konnte auch sein, dass sie einander angriffen oder sich auf ihn stürzten oder sonst etwas. Vielleicht bäumten sie sich auch auf und griffen dann an. Aber auf die Reaktion, die er bekam, war er nicht vorbereitet.
    Keine.
    Das Band war sauber durchtrennt, und das Artefakt fing zu schwanken an, während das Tier weitertrottete. Tirdal folgte ihm, wartete auf irgendeine unangenehme Reaktion, die sich aber nicht einstellte, und nach zweihundert Metern taumelte die Box seitlich herunter, hing noch ein paar Augenblick an einem Stück Band und fiel dann ab. Er ging darauf zu, packte sie an den Handgriffen und stemmte sie sich auf die schmerzenden Schultern.
    Stufe eins abgeschlossen.
    Jetzt hatte er wieder ziemlich schwer zu schleppen, aber niemand verfolgte ihn, und so konnte er in periodischen Abständen ausruhen und in der fast völligen Stille aufrecht gehen. Das waren zwei Dinge, die die Aufgabe wesentlich erleichterten. Er beschloss nachts zu marschieren und am Tage auszuruhen, so wie sie es vorher auch getan hatten. Bei Tageslicht würde er leichter einen sicheren Rastplatz finden, und die Tiere hier jagten ihre Beute im Wesentlichen am Tage, sodass die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß war, dass sie nachts seinen Weg kreuzten.
    Er änderte erneut seinen Kurs, wandte sich zurück nach Nordosten. Hoffentlich würde das der letzte Richtungswechsel sein, dachte er.
    Der eigentliche Vorteil war, überlegte Tirdal, dass er sich bei dem augenblicklichen Stand der Dinge jetzt so bewegen konnte, wie er das sollte. Die Tslek-Basis lag weit hinter ihm und stellte daher vermutlich keine Gefahr mehr dar. Es gab keine Menschen, auf die man sich einstellen musste, und er konnte ordentliches Tempo vorlegen. Zweimal am Tag hielt er an, um Nahrung und Wasser zu sich zu nehmen und auszuruhen, schlief einmal fünf Stunden und hatte den zweiten Treffpunkt nach weniger als vier lokalen Tagen erreicht. Es war nur im moralischen Sinne ein Sieg. Ferret war von der Neuralgranate verwundet und später erschossen worden. Seine eigene verletzte Ferse – von Daggers Schuss – war inzwischen taub geworden und würde behandelt werden müssen. Seine verletzten Schultern – von Daggers Schuss – spannten und schmerzten und würden sich möglicherweise infizieren. Die Wunde eiterte und fing an zu riechen. Seine Brustplatte – auch ein Andenken an Dagger – würde chirurgisch behandelt werden müssen, weil sie jetzt im Begriff war schief zu heilen. Die Wunde am Schenkel, die ihm die Tiere zugefügt hatten, würde behandelt werden müssen. Sein Knöchel war geschwollen, und er konnte den Schmerz nur durch Meditation und Jem-Disziplin ignorieren. Tatsächlich hatte er es nur einem glücklichen Zufall – den Aasfressern – zuzuschreiben, dass er der Sieger war, aber Glück war ein wichtiger, wenn auch nicht verlässlicher Bestandteil jeglicher Kriegführung. Die Last, die er schleppte, machte es noch schlimmer, aber das Artefakt musste geborgen werden, und Daggers Gewehr war zu diesem Zeitpunkt die einzige Waffe, die für echte Kämpfe schwer genug war. Er zögerte, die zehn Kilo Last, die es darstellte, aufzugeben, ganz besonders, nachdem ein kleineres Raubtier versucht hatte ihn anzuspringen. Und es gab auch noch andere Probleme.
    Im Prozessor behandelte Blätter sorgten für hinreichende Nahrung, aber sein Bewusstsein erinnerte sich an den Geschmack von Fleisch, und es würde noch viel Mühe kosten, diese Erinnerung wieder zu verdrängen. Er würde einiges erdulden müssen, um Fleisch zu meiden, wollte er nicht weiter in Tal ertrinken. Sein Wasservorrat war ausreichend; Darhel verfügen über sehr effiziente »Nieren«, und er brauchte nicht viel, um gesund zu bleiben, auch wenn der Wassermangel manchmal recht unbehaglich war.
    Vor sich sah er jetzt eine Linie, bei der es sich vermutlich um die Küste handelte. Er sah sich vorsichtig um, machte sich dann klar, dass das, was er vorhatte, eigentlich unnötig war, beschloss es aber dennoch zu tun. Es wäre ein Höchstmaß an Ironie, so kurz vor dem Ziel

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