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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Tirdal eine antiseptische und schmerzstillende Salbe auf die Bisse.
    »Ich denke, ich sehe da ein Stück von einer Mandibel«, sagte Tirdal. »Das muss ich rausziehen. Darf ich Licht benutzen, Sir?« Die Darhel sahen in der Nacht besser als Menschen, aber das Stück Mandibel, das er herausziehen wollte, war winzig klein.
    »Ja, decken Sie es ab und machen Sie's nicht zu hell.«
    Tirdal holte den Schlafsack aus den Tiefen seines Rucksacks, breitete ihn aus und zog ihn über ihre Köpfe. So geschützt konnte er die Wunde beleuchten. Da steckte tatsächlich ein kleines, zackiges Stück Chitin, das er jetzt vorsichtig mithilfe einer Nadel und einer Pinzette herausbugsierte, während Shiva murmelte: »Verdammt … er … Huren … bock!«
    »Das war's«, sagte Tirdal. »Jetzt quillt noch Blut heraus, und das sollte man auch ablaufen lassen. Ich halte es nicht für nötig, die Wunde zusätzlich anzustechen.«
    »Danke, Tirdal«, nickte Shiva. »Jetzt bist du dran.«
    Er hob beide Hände, auf denen Dutzende kleiner Striemen zu sehen waren, wenn sich auch Shiva nicht erinnerte, dass er irgendwelche Schmerzensäußerungen gehört hätte. Er nahm die für Darhel bestimmten Nanos und sprühte Tirdals Hände ab. Es gab ein paar in der Haut steckende Stacheln, aber die ließen sich leicht herausziehen. Ein paar Tropfen violettes Darhel-Blut flossen.
    Dann nahmen die beiden sich die anderen vor. Ferret hatte es am schlimmsten erwischt, er hatte Bisse am Hals und fast bis zu den Ellbogen hinauf, wo einige der Feuerameisen, wie sie sie in Ermangelung einer exakten Bezeichnung nannten, unter seinen Manschetten hochgekrochen waren. Dagger nahm das Ganze mit ähnlich stoischer Ruhe wie Tirdal hin. Gun Doll ließ erkennen, dass sie über einen reichen Wortschatz an Verwünschungen verfügte; ihre Handrücken waren schlimm angeschwollen. Thor, der der Letzte in der Reihe gewesen war, hatte nur einen Biss aufzuweisen.
    »Glückspilz«, kommentierte Gorilla. Er selbst hatte einige abbekommen.
    Als alle behandelt, die Abfälle beseitigt und die Rucksäcke wieder gepackt waren, setzten sie ihren Marsch fort. Ferret führte sie um das Nest herum und schlug jeweils einen großen Bogen um weitere verfaulte Stämme. Sie hatten es nicht eilig, und deshalb war es nicht notwendig, das Erlebnis zu wiederholen.
    An diesem Tag schliefen sie zwischen alten verwitterten Felsbrocken, an die Steine gelehnt oder darüber drapiert, und die örtliche Sonne zeichnete durch die langen Blätter ihr Muster auf sie. Sie wachten steif und verspannt auf, streckten sich und dehnten ihre Muskeln, um den Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen.
    »Verdammte Scheiße«, murmelte Gorilla.
    »Was ist denn?«, fragten Bell Toll und Shiva gleichzeitig.
    »Schon wieder einen Bot verloren«, schimpfte er.
    »Ich sehe nach …«, murmelte er dann und hantierte an seinem Steuergerät.
    »Ich brauche Deckung, während ich ihn hole«, sagte er kurz darauf.
    »Geht in Ordnung«, erbot sich Dagger, lehnte sich über einen Felsbrocken und machte sich schussbereit. Thor ging mit Gorilla los, die beiden entfernten sich ungefähr fünfzig Meter, um das Gerät zu bergen. Der Rest von ihnen überwachte das Areal und ging dann hinter den Felsen in Deckung, wartete auf eine Prognose.
    »Die Servos an der einen Seite sind hinüber«, meldete Gorilla. »Sieht wie Abnützung aus, von all dem Dreck, der da reingekommen ist, und den vielen Marschkilometern. Ich kann das Ding hier nicht reparieren. Der ist ohnehin mein Ältester. Soll ich ihn mitschleppen, Sarge? Die Sensoren funktionieren noch; er kann Wache sitzen.«
    »Ich denke, darauf können wir verzichten«, meinte Shiva nach kurzer Überlegung. »Falls es zu einem Gefecht kommt, kann uns das Ding nicht helfen; es ist Masse, die wir nicht unbedingt schleppen müssen, und zwischen hier und dort gibt es kaum etwas zu spüren. Wir haben noch mehr Bots, und die Wachen müssen einfach noch besser aufpassen.«
    »Geht klar. Dann schalte ich auf Selbstzerstörung.«
    Eine halbe Stunde später war das Team unten am Abhang angelangt, und die Sonne stand noch hoch am Himmel, als in einer Höhlung unter einem mächtigen Felsbrocken eine Enzymreaktion, gefolgt von einem kleinen, höllisch heißen Feuer ablief. In dem Inferno wurde außer dem Bot auch der gesamte von ihnen bislang angesammelte Abfall zerstört. Zurück blieb nur eine kleine Pfütze aus Metall und Plastiküberresten.
    In ein paar Stunden würde sie abgekühlt und mit Staub bedeckt

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