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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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absolut sicher, aber so dicht bei einem feindlichen Stützpunkt, der so ganz offensichtlich als Falle für sie gedacht war, würde er nicht auf sie vertrauen. Am besten wäre es vielleicht, auf altmodische Lasersignale zurückzugreifen, selbst wenn die auf Sichtweite beschränkt waren. Sie würden sich auf einer anderen Route absetzen müssen, um zu vermeiden, dass man sie entdeckte, und würden ihre Erkenntnisse zum Sektorkommando schaffen müssen. Selbst die wenigen Tatsachen, die sie in Erfahrung gebracht hatten, würden viele Irrwege in den weiteren Entscheidungen ausschließen. Negative Erkenntnisse konnten manchmal nützlicher sein als konkrete Antworten.
    Aber das würden die Analysten entscheiden müssen. Ihre Aufgabe bestand darin, hier rauszukommen und am Leben zu bleiben.
    Gemäß Gorillas einprogrammierten Anweisungen kehrte der Bio-Bot auf demselben Wege zurück, auf dem er sich ins Lager begeben hatte, während die beiden Soldaten und Tirdal die andere Seite des Kamms hinunterrutschten. Der größere Bot war bereits zurückgekehrt, sodass Gorilla jetzt ihn und seinen Begleiter vorausschicken konnte. Der Weg zurück würde kürzer sein als das Eindringmanöver und sollte in einer Woche zu schaffen sein. Es würde eine angespannte Woche mit äußerst vorsichtigen Bewegungen und gründlicher Tarnung sein. Ob die Tslek nun geplant hatten, dass sie das Lager fanden oder nicht – sie mussten jedenfalls davon ausgehen, dass die Tslek über die Entdeckung ihrer Attrappen Bescheid wussten. Also bedeutete es den sicheren Tod, jetzt entdeckt zu werden. Ein Bauer im Schachspiel bleibt nur so lange am Leben, wie er seinen Zweck erfüllt, und aus der Sicht der Tslek waren sie jetzt eine Last, auch wenn sie vorher wertvoll gewesen waren.
    Das Team schlug erneut zwischen den Bäumen das Lager auf, wobei die Nähe der Kleckse ein geringeres Risiko darstellte, als wenn sie versucht hätten, schnell, also bei Tageslicht, abzuziehen, und dabei entdeckt worden wären. Den Gewaltmarsch würden sie sich für morgen Nacht aufsparen.
    Im späteren Verlauf des Tages kam der Bio-Bot über den Kamm geeilt und fand die Stelle, wo er sich melden sollte. Dort hockte er geduldig unter einem Felsvorsprung und wartete eine Stunde auf Signale oder Anweisungen, aber es kamen keine. Als ihm klar wurde, dass er den Kontakt zu seinem Lenker verloren hatte, schnüffelte er herum, bis er ein Loch im Boden fand, kroch hinein und starb. Speziell gezüchtete innere Bakterien würden dafür sorgen, dass er sich in weniger als drei Stunden auflöste und nichts als ein wenig schlechten Geruch und ein paar Knochen hinterließ. Auf einem gewissen Niveau ist alles entbehrlich.

9

    Ihre Route für den Rückmarsch verlief quer über die flachen Hügel, mit denen sie schon vorher Bekanntschaft gemacht hatten. Eine Weile bewegten sie sich auf Wildpfaden, die parallel zu den Hügeln verliefen. Vermutlich handelte es sich bei diesen Hügeln um die Überreste eines alten Gebirges, denen die Elemente im Laufe der Jahrhunderttausende zugesetzt hatten, möglicherweise um die Ausläufer der höheren Gebirgszüge, die sich im Osten und Westen des Gletschertals und der Flussebene dazwischen auftürmten. Es gab auch andere Anzeichen auf vulkanische Aktivität in ferner Vergangenheit, die darauf hindeuteten, dass dieses Gelände eine bewegte Jugend durchgemacht hatte.
    Sobald sie die Tslek-»Anlage« hinter sich gelassen hatten, beschleunigten sie ihren Marsch und verließen die Wildpfade. Raubtiere aller Art liebten solche Pfade aus naheliegenden Gründen, und keiner der FATs sehnte sich nach einem Kampf. Andere Gründe für über das Normalmaß hinausgehende Vorsicht gab es nicht, dafür tausend Gründe, den Planeten so schnell wie möglich zu verlassen. Deshalb beeilten sie sich; Ferret kam gut voran und legte ein beachtliches Geschick im Aufspüren gut begehbarer Routen an den Tag, ohne dabei darauf zu verzichten, den Schutz hoher Büsche zu suchen. Es war nur selten erforderlich, Umwege um Hindernisse zu machen, bloß einmal ließ er sie einen weiten Bogen um einen umgestürzten Baumstamm schlagen, der vielleicht ein Nest der bissigen Ameisen hätte enthalten können. Tirdal beobachtete Ferret dabei und versuchte herauszubekommen, wie er das machte. Es handelte sich ganz offenkundig um eine Fähigkeit, in der er selbst über keinerlei Erfahrung verfügte.
    In der zweiten Nacht kamen sie an einen ziemlich tiefen Fluss mit kräftiger Strömung, der sich eine

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