Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
konnte, die die örtlichen Lebensformen hatten.
    Und genau in diesem Augenblick trottete der in Rede stehende Räuber wieder vorbei. Er war etwa so groß wie ein Hase, und drei weitere Exemplare ähnlicher Größe folgten ihm. Vermutlich hatte sein Hinken unregelmäßige Vibrationen durch das Erdreich geschickt und sie angelockt. Was auch immer es war, Ferret sah, wie sich etwas bewegte, sich plötzlich ihm zuwandte und angriff. Er riss das Messer aus der Scheide und versuchte, sie aufzuhalten.
    Der Erste war ein Kinderspiel. Er hatte die Klinge rechtzeitig unten, und das blöde Ding versuchte danach zu beißen. Die Klinge bestand aus einem hochverdichteten Polymer, auf das eine Keramikschneide aufgeschweißt war. Der Käfer schnitt sich an der fast molekülfeinen Schneide den eigenen Unterkiefer ab. Einen Augenblick lang konnte Ferret ihn ganz deutlich mit seiner IR-Brille sehen, ein zappelnder Käfer von fast dreißig Zentimeter Länge. Dann fiel er herunter.
    Die anderen drei versuchten sofort anzugreifen. Der Erste sprang, und Ferret wich aus, indem er stürzte. Das war nicht seine Absicht gewesen und führte dazu, dass sofort neuer Schmerz durch seine Beine schoss, aber immerhin wich er damit dem Biss aus. Ein Schlag auf den kurzzeitig verwirrten Käfer konnte seinen Chitinpanzer nicht aufreißen, zerdrückte aber seine Beine, da der Angreifer keine Zeit hatte, sie einzuziehen. Er wand sich hilflos im Unterholz, würde allerdings kein Problem mehr darstellen.
    Aber die beiden anderen waren jetzt über ihm. Einer nagte an seinem rechten Stiefel. Zumindest hoffte er, dass es bloß sein rechter Stiefel war. Sein Fuß war zwar ohne jedes Gefühl, aber für seinen Marsch brauchte er ihn trotzdem in funktionsfähigem Zustand. Jetzt fing der zweite Käfer an, seinen Rucksack zu attackieren, schnatterte dicht an seinem Ohr und jagte ihm eine Heidenangst ein.
    Zuerst der am Fuß. Der war leichter zu erreichen. Methodisch und ruhig schob ei die Messerklinge mit dem stumpfen Rand nach unten zwischen seinen Fuß und den Käfer und hoffte, dass der nicht an der Klinge entlang klettern und nach seinem Arm schnappen würde. Einen Augenblick lang klammerte der Käfer sich an seinen Fuß und löste sich dann. Die Messerspitze drückte ihn gegen einen Baum, fand einen Augenblick Widerstand und spießte ihn dann auf. Der Käfer schlug wütend um sich.
    Mit einer schnellen Bewegung löste Ferret den Verschluss seines Rucksackgeschiirs, ließ ihn herunterfallen und drehte sich um, um den anderen Plagegeist aufzuspießen. Bei dem weichen Boden, auf dem er stand, konnte er ihn nicht durchbohren, aber trotzdem taumelte er schnell davon.
    Ferret holte keuchend Luft, war plötzlich hellwach – etwas, was die Präparate bei weitem nicht so gut bewirkt hatten – und eine warme Flut von Adrenalin durchpulste ihn. Sein Kopf fuhr herum, um zu sehen, ob noch andere in der Nähe waren.
    Doch da war nichts. Bedächtig schob er das Messer in die Scheide zurück, warf einen schnellen Blick auf seinen Stiefel und registrierte befriedigt, dass er unversehrt war, wenn auch die zähe Oberfläche Spuren des Angriffs zeigte. Dann schulterte er erneut seinen Rucksack, schob ihn sich mit einem Schulterzucken zurecht und schnallte die Riemen fest. Allerdings schaffte er es nicht, die ursprüngliche Position wieder herzustellen. Der Rucksack saß jetzt anders auf seinen Schultern, und er würde eine Weile brauchen, bis er sich daran gewöhnt hatte. Aber er war am Leben, im Großen und Ganzen unverletzt, wenn man von Knöchelaufschürfungen an seiner bereits von einem Käfer gebissenen Hand und einer schmerzenden Hüfte absah. Und er war erneut in Bewegung.

    Was Dagger dazu trieb, Ferret zu rufen, war Angst, obwohl er das nie zugegeben hätte. Der bloße Klang einer menschlichen Stimme oder, selbst wenn Ferret nicht antwortete, das Wissen, dass er da war, verminderte seine Angst vor dieser schwarzen Hölle, in der er sich bewegte. Der schwarzen Hölle, die im Sichtfeld seines Nachtsichtgeräts hell und körnig wurde, Äste und Zweige, die wie Flügel oder wie Arme nach ihm tasteten, über seine Beine streiften oder, was noch schlimmer war, seinen Kopf. Seine Zähne klapperten, und die Knie zitterten ihm, aber er schritt weiter aus. Verdammt sollte dieser Darhel sein, er musste diesen kleinen Mistkerl fangen, sonst würde er mächtig Mühe haben, diese ganze verpatzte Situation zu erklären. Wenn die ihn schuldig sprachen, würden sie ihn an die Wand

Weitere Kostenlose Bücher