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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Spaghetti-Western, wo der Held »ein Problem mit Kopfrechnen« gehabt hatte. Himmel, sie war seit zwanzig Jahren für ihn das erste Mädchen, das je einen solchen Film gesehen hatte.
    Das Schwierigste an der ganzen Situation war, er durfte einfach nicht zulassen, dass sie ihm zu nahe kam, ganz gleich, wie sehr er sich das vielleicht auch wünschte. Er lebte hier eine Lüge, und niemand wusste schließlich, wie sich ihre Reaktion auf ihn ändern würde, wenn sie die Wahrheit herausfand. Würde sie in ihm dann bloß einen weiteren Opportunisten sehen? Jemanden, der sich durch nichts von General Arschloch unterschied? Jemand, der nichts anderes im Sinne hatte, als ihr an die Wäsche zu gehen? Oder konnte es sein, dass sie vielleicht begreifen würde, warum er das tun musste?
    Springfield
Sonntag, 16. Juni, 17:00
    Bobby Mitchell verstand sich hervorragend auf Überwachung, und seit er den Polizeidienst quittiert hatte, war er eher noch geschickter geworden. Ob das daran lag, dass er väterlicherseits einen Schuss Siouxblut in den Adern hatte und mütterlicherseits ein wenig Mex – jedenfalls war er ein kleiner, etwas nervös wirkender Mann mit dunklem Haar, dunklen Augen, einer Haut, die leicht bräunte, und dem Talent, Teil seiner Umgebung zu werden, in ihr aufzugehen, ob das nun Menschen waren oder sonstige Umwelt.

    Bobby achtete darauf, stets gebräunt zu sein; er hatte früh erkannt, dass die Menschen nicht dazu neigten, dunkelhäutigen, kleinwüchsigen Menschen, die körperlich arbeiteten, besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
    Heute war er damit beschäftigt, einen Bürgersteig vor einem Park zu fegen. Von Natur aus waren Bobbys Augen nicht sonderlich gut gewesen, aber die verdammten Aliens hatten da Ärzte, die gar nicht schlecht waren. Während er sich so auf dem Bürgersteig voranarbeitete, war er mal zwanzig, mal achtzig Meter von der Parkbank entfernt, die dem Feind angeblich als Briefkasten diente, konnte aber die Gesichtszüge eines jeden genau erkennen, der sich der Bank näherte.
    Er hätte natürlich elektronische Hilfsmittel benutzen können. Er hatte sie auch, für alle Fälle. Aber nachdem er ein paar von den Dingen miterlebt hatte, die seine Chefs, diese verdammten Aliens, mit aufgezeichneten Daten machen konnten, glaubte Bobby fest an seine persönliche Note. Er hatte nie zu denen gehört, die den Gegner für unfähig oder dumm zu halten pflegten.
    Außerdem bestand sein Auftrag hier lediglich darin, vor einem Zugriff zu bestätigen, dass ein Tipp zutraf.
    Inzwischen hatte er zum zweiten Mal beim Kehren die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt, als der durchschnittlich aussehende Schwarze mit den konservativen Kopfmustern in den Jeans und einer schmutzigen blauen Windjacke auf der Bank Platz nahm. Das Gesicht entsprach genau einem der vier in der Akte, und er bewunderte, mit welcher Nonchalance der Mann so tat, als würde er den Tauben Brotkrumen hinwerfen und in Wirklichkeit mit der Hand über die Unterkante der Bank strich. Man musste sein Geschick wirklich bewundern. Bobby sah nicht einmal, wie er las, und konnte nur dem etwas helleren Aufleuchten, als der Mann sich eine Zigarette anzündete, entnehmen, dass es sich wahrscheinlich um eine Notiz auf Blitzpapier gehandelt hatte. Aber da war der Mann bereits wieder aufgestanden und schlenderte ganz unauffällig dorthin zurück, wo er hergekommen war.

    Tipp bestätigt, Auftrag erfüllt. Bobby fuhr fort, den Fußweg um den ganzen Platz herum zu fegen und sammelte dabei seine Kameras wieder ein.
    Der Typ von Fleet Strike, der eine halbe Stunde später deren Kameras im Park einsammelte, war ungeschickt, er trug zu schlampige Zivilkleidung und übertrieb in seinem ganzen Auftreten, obwohl seine Fingerfertigkeit nicht schlecht war. Trotzdem, es war deutlich zu erkennen, dass Fleet Strike schon lange nicht mehr mit einer ernsthaften Bedrohung eines gegnerischen Nachrichtendienstes konfrontiert gewesen war.
    Jammerschade, dass er nicht darauf bauen konnte, dass all ihre Leute so unerfahren sein würden. Vermutlich würde das ein Overkill sein, aber er würde den Zugriff trotzdem so planen, als ob sie mit fähigen Gegenspielern zu tun hätten.
    Nachdem er die letzte Kamera eingesteckt hatte, verschwand er durch eine Seitengasse zu seinem zehn Jahre alten Wagen und warf den Besen auf den Rücksitz. Sein AID sah aus wie ein billiger PDA aus einem Discountladen. Er rief kurz seinen Vetter an. »Hey, Johnny. Yeah, ich bin’s. Geht klar, Bier und Pizza am

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