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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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weiteren Stapel FedCreds auf eine Milchkiste mit einem Sperrholzdeckel, die offenbar als eine Art Couchtisch fungierte.
    »Hey, Janny, wenn du jetzt dann mit Kaufen fertig bist, könnten wir uns doch etwas von dem Stoff reinziehen, oder?«, erkundigte sich Thad mit weinerlicher Stimme. Dann nahm er den Würfel, den sie vorher neben den Stuhl hatte fallen lassen, und klickte ihn in das Abspielgerät unter dem Bildschirm. »Dieser Film ist echt cool, ich wette, du kämst nie darauf, dass der nach einem Buch gemacht ist, das irgend so ein alter Typ geschrieben hat«, gab er sachverständig zu verstehen. »So steht’s jedenfalls im Vorspann.«
    Der jüngere Mann schob ein schmutziges T-Shirt beiseite, hob ein älteres Buch vom Boden und klappte es auf. Es war nicht zu übersehen, dass man einen Teil der Seiten herausgeschnitten hatte, damit das Buch als eine Art Kassette für Zigarettenpapier dienen konnte. Cally drehte den Kopf etwas zur Seite und konnte auf dem Buchrücken Oliver Twist lesen, als er es wieder hinlegte und seiner Freundin ein paar Papers in die Hand drückte.

    Das Mädchen steckte den vollen Beutel in einen leeren, schnitt die Versiegelung mit einer Rasierklinge auf, holte einen Reißverschlussbeutel aus der Milchkiste und bemerkte dabei, wie Cally sie mit hochgeschobenen Augenbrauen beobachtete, als sie ein Paper auf die Waage legte und ein sorgfältig abgezirkeltes Quantum davon und die gleiche Menge aus dem gerade gekauften Beutel dazu tat.
    »Bester North-Carolina-Tabak. Der Beste, den die anzubieten haben. Mein Alter ist Prämienfarmer«, meinte sie und tippte dabei auf den Beutel Marihuana, »aber das hier züchtet er nicht. Schade eigentlich, aber er will einfach nicht. Immerhin kann man Zigarettenpapier von ihm kriegen.«
    Sie rollte mit geschickter Hand einen Joint, zündete ihn an, nahm einen tiefen Zug, behielt den Rauch einen Augenblick in der Lunge. Dann blies sie den Rauch wieder aus, legte kennerisch den Kopf zur Seite, kicherte kurz und reichte den Joint ihrem Freund weiter.
    »Verdammt, Reefer, du hast Recht. Das ist wirklich klasse Shit«, sagte sie und nickte ihm zu. Er griff sich den Stapel FedCreds und stopfte sie in seinen Rucksack.
    Als Cally an der Reihe war, bemerkte sie, wie die beiden Käufer sie beobachteten und Reefer sich große Mühe gab, sie nicht zu beobachten. Sie grinste, nahm einen langen Zug und behielt den Rauch in der Lunge, als sie den Joint weitergab. Die anderen drei lockerten sich sichtlich, als Cally den Rauch herausließ und dabei ein albern/ dämliches Grinsen über ihr Gesicht zog. Ein wunderbarer Abend. Ein Zimmer voll Bekiffte und ich die einzig Normale. Na schön, mich gehen die drei ja schließlich nichts an. Der Film war inzwischen angelaufen, und Cally lehnte sich an den Futon. Wenigstens war es ein vernünftiger Film, den sie nicht schon in letzter Zeit gesehen hatte. Nachdem der zweite Joint die Runde gemacht hatte, schob Janet Waage und Papers beiseite.
    »Mir reicht’s. Das Knabberzeug macht schließlich dick.« Sie musterte Cally abschätzig. »Du solltest wahrscheinlich
auch aufhören, Marilyn. Nimm mir’s nicht übel, aber du hast ein wenig zu viel auf den Hüften.«
    »Na ja, ich bin auf das Zeug nicht gerade übermäßig scharf.« Cally lächelte kühl und amüsierte sich über den unbegründeten Vorwurf.
    »Also, ich schon, Mann.« Thad wühlte in den Regalen herum, zog einen Beutel heraus und setzte sich dann neben Reefer. »Käsegebäck?«
    »Hey, klar, Mann. Danke.« Das Marihuana zeigte sichtlich Wirkung bei ihm, und er beugte sich vor, um sich einen frischen Joint zu rollen, wobei er auf den Tabak verzichtete.
    »Also, ich habe nicht den Tick, dass ich den Stoff wiegen muss«, lachte er, als er den säuerlichen Gesichtsausdruck seiner Freundin bemerkte. »Ich liebe dich ja, Baby, aber du hast einen Tick.«
    Sie warf ihm einen Cracker an den Kopf.

    Cally saß auf dem aufgeklappten Futon und starrte, die Arme um die Knie geschlungen, in die Finsternis. Janet und Thad waren eingeschlafen, Thad völlig weggetreten und Janet beinahe nüchtern. Nachdem der dritte Joint die Runde gemacht hatte, hatten Reefer und Thad sich aufgeführt wie zwei Brüder, die sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten. Der Ältere schlief jetzt den Schlaf der Bekifften; sein Schnarchkonzert konkurrierte mit einem seiner Musikwürfel und mühte sich ab, den etwas lästigen, aber alles andere als berauschenden Rauch von Eichenlaub zu durchdringen. So in der

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