Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
Schweigen zwischen ihnen, als sie durch die tiefen Einschnitte der Smokies fuhren, manche mit lockerem Geröll, das mit GalPlas fixiert war, einer Reihe Drainagelöchern unten und einige aus schwarzer Kohle, die in großen Hügeln aus dem GalPlas herauswuchs und nur wenige Zoll unter der Oberfläche in eine dünne, braune Schicht Mutterboden überging.
    »Wenn man das sieht, versteht man, wie Tagebau funktioniert«, meinte sie und deutete auf die von der Fernstraße aufgeschnittenen Kohleberge.

    »Ja, freilich, klar. Aber absolut Scheiße für die Umwelt.«
    »Das waren die Posties auch.«
    »Das sind die immer noch, Mann. Denk allein an den langfristigen Schaden durch Schädlinge, vor allem diese Grat und diese Abat. Wirklich Scheiße. Verdammte Aliens.«
    »Oh, bist du Humanist? Hätte ich gar nicht gedacht, Reef.« Sie musterte ihn interessiert.
    »Na ja, ich meine, die Krabben sind ja ziemlich ruhige Typen, wenn man mal die ganze Schaukelei hinter sich hat. Überspannt, aber man hat das Gefühl, dass sie wirklich auf diesen Aufklärungsscheiß aus sind. Und die kleinen grünen Typen, die sind einfach bloß scheu. Die Frogs, andererseits, gehen mir ziemlich auf den Geist. Schließlich weiß man nie, ob sie einen beobachten. Und die Darhel, na ja … das sind Kapitalisten, weißt du? Und, na ja, über die Posties wissen wir ja alle Bescheid. Ich denke bloß, dass die Erde echt besser dran war, ehe die hier aufgetaucht sind. Ich meine, ich bin froh, dass wir nicht alle aufgefressen worden sind, aber irgendwie wäre mir lieber, wenn die jetzt wieder verduften würden. Ich bin kein echter Humanist oder so was, aber verstehen kann ich die Leute schon. Weißt du, wir haben einander gerettet, und jetzt verschwindet gefälligst. Aber in der Öffentlichkeit würde ich das nicht so gerne sagen. Das ist ungesund.«
    »Ja, wahrscheinlich. Auf dem Campus haben wir auch Humanisten, aber mir kam das immer mehr wie so’n Verschwörungskram vor.« Sie zuckte die Achseln.
    »Yeah, na ja, wie alt bist du denn, zwanzig? Ich bin doppelt so alt, Mann. Wenn du erlebt hättest, wie die vernünftiger klingenden Humanisten jung wegsterben und die Spinner es sich gut gehen lassen, und wie die Vernünftigen Unfälle haben und so … irgendwie komisch, Mann, da dran stimmt doch was nicht … weißt du, ich halte bloß die Augen offen und mach den Mund nicht auf. Nicht dass ich mich auf diese Darhel-Verschwörungstheorie einlassen würde. Ich schätze, da geht’s mehr darum, dass die großen Konzerne so viel Geld wie möglich
an sich raffen wollen – das ist wieder dieselbe Geschichte wie früher mit dem militärisch-industriellen Komplex, weißt du. Sich mit diesem ganzen Establishment-Ding anzulegen, das geht nur, wenn man einfach aussteigt, weißt du? Manchmal habe ich das Gefühl, wir schaffen es nur dann, dass dieser Planet wieder zu dem Garten wird, der er sein könnte, wenn die Aliens alle ihre Sachen packen und nach Hause gehen und man dann die großen Konzerne total verbietet. Dann würden wir alle wieder echt frei leben, weißt du? Aber ich schaffe es gerade, dass ich so frei lebe wie ich kann und mein Maul nicht weit genug aufreiße, um auf die Liste der Konzerne zu kommen, verstehst du?«
    »Ich schätze, ich kann da beide Seiten sehen«, erwiderte Cally. »Ich meine, ich hatte da eine Kunstvorlesung, die war echt cool, da wurde drüber geredet, unter welchem Druck wir in den verschiedenen Jobs stehen würden und welche Auswirkung das auf unsere kreative Authentizität hat. Andererseits ist die Vorlesung, die am Campus den meisten Zulauf hat, die, die sich ›Aliens in der Kunst‹ nennt. Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass ich da reingekommen bin. Die müssen die Studentenzahlen ganz klein halten. Die Thikp … Tchpth … Krabbe war wirklich komisch. Die hat da etwas gesagt so ähnlich wie, friedliche Kunst sei gute Therapie für blutdürstige, Fleisch fressende Barbaren.« Sie grinste. »Bloß dass es verdammt schwierig war, den Kerl zu zeichnen, weil die sich nämlich nicht ruhig halten können, weißt du?«
    Er schmunzelte, und dann setzte wieder Schweigen ein, weil er sich auf die Straße konzentrierte und sie sich wieder einen von Marilyns Liebesromanen vorgenommen hatte.
    Schließlich wichen die Berge sanften Hügeln mit allen möglichen Laubbäumen, deren Namen sie nicht einmal dann gekannt hätte, wenn man ihr viel Geld dafür gegeben hätte, und ein paar Trauerweiden dazwischen. Je flacher das Terrain wurde,

Weitere Kostenlose Bücher