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Invasion der Fliegen

Invasion der Fliegen

Titel: Invasion der Fliegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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tastete die Wand ab.
    »Hier ist was!«, rief Peter. Dann flackerten an der Decke Neonröhren auf und es wurde taghell.
    »Seht ihr, was ich sehe?«, begann Justus und gab sich selbst die Antwort. »Hier ist nichts, was auch nur im Entferntesten nach einer Wasserreinigungsanlage aussieht.«
    Die Rohre, die in den Raum hineinführten, bündelten sich zu einem sehr dicken Rohr, das am Ende einfach im Fußboden verschwand.
    »Wie wir vermutet haben«, fuhr Bob fort. »Die fettige Brühe aus der Wurstfabrik läuft hier durch und wird direkt in die Kanalisation von Rocky Beach geleitet. Die Fliegen freuen sich.«
    »Machen wir schnell das Foto und dann nichts wie weg!«, flüsterte Peter.
    Bob hatte den Apparat noch in der Hand und fotografierte in jede Richtung. »Irres Gefühl«, grinste er. »Vielleicht werden diese Fotos schon bald tausendfach gedruckt.«

    »Das glaube ich nicht«, hörten sie plötzlich eine tiefe Stimme.
    Die drei ??? drehten sich erschrocken um.
    An der Tür stand von Bock, neben ihm zwei seiner Schlachter mit blutverschmierten Schürzen. »Meine kleinen Reporterfreunde«, begann Bock in einem fast freundlichen Ton. »Da lass ich euch, nett wie ich bin, frei hier umherlaufen und wie dankt ihr es mir? Es wird rumgeschnüffelt. Das mag der liebe Onkel Bock gar nicht leiden. Und besonders hier nicht. Nachher macht ihr noch etwas kaputt. Ihr wisst doch, so eine Reinigungsanlage kostet Millionen. Ihr seht doch hier so eine Anlage, oder?« Die drei ??? nickten eifrig. »So ist’s brav. Es geht doch nichts über eine gute Erziehung. Schon mein Großvater, Max von Bock, pflegte immer zu sagen: Junge, steck deine Nase nicht in anderer Leute Dinge, sonst wird man dir eines Tages gehörig auf sie draufhauen. Tja, ihr hättet euch auch an diese Lebensweisheit halten sollen.«
    Peter nahm seinen ganzen Mut zusammen: »Wir werden uns ab jetzt daran halten, Mister Bock«, beteuerte er mit zittriger Stimme.
    »Von Bock!«, verbesserte ihn der Juniorchef scharf. »Tut mir Leid, Freunde, manche Dinge lassen sich nicht rückgängig machen. Aus einer Wurst kann man kein Schwein mehr machen.« Die beiden Schlachter lachten dumpf.

    Justus holte tief Luft und sah von Bock zum ersten Mal in die Augen: »Woher wussten Sie, dass wir hier drin sind?«
    Von Bock trat einen Schritt nach vorn: »Das will ich dir sagen. Ich hab dich schon heute Morgen bemerkt, als du deinen vermeintlich verlorenen Rucksack bei uns gesucht hast. Da hab ich dich gleich erkannt: Der neugierige Bengel von der Einweihung. Ich war froh, dass nach deiner vorlauten Frage keiner der Gäste unsere tolle Anlage auch noch sehen wollte. Tja, und dann hast du einen sehr dummen Fehler gemacht.« Peter und Bob guckten Justus an. »Am Morgen suchst du noch verzweifelt deinen tollen Rucksack, und ein paar Stunden später kommst du mit dem Ding hier angelaufen. Da brauchte ich nur zwei und zwei zusammenzuzählen. Ich wette, das mit dem Feueralarm seid ihr auch gewesen. Übrigens, nur dadurch ließ sich die Tür überhaupt öffnen. Normalerweise ist die natürlich fest verschlossen, aber bei Feuer werden alle Türen automatisch als Fluchtweg entriegelt. Mehr Glück als Verstand. Ich nehme nicht an, dass euer Spatzenhirn so weit gedacht hat. – Genug geplaudert. Ich glaube, es wird Zeit.«
    Mit diesen Worten ging er langsam auf die drei ??? zu. Die beiden Schlachter folgten ihm und wischten ihre Hände an den Schürzen ab.

Verwurstet
    Sie kamen auf Bob zu. Unaufhaltsam rückten sie näher.
    »Wieso ich?«, wimmerte dieser. Von Bock gab den beiden Schlachtern ein Zeichen und einer packte Bob an den Armen. Der Juniorchef bückte sich und sah ihm in die Augen: »So, mein Freund, jetzt möchte ich, dass du mir einen Gefallen tust. Sei doch bitte so lieb und gib mir deinen schönen Fotoapparat!«
    »Sie können den sogar geschenkt haben«, stammelte Bob.

    »Ach was, ich will mir nur mal die schönen Bildchen angucken.« Er entriss ihm mit Gewalt den Apparat, öffnete ihn und zog den Film heraus. Der Film war jetzt belichtet und damit wertlos.
    »Oh, schade, alles schwarz. Leider ist der Film nichts geworden. Hier hast du ihn wieder.«
    Peter knabberte unaufhörlich an den Fingernägeln und Justus kramte in der Reportertasche. »Was haben Sie jetzt mit uns vor?«, fragte er ängstlich.
    »Lass mich überlegen«, antwortete von Bock. »Ich muss da mal genau drüber nachdenken.« Er drehte sich um und schritt durch den Raum. Der eine Schlachter hielt immer noch den

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