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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Barriere an. Ihre Schritte wurden immer schwerfälliger, während hinter ihnen das Krachen und Knacksen des Gesteins lauter wurde. Sie hatten gerade mal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als ein Ruck durch die Halle fuhr, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Geräusch. Als ob sie etwas hinterrücks packte, wurden sie nach hinten gerissen. Tyler und Jonathan wussten nicht, wie ihnen geschah, während sie wie leblose Körper in Richtung des inzwischen großen klaffenden Loches gezerrt wurden. Und es wurde zunehmend kälter. Tyler dachte für einen Moment, Sterne durch die Öffnung funkeln zu sehen. Was war das? Wo waren sie?
    Hart schlugen Tyler und Jonathan links und rechts neben der Bruchstelle in der Wand auf. Ein kurzer Blick über das zerborstene Gestein hinaus brachte Tyler die schockierende Gewissheit. Graues Gestein, ein sternenreicher Himmel und ein blauer Planet in weiter Ferne – waren sie auf dem Mond? Tyler war dabei, sein Bewusstsein zu verlieren. Es gab nur eine Möglichkeit, dies unbeschadet zu überstehen. Auch wenn sie dem Vakuum noch nicht ganz ausgesetzt waren, würde er nur noch wenige Momente bei Bewusstsein bleiben können, ganz zu schweigen von Jonathan.
    Tyler versuchte sich auf die andere Seite zu drehen und streckte seine Hand aus, die beinahe vollständig vor seinen Augen zu verschwimmen begann. Seine Koordinationsfähigkeit schien ihm kaum noch vorhanden. Aber er hatte nur einen Versuch, die Vorrichtung, an der Professor Mortymer Hall seinen Tod fand, zu berühren. Entweder würde es einen ohnehin zum Tode verurteilten Mann töten – oder aber sie beide erretten.
    »Nicht!«, vernahm er Jonas krächzende Stimme.
    Doch Tyler ignorierte dies und drückte seine Hand in die Einbuchtung. Er verspürte einen stechenden Schmerz in seiner Hand, dann umgab ihn plötzlich vollkommene Dunkelheit – ein dumpfer Schlag auf den Kopf, und er verlor vollends die Besinnung.

Kapitel 4
     
    Deutsches Archäologisches Institut Berlin
    Bundesrepublik Deutschland
    [32 Stunden, 35 Minuten]
     
    Die Laternen in der Straße des archäologischen Instituts gaben nur schwaches Licht. In dem alten gräulichbeigen Haus mit seinen großen Fensterläden schien auf den ersten Eindruck keiner mehr zugegen zu sein. Doch wenn man genau hinsah, konnte man das schwache Licht einer einzelnen Schreibtischlampe sehen.
    Der schwere antike Holztisch war überladen von hohen Papiertürmen, und auf dem Flachbildmonitor rotierte in gleichmäßigen Bewegungen das Organisations-Logo des DAI. Es zeigte ein altmythologisches Mischwesen – den Greif. Dieses Wesen wurde stets als geflügelte Raubkatze mit einem Schnabel wie ein Adler dargestellt. Die rechte Pfote hatte das mythologische Geschöpf erhoben und auf einer altertümlich aussehenden Vase abgelegt. Kreisrund stand um den Greif geschrieben: »Institutum Archaeologicum Germanicum«. Das Institut war am 12. April 1829 in Rom als Instituto di corrispondenza archeologica unter dem Ehrenvorsitz des preußischen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. gegründet worden. Berlin war seit dem Übersiedeln des eigentlichen Hauptinvestors im Jahr 1832 neuer Hauptsitz. 2009 hatte das DAI sein 180-jähriges Bestehen gefeiert.
     
    Dr. Iris Decall schreckte aus dem Schlaf auf und sah sich ängstlich um. Sie glaubte etwas gehört zu haben, doch als sie aufmerksam lauschte, war es vollkommen still im Institut. Wahrscheinlich, so dachte sie, hatte sie es sich nur eingebildet oder gar geträumt.
    »Es wäre zur Abwechslung schön, mal wieder in deinem Bett aufzuwachen, Iris«, sprach sie zu sich selbst und deaktivierte mit einer Mausbewegung den Bildschirmschoner ihres Rechners, um mit ihrer Arbeit fortzufahren. Das Einspeisen der antiken Schrifttafeln war äußerst langwierig, und es war nicht allzu schwer, beim nötigen Müdigkeitsgrad darüber einzuschlafen. Sicherlich wäre es ein Leichtes gewesen, einfach den Startknopf drücken und die kryptografische Software darüberlaufen zu lassen, doch die Fehlerquote lag noch immer bei über vierzig Prozent. Aus diesem Grund musste Iris jedes einzelne Wort nochmals mit dem Originaltext vergleichen und, wenn nötig, Korrekturen vornehmen. Auch wenn sie lieber ohne diese Maschinen arbeitete, waren sie bei dieser Vielzahl an Texten eine große Hilfe.
    Als Iris gerade dabei war, einen neuen Übersetzungsabschnitt zu überprüfen, vernahm sie plötzlich eine tiefe, markante Stimme hinter sich.
    »Dr. Iris Decall? Ich hoffe, ich

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