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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Ausstattung genommen hatte, und inspizierte dabei den Baum, der direkt neben ihm aus dem Tresen herausragte. Der Major klopfte interessiert an das hochragende Gewächs.
    »Der ist echt!«, vernahm Tyler eine krächzende Stimme und gleich darauf das Geräusch einer hölzernen Schüssel, die auf den Tresen krachte, sodass sich beim Aufprall beinahe ihr Inhalt darüber ergoss. Erschrocken fuhr der Major hoch und blickte den Tolkaner an, der ihn verärgert ansah. Dieses Wesen war so klein, dass es ohne den erhöhten Bereich hinter der etwa einen Meter dreißig hohen Bar noch nicht einmal annähernd darüber hätte hinwegsehen können. Seine grünbraune Robe war mehr als nur hässlich, doch im Vergleich zu der skurrilen Kopfbedeckung, unter der seine stark gekräuselten Haare hervorragten, noch eine wahre Augenweide. Kurz, seine Kleidung sah wie ein mit Moos bedeckter Kartoffelsack aus, und mit dieser unbeschreiblich hässlichen Mütze würde sich der junge Soldat noch nicht einmal begraben lassen wollen.
    »Hier haben Sie Ihr totes Fleisch. Guten Appetit!!«, sagte Gnann, während er sein Gesicht in tiefe Falten legte. Wobei sich Tyler nicht sicher war, ob er unter Umständen immer so aussah.
    »Danke!«, entgegnete er zaghaft, da er sich nicht sicher war, ob dies der kleine Klabautermann tatsächlich ernst meinte.
    Gnann wandte sich Jonathan zu, der etwas ungelenk mit seiner Suppe kämpfte und mit dem scherenähnlichen Essinstrument den festen Inhalt der Schüssel zu greifen versuchte. Hinderlich war nur, dass sich die Schere, wenn er sie auf der Kopfseite öffnete, auf der anderen Seite schloss und umgekehrt.
    »Schmeckt meine tolkanische Suppe?«, fragte Gnann krächzend und sah Jonathan erwartungsvoll an. Dieser sog eine schleimige, schwarze, wurmartige Masse in seinen Mund, von der er sich stets einredete, dass es sich dabei nur um Nudeln handelte, kaute einige Male und schluckte sie schließlich leicht angewidert hinunter.
    »Ja, danke!«, beantwortete Jona die Anfrage freundlich. »Sie ist einfach köstlich.«
    »Sie müssen wissen, dass es sich dabei um ein geheimes Familienrezept handelt. Meine Großmutter hatte damals die Zutaten eigenhändig im Sumpf gesucht, und das war äußerst mühsam, wenn man stets für fünfzig Personen kochen musste.«
    »Im Sumpf?«, fragte Jonathan mit einem angeekelten Gesichtsausdruck, der hölzernen Suppenschüssel zugewandt.
    »Na sicher! Wo, denken Sie, leben sonst die Tiki-Würmer, auf Bäumen etwa, so wie die Rafuki-Fleischfliegen, die Ihr Freund da eben verspeist?«, meckerte Gnann.
    Tyler ließ augenblicklich sein Besteck fallen und beförderte mit seiner Zunge den Bissen, den er sich eben erst in den Mund geschoben hatte, wieder hinaus. Dieser Anblick gab Jona vollends den Rest, und er befürchtete, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen.
    Nüchtern schubste der Major den Teller von sich weg.
    »Das Zeug kann der Gnom selber fressen. Ich bin doch kein Frosch«, sagte er mit ernstem Blick und sah anschließend Jona an.
    »Oder willst du das essen?«
    Wäre Enki nicht im nächsten Moment aufgetaucht, hätte sich Jonathan wahrscheinlich wirklich übergeben.
    Der Dingir setzte sich mit düsterer Miene neben ihn.
    »Was ist denn los?«, fragte Jona.
    »Die Menschen greifen in diesem Augenblick unsere Raumschiffe mit Atomraketen an. Dies könnte den Entscheid zur Selektion in große Gefahr bringen. Mein Bruder Enlil bereitet sich in diesem Moment auf einen Gegenschlag vor, er wartet nur noch auf die Freigabe des Bündnisses.«
    »Das darf nicht sein!«, schrie Tyler empört. »Wir müssen etwas unternehmen!« Er sprang von dem Barhocker auf.
    »Wenn Captain Enlil einmal so richtig in Fahrt kommt, dann steht bald kein Stein mehr auf dem anderen«, mischte sich Gnann ein, der das Gespräch zwischen den Männern mitbekommen hatte. Dies brachte den Major noch mehr in Rage. Er packte den Gnom am Kragen seiner hässlichen Robe, zog ihn über den Tresen, ganz nah an sein Gesicht heran, sodass sich beinahe ihre Nasenspitzen berührten. Mit einem bitterbösen Blick keifte er: »Wissen Sie eigentlich, was Sie da von sich geben? Ich bin Vater, und mein Sohn ist da unten auf dem Planeten, um den es hier geht. Nicht jeder Mensch ist schlecht, und nur die wenigsten haben den Tod verdient. Also hören Sie auf, sich darüber zu belustigen. Ich habe zwar keine Ahnung, was diese Selektion tatsächlich ist, doch ich vertraue Enki, und es ist mit Sicherheit besser als die Ungewissheit, ob es

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