Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
dies. Auch wenn Muskulatur und Knochenbau etwas abwichen, war er unverkennbar menschlich. Was jedoch noch verborgen war, war sein Gesicht. Der Chefwissenschaftler beugte sich zum Kopf des Wesens, das der ihnen unbekannten Rasse der Eabani angehörte. Vorsichtig griff er mit beiden Händen den Helm und zog ihn behutsam ab.
    »Das ist vollkommen unmöglich!«, sagte der Mann, während er starr in das Angesicht des Geschöpfes blickte. Er glaubte, sein Herz bliebe den Bruchteil einer Sekunde stehen. Er erkannte dieses Wesen, dennoch traute er seinen Augen nicht – es war schlichtweg undenkbar ...
    »Das ist ein Neandertaler!«, dachte er laut. »Das ist der Grund warum sie einfach von heute auf morgen verschwunden sind ... Sie haben sie einfach mitgenommen.«

Kapitel 11
     
    Salisbury, Maryland
    Vereinigte Staaten von Amerika
    [727 Tage, 14 Stunden, 36 Minuten]
     
    Es war dieses Gefühl, wieder nach Hause zu kommen, das Tyler liebte, und zu wissen, dass dort jemand sehnsüchtig auf ihn wartete. Die gesamte Terrapin Lane versank in einem Meer aus bunten Lichtern. Jedes einzelne Haus war geradezu überflutet davon. Wo man auch hinsah, man konnte sich der Tatsache, dass Weihnachten war, nicht entziehen. Es gab eine Zeit, in der Tyler diese Tage im Jahr förmlich herbeisehnte, selbst noch lange nach seiner Kindheit. Und dann kam Jamie. Der stolze junge Vater freute sich darauf, seinem Jungen die gleichen wunderschönen Erinnerungen an Weihnachten zuteil werden zu lassen, wie seine Mutter es einst für ihn getan hatte. Doch es änderte sich plötzlich alles, als am 14.12. ein Anruf im Hause Grand einging und man ihm von dem schweren Unfall seiner Frau berichtete. Laut den Angaben der Polizei war Amy gerade dabei gewesen, ihre Einkaufstüten in den Kofferraum des Jeeps zu packen, als ein heranrasendes Auto die junge Frau erfasste und gute dreißig Meter mit sich schleifte. Die Ärzte sagten ihm, dass sie ihre inneren Blutungen zwar stillen konnten, aber ihr Gehirn zu großen Schaden genommen hatte, als dass sie je wieder erwachen, geschweige denn wieder die Alte sein könnte. Doch Tyler wollte und konnte seine Frau nicht so schnell aufgeben. So verbrachte er jede freie Minute auf der Intensivstation bei seiner komatösen Frau. Streichelte sie, las ihr aus ihrem Lieblingsbuch vor oder erzählte ihr von Jamie. Doch jegliche Hoffnung schwand, als sie schließlich nach zweiunddreißig Tagen den Kampf aufgab und starb. Tyler fiel in ein tiefes Loch. Der Verlust seiner einzigen und wahren Liebe schmerzte ihn so sehr, dass er alles um sich herum vergaß – selbst seinen Sohn. Bis dieser plötzlich vor ihm stand, ihn mit seinen großen Kulleraugen ansah und sagte: »Daddy, liebe dich!« Diese Worte rissen den Major aus seiner Lethargie. Und ohne den Beistand seiner Mutter wüsste der Major ebenso wenig, ob er diese Zeit überstanden hätte. Auch wenn es für ihn seltsam war, wieder bei ihr zu wohnen, war es für Jamie in diesem Moment die beste Entscheidung. Tyler war schon Berufssoldat, lange bevor er Amy kennenlernte, und er verdiente inzwischen sehr viel Geld. Geld, das seinem Sohn einmal zugutekommen sollte für seine Aus- und Weiterbildung. Auch wenn es eine harte Zeit werden sollte, war es wichtig weiterzumachen, dachte er sich nun. Jamie war bei seiner Großmutter in den besten Händen, und auch wenn sie Angst hatte, dass der Junge irgendwann ein Vollwaise sein könnte, bewunderte sie ihren Sohn insgeheim für seine Stärke und sein Durchhaltevermögen.
     
    Tyler konnte sich nicht daran erinnern, dass jemals so viel Schnee in der Einfahrt des elterlichen Hauses gelegen hatte. Überhaupt war ein derart strenger Winter in Maryland ungewöhnlich: Die Temperatur im Dezember lag durchschnittlich bei 3,2 °C, und im Moment waren es gefühlte –10 °C.
    Bereits durch das Fenster konnte er den hellerleuchteten Weihnachtsbaum sehen, der, seit er denken konnte, jedes Jahr am gleichen Platz stand. Tyler blieb stehen und atmete einige Male tief ein und aus, bevor er die wenigen Treppen zur Veranda nahm, als ihm auch schon freudestrahlend seine Mutter entgegenkam.
    »Merry Christmas!«, sagte sie und fiel ihrem Sohn in die Arme, der kurzerhand seine Tasche auf den alten, jedoch sehr gepflegten Holzboden fallen ließ.
    »Das wünsche ich dir auch, Mum!«, entgegnete er etwas bedrückt.
    Seine Mutter löste den Griff wieder, strich Tyler über die Wange und sah ihm dabei tröstend in die Augen.
    »Keine Sorge, mein Sohn. Dies wird ein

Weitere Kostenlose Bücher